Corneliusbrücke
Die Corneliusbrücke wurde am 3. Oktober 1903 als neue Verbindung zwischen der Münchner Innenstadt, hinauf in die Au und nach Giesing frei gegeben. Die Brücke über die Isar zwischen dem Gärtnerviertel und der Au wurde gleichfalls anläßlich der nach dem zerstörerrischen Hochwasser vom Jahre 1899 und anschließenden Isarregulierung und der sich als notwendig erkannten Neubau in den Jahren 1902 und 1903 errichtet. An dieser Stelle befand sich zuvor das durch den Stadtbaurath Muffat entworfene Muffatwehr mit der in Holzbauweise ausgeführten Brücke, die das Hochwasser 1899 überstanden hatte, das die Teilung zwischen der inneren und äusseren Isar herstellte. Diese Aufteilung wird durch ein oberhalb der Corneliusbrücke errichtetes überfallwehr und ein Streichwehr ermöglicht. Die Brücke besteht aus Dreigelenkbogen, das bedeutet, daß jeweils links, mittig und rechts ein Gelenk das Brückentragwerk verbindet, von denen der Größere über die große Isar führt. Er ist aus Muschelkalkquadern errichtet und überspannt die Isar in einer lichten Weite von 44,00 m. Im Scheitel der Brücke und zwar 2,20 m gemessen über dem höchsten Hochwasserstand des Jahres 1899 und in den beiden Kämpfern 1,22 m unter dieser Hochwasserlinie sind sogenannte Walzengelenke eingelegt, die innen ausbetoniert und an den Stirnseiten durch bearbeitete Natursteine verdeckt sind. Die Entfernung der Kämpfergelenke von einander beträgt 41,00 ; dieser Bogen ist zugleich der flachste massive Bogen aller Münchner Brücken die in den Jahren nach der Isarhochwasserkatastrofe erbaut wurden. Die Stärke des Gewölbes beträgt im Scheitel 0,80 m, in der Nähe der Bruchfuge 1,20 m und im Kämpfer 1,00 m. Durch eine 25,00 m breite Landzunge, die zur einen Seite hin einen durch ein Schmiedeeisernes Tor versperrte Zufahrt zum Deutschen Museum bietet, von einander getrennt schließen der zweite und der dritte Bogen über die kleinere Isar an. Beide haben eine Spannweite von je 38,50 m. Im Scheitel der beiden Bögen, der 3,60 m über dem höchsten Hochwasserstand von 1899 liegt, und in den beiden Kämpfern auf Höhe dieses Hochwassers sind ebensolche Walzengelenke, gestützt gegen kräftige Natursteinquader, eingelegt, wie in dem erstgennanten Bogen. Der übrige Teil der Bögen ist aus Stampfbeton hergestellt. Die Entfernung der einzelnen Kämpfergelenke beträgt je 36,00 m. Die Stärke des Gewölbes ist im Scheitel 0,70 m, in der Nähe der Bruchfuge 1,00 m und im Kämpfer 0,70 m. Der ganze Innenraum zwischen den Gewölben und den Scheiteln ist mit Kies aufgefüllt; auf beiden Seiten der Brücke sind über den Gewölben, stirnseitig, Mauern aufbetoniert. Im Aufbau der Brücke sind über den Kämpfern der Bögen Temperaturfugen eingearbeitet. Das linke Widerlager ist 21,50 m breit und 15,00 m lang. Zwischen dem Bogen eins und Bogen zwei ein doppeltes Widerlager von 21,05 m Breite und 25,00 m Länge mit weitem Vorbau in südlicher Richtung. Dieser Terrassenartige Vorbau wurde im Jahre 1909 erhöt, um den von Hans Grässel entworfenen Portikus, das am 19. Juni 1910 enthüllt wurde, um das im Krieg entfernte König Ludwig II Denkmal aufnehmen zu können. Zwischen dem Bogen zwei und Bogen drei befindet sich ein 4,00 m breiter und 24,00 m Langer Pfeiler. Das rechte Widerlager der Brücke ist 12,00 m lang und 21,50 m breit. Die Widerlager und der Pfeiler reichen 4,00 m bis 4,80 m unter die normale Isarsohle und sind auf festgelagertem Flinz fundiert. Die ehedem gepfalsterte Fahrbahn führt vom linken Widerlager aus, mit einer leichten Steigung bis zum Scheitel von Bogen eins, verläuft dann horizontal über die Brücke bis zur Mitte von Bogen drei und fällt dann wiederrum mit einem leichten Gefälle gegen das rechte Widerlager zu. Die Nuzbare Breite der Brücke zwischen den Geländern beträgt 18,00 m, wovon 12,00 m auf die Fahrbahn und je 3,00 m auf die beiden Gehwege verteilt sind. Sämtliche sichtbaren Flächen der Brücke sind mit Muschelkalksteinen verkleidet. Das einfache aber hübsch verzierte Geländer ist ohne Durchbrüche ausgeführt. An allen zweiten Geländerverbdinugsstücken sind Flußlaufseitig reliefartige Siluetten bekannter und unbekannter Münchner Bürger in den Naturstein gehauen. Die architektonische ausarbeitung der Brücke entstammte von Friedirch von Thiersch. Die Ausführung des Baus erledigte, wie bereits bei den anderen Brücken, die Baufirma Sager & Wörner. Während der Bauarbeiten, am 26. August 1902 stürzte die errichtete Gerüstkonstruktion an einem der Doppelbrücken, unter der Last der sich darüber aus den Natursteinquadern errichteten Brückenbögen, mit den gerade auf ihr arbeitetenden Handwerkern in sich zusammen.
1903 als Verbindung zwischen der Isarvorstadt und der Au errichtet. Sie verbindet südlich der Kohleninsel die Schweigerstraße in der Au mit der Corneliusstraße in der Isarvorstadt.
- Technische Daten:
- Bauart: Bogenbrücke aus Beton und Stein
- Länge: 150 m
- Bogenlänge: 44 m
- Breite: 18 m