Euthanasiemorde in der NS-Zeit an Münchnern
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Die Euthanasiemorde in der NS-Zeit an Münchnern (Krankenmorde) oder Aktion T4 sind nach dem Zweiten Weltkrieg verwendete Bezeichnungen für die systematische Ermordung von Psychiatriepatienten und behinderten Menschen als so genanntes "lebensunwertes Leben" durch SS-Ärzte. Damals hieß das hinter vorgehaltener Hand „Aktion Gnadentod“. Das Schloss Hartheim bei Alkoven in der Nähe von Linz in Oberösterreich war Ort der Massenmorde an den Patientinnen und Patienten aus der Region München.
Siehe auch
- München in der Zeit des Nationalsozialismus
- Anstalt der Franziskanerinnen-Kongregation "Dienerinnen der Göttlichen Vorsehung" Franziskuswerk Schönbrunn in Dachau (von ca. 1.000 Patienten/Zöglingen überlebten 293)
- Hans-Joachim Sewering
Literatur
- Michael von Cranach, Hans-Ludwig Siemen (Hrsg.): Psychiatrie im Nationalsozialismus – Die Bayerischen Heil- und Pflegeanstalten zwischen 1933 und 1945, Oldenbourg Verlag, München, 1999; ISBN 3-486-56371-8
- Markus Krischer: Kinderhaus. Leben und Ermordung des Mädchens Edith Hecht. Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München, 2006. ISBN 3421059330 (Rezension)
Weblinks
- Berühmter Kinderarzt wusste von Euthanasie. Focus Nr. 45 vom 5. Nov. 2007 (Alfred Wiskott, Direktor der Haunerschen Kinderklinik) - Über 300 Kinder wurden zwischen 1940 und 1945 direkt in Eglfing-Haar ermordet. Josef Radecker, der katholische Anstaltsgeistliche von Eglfing-Haar, erzählte danach in seiner Vernehmung am 17. Juni 1961, er habe von den Tötungen im Kinderhaus gewusst. Die damalige Oberschwester Emma Deutlmoser habe ihm den systematischen Giftmord gebeichtet. Er, Radecker, habe dann mit Erlaubnis der Schwester dem Münchner Kardinal Faulhaber berichtet. Als Täter wird ein damaliger Assistenzarzt Fritz Kühnke und das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft genannt.
- 22. Okt. 2010 ... Das NS-Dokumentationszentrum befasste sich im Rahmen einer eintägigen Tagung mit dem Schicksal psychisch kranker Münchner Bürgerinnen und Bürger. 22.10.2010 (hier der Tagungsbericht (PDF-Datei))
- 1.318 bekannte Fälle von Zwangssterilisation zwischen 1934 und 1945 in der Frauenklinik in der Maistraße
- Rolle des Gesundheitsamtes
- Eglfing-Haar als Sammelstelle für Patientinnen und Patienten aus den Pflegeheimen und Kliniken der Region. Von dort aus wurden die Opfer in die Euthanasiemordanstalten wie Schloss Hartheim "überstellt" (deshalb fehlender Münchenbezug ! ).
- Edith Hecht
- Verantwortliche? - damaliger Leiter von Eglfing-Haar Dr. Hermann Pfannmüller und der Staatssekretär im Bayerischen Innenministerium Dr. Walter Schultze ("Bubi", Staatskommissar, Reichsdozentenführer) vgl. Zusammenfassung des Gerichtsverfahrens gegen Schultze bei Justiz und NS-Verbrechen
- Schultzes „Hungererlass“ (Nr. 5236) abgedruckt bei: Hans Faulstich: Hungersterben in der Psychiatrie 1914-1949. Mit einer Topographie der NS-Psychiatrie. Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau, 1998. ISBN 3-7841-0987-X. Seite 321. (Die systematische Unterernährung von Patienten wurde zu einer der Tötungsmethoden in der zweiten Phase der nationalsozialistischen Euthanasie, der sog. Aktion Brandt.