Hofgarten Schleißheim
Der Hofgarten Schleißheim wurde Ende des 17. Jahrhunderts als streng geometrischer barocker Park angelegt. Die Gestaltung geht auf italienische und französische Vorbilder zurück. Das für einen Park dieser Epoche unverzichtbare gestaltende Element Wasser war in der sich nördlich Münchens ausbreitenden Schotterebene nur mit hohem Aufwand zu beschaffen. Dazu wurde 1687 ein Kanal von Karlsfeld zum Schloss errichtet, der das Wasser der Würm im Würmkanal heranführte. 1689 erfolgte der Bau des Schleißheimer Kanals, der Wasser aus dem Schwabinger Bach von Freimann herleitete. In den 90er Jahren des 17. Jahrhunderts folgte noch der Dachau-Schleißheimer-Kanal, der eine Verbindung zur Amper schaffte. Die geplante Wasserstraßenverbindung zwischen Residenz, der sog. Türkengraben wurde 1702 begonnen und von der Residenz aus bis zum Nymphenburg-Biedersteiner Kanal bei der Georgenschwaige an der Einmündung der heutigen Belgradstraße in den Petuelring auch gebaut. Der Weiterbau erfolgte wegen des Spanischen Erbfolgekriegs nicht mehr, der Türkengraben wurde 1811 wieder zugeschüttet.
Die Grundstruktur des Gartens wurde von Enrico Zucalli festgelegt. Den weiteren Ausbau übernahm Dominique Girard. Die Breite des Gartens wurde durch zwei Seitenkanäle zwischen Altem Schloss und Schloss Lustheim bestimmt. Der Mittelkanal mit Kaskade bildet die Sichtachse zwischen Neuem Schloss und Lustheim. Vor dem Neuen Schloss liegt ein eingesenktes Parterre mit Broderien. Bis Lustheim schließen sich mehrere Boskettbereiche an.
Neben dem Herrenhauser Park in Hannover gilt der Hofgarten Schleißheim als einzige erhaltene Parkanlage des Absolutismus in Deutschland.