Rupprecht Bayern: Unterschied zwischen den Versionen

Aus München Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(6 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Rupprecht von Bayern''' (18. Mai [[1869]] in [[München]] 2. August [[1955]] in [[Schloss Leutstetten]] bei [[Starnberg]]) war der letzte bayerische ''Kronprinz'' (erster Sohn des Königs, Thronanwärter), Berufsoffizier und ein Heerführer des Deutschen Reichs im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] an der Westfront.
'''Rupprecht von Bayern''' (* [[18. Mai]] [[1869]] in [[München]], † [[2. August]] [[1955]] in [[Schloss Leutstetten]] bei [[Starnberg]]) war der letzte bayerische ''Kronprinz'' (erster Sohn des Königs, Thronanwärter), Berufsoffizier und ein Heerführer des Deutschen Reichs im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] an der Westfront. Er war zweimal verheiratet. Zuerst heiratete er am 10. Juli 1900 die Herzogin Marie Gabriele in Bayern (1878–1912), Tochter des Herzogs Carl Theodor und seiner zweiten Gattin Marie José von Portugal. Sie hatten fünf Kinder. In zweiter Ehe ab dem 7. April 1921 mit Prinzessin [[Antonia von Luxemburg und Nassau]] (1899–1954). Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor.


Sein vollständiger Titel bis [[1918]] lautete formell inklusive aller Vornamen
Sein vollständiger Titel zu Adelszeiten bis [[1918]] lautete formell inklusive aller Vornamen
:"Seine Königliche Hoheit '''Rupprecht Maria Luitpold Ferdinand Kronprinz von Bayern, Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben, Pfalzgraf bei Rhein'''".
:''„Seine Königliche Hoheit Rupprecht Maria Luitpold Ferdinand Kronprinz von Bayern, Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben, Pfalzgraf bei Rhein.“''  
Er war der Sohn von [[Ludwig III.]], dem letzten [[König]] von Bayern, und [[Maria Theresia]], der Erzherzogin von Österreich-Este (1849—1919).


Als erster Prinz aus dem königlichem Hause besuchte er ein öffentliches [[Gymnasium]], das [[Maximiliansgymnasium]] in München-[[Schwabing]].  
Er war der Sohn von [[Ludwig III.]], dem letzten [[König]] von Bayern, und [[Maria Theresia]], der vormaligen Erzherzogin von Österreich-Este (1849—1919).
 
Er besuchte als erster Prinz aus der königlichen Familie ein öffentliches [[Gymnasium]], das [[Maximiliansgymnasium]] in München-[[Schwabing]]. Zu seiner Ausbildung gehörte auch eine Lehre als Schreiner.


Er galt als Kenner der [[Renaissance]]malerei und begründete eine renommierte private Kunstsammlung.  
Er galt als Kenner der [[Renaissance]]malerei und begründete eine renommierte private Kunstsammlung.  
Zeile 11: Zeile 12:
[[1916]] wurde der Berufsoffizier zum bayerischen und preußischen Generalfeldmarschall ernannt.
[[1916]] wurde der Berufsoffizier zum bayerischen und preußischen Generalfeldmarschall ernannt.


Rupprecht war ein Gegner des [[Nationalsozialismus]] und hielt Kontakte zu Oppositionsgruppen. [[1939]] ging er nach Italien ins Exil und entging dort [[1944]] seiner Verhaftung. Seine Frau und Kinder kamen bis Kriegsende in Konzentrationslager in Haft, zunächst nach [[KZ Dachau|Dachau]], dann im KZ Flossenbürg. Fast alle Mitglieder der Familie überlebten die Haft.
Rupprecht war ein Gegner des [[Nationalsozialismus]] und hielt Kontakte zu Oppositionsgruppen (das wird in manchen Veröffentlichungen in Frage gestellt). [[1939]] ging er nach Italien ins Exil und entging dort [[1944]] seiner Verhaftung durch die Gestapo. Seine Frau und Kinder kamen bis Kriegsende in Konzentrationslager in Haft, zunächst nach [[KZ Dachau|Dachau]], dann im KZ Flossenbürg. Alle Mitglieder der Familie überlebten die Haft.


An ihn erinnern u.a. der [[Kronprinz-Rupprecht-Brunnen]] auf dem [[Marstallplatz]] und in [[Neuhausen]] die [[Rupprechtstraße]] und das [[Rupprecht-Gymnasium]].
An ihn erinnern u.a. der [[Kronprinz-Rupprecht-Brunnen]] auf dem [[Marstallplatz]] und in [[Neuhausen]] die [[Rupprechtstraße]] und das [[Rupprecht-Gymnasium]].
Zeile 19: Zeile 20:


== Literatur ==
== Literatur ==
* Dieter J. Weiß: ''Kronprinz Rupprecht von Bayern (1869–1955). Eine politische Biografie''. Pustet, Regensburg, 2007. ISBN 978-3-7917-2047-0 ([http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2007-3-084 Rezension bei hsozkult.de])
* Dieter J. Weiß: ''Kronprinz Rupprecht von Bayern (1869–1955). Eine politische Biografie''. Pustet, Regensburg, 2007. ISBN 978-3-7917-2047-0 ([http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2007-3-084 Rezension Machtans bei hsozkult.de] ''keine „umfassende wissenschaftliche Biografie“'' - gegen den Klappentext)


==Siehe auch==
==Siehe auch==
*[[König Ruprecht]] ()
*[[König Ruprecht]] (1352 – 1410)
 
{{Wikipedia-Artikel|Rupprecht von Bayern}}
{{Wikipedia-Artikel|Rupprecht von Bayern}}


Zeile 28: Zeile 30:
[[Kategorie:Militärperson]]
[[Kategorie:Militärperson]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Person]]
[[Kategorie:Wittelsbacher]]
[[Kategorie:Wittelsbacher]]
[[Kategorie:Person im Exil|Bay]]
[[Kategorie:Geboren 1869]]
[[Kategorie:Gestorben 1955]]

Aktuelle Version vom 22. März 2022, 12:17 Uhr

Rupprecht von Bayern (* 18. Mai 1869 in München, † 2. August 1955 in Schloss Leutstetten bei Starnberg) war der letzte bayerische Kronprinz (erster Sohn des Königs, Thronanwärter), Berufsoffizier und ein Heerführer des Deutschen Reichs im Ersten Weltkrieg an der Westfront. Er war zweimal verheiratet. Zuerst heiratete er am 10. Juli 1900 die Herzogin Marie Gabriele in Bayern (1878–1912), Tochter des Herzogs Carl Theodor und seiner zweiten Gattin Marie José von Portugal. Sie hatten fünf Kinder. In zweiter Ehe ab dem 7. April 1921 mit Prinzessin Antonia von Luxemburg und Nassau (1899–1954). Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor.

Sein vollständiger Titel zu Adelszeiten bis 1918 lautete formell inklusive aller Vornamen

„Seine Königliche Hoheit Rupprecht Maria Luitpold Ferdinand Kronprinz von Bayern, Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben, Pfalzgraf bei Rhein.“

Er war der Sohn von Ludwig III., dem letzten König von Bayern, und Maria Theresia, der vormaligen Erzherzogin von Österreich-Este (1849—1919).

Er besuchte als erster Prinz aus der königlichen Familie ein öffentliches Gymnasium, das Maximiliansgymnasium in München-Schwabing. Zu seiner Ausbildung gehörte auch eine Lehre als Schreiner.

Er galt als Kenner der Renaissancemalerei und begründete eine renommierte private Kunstsammlung.

1916 wurde der Berufsoffizier zum bayerischen und preußischen Generalfeldmarschall ernannt.

Rupprecht war ein Gegner des Nationalsozialismus und hielt Kontakte zu Oppositionsgruppen (das wird in manchen Veröffentlichungen in Frage gestellt). 1939 ging er nach Italien ins Exil und entging dort 1944 seiner Verhaftung durch die Gestapo. Seine Frau und Kinder kamen bis Kriegsende in Konzentrationslager in Haft, zunächst nach Dachau, dann im KZ Flossenbürg. Alle Mitglieder der Familie überlebten die Haft.

An ihn erinnern u.a. der Kronprinz-Rupprecht-Brunnen auf dem Marstallplatz und in Neuhausen die Rupprechtstraße und das Rupprecht-Gymnasium.

Buch

  • In Treue fest - Mein Kriegstagebuch. hg. von Eugen von Frauenholz - (3 Bände), München 1929

Literatur

  • Dieter J. Weiß: Kronprinz Rupprecht von Bayern (1869–1955). Eine politische Biografie. Pustet, Regensburg, 2007. ISBN 978-3-7917-2047-0 (Rezension Machtans bei hsozkult.de keine „umfassende wissenschaftliche Biografie“ - gegen den Klappentext)

Siehe auch

Wikipedia.png
Das Thema "Rupprecht Bayern" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Rupprecht von Bayern.