Trambahn

Trambahn, manchmal auch Tram, wird in München die Straßenbahn genannt. Das Münchner Trambahnlinien-Netz wird von den SWM/ Münchner Verkehrsgesellschaft mbH betrieben.
Geschichte
Am 21.10.1876 fuhr die erste Pferdebahnlinie.
Am 22.06.1895 wurde der Regelbetrieb der ersten elektrischen Tram aufgenommen. Die seit 1886 elektrisch betriebene "Ungererbahn" war damals noch nicht Teil der Münchner Tram.
Am 15.08.1900 wurde der Betrieb mit Pferdewagen komplett eingestellt.
Am 18.12.1964 erreichte das Münchner Trambahnnetz mit der Verlängerung der Linie 8 zum Hasenbergl seine größte Ausdehnung (134km).
Am 01.02.1965 wurde der U-Bahn-Bau in München begonnen und sollte die Trambahn mittelfristig komplett ersetzen. Erst Ende der 80ger wurde die Tram auch für die Zukunft als passendes Segement zwischen Bus und U-Bahn wiedererkannt.
Am 02.11.1965 wurden zum ersten Mal sogenannte 3-Wagen-Züge des Bautyps M+M+m eingesetzt. Die Besonderheit ist, daß der zweite Triebwagen in der Fahrzeugzusammenstellung vom ersten Triebwagen Ferngesteuert wurde.
Am 21.04.1968 wurde die Trasse über die heutige Fußgängerzone in der Neuhauserstr. und Marienplatz stillgelegt.
Am 12.09.1970 wurde die Trasse nach Neuperlach Nord eröffnet, die als sogenannte Stadtbahn geplant und gebaut wurde.
Am 19.10.1971 wurde der Betrieb in der Leopoldstraße eingestellt.
Am 30.05.1975 wird offiziell der letzte Trambahnschaffner verabschiedet.
Am 23.11.1975 wurde die Strecke in der Lindwurmstraße eingestellt. Die Münchner verabschiedeten sich von der legendären Linie 8.
Am 07.12.1990 wurde der erste neue Trambahnwagen seit 1969 angeschafft und läutete das Zeitalter der "Modernen Tram" ein.
Am 07.12.1998 ist der letzte Tram-Wagen des Typ M aus dem Plandienst genommen worden. Der seit 1950 in 5 Serien gebaute Wagentyp prägte über 40 Jahre wesentlich das Münchner Stadtbild. Der in den Jahren 1967 bis 1969 gelieferte Nachfolgetyp P ist bis Heute (2008) noch mit mindestens einem Fahrzeugzug an Wochentagen im Einsatz.
Fahrzeuge
Allgemein: Die Münchner Tram fährt von jeher auf einer Schienenspurweite von 1,435 Meter, der sogenannten Regelspur, die auch die Deutsche Bahn AG verwendet. Der kleinste Kurfenradius im Netz ist 14 Meter und ist für die Fahrzeughersteller immer wieder eine Herausforderung. Dazu kommt auch noch, daß an einigen stellen sehr kleine Radien ohne Zwischengerade von links auf rechts oder umgekehrt wechseln. Die Spannung am Fahrdraht ist 750Volt Gleichspannung(ehemals 650V). Die Fahrzeuge werden in zwei wesendliche Kategorien eingeordnet. Einmal in den sogenannten Triebwagen, der Wagen, in dem der/die Motor/en eingebaut ist und zum anderen in den Bei- wagen, der Anhänger ohne Motor. Die Triebwägen werden mit großen Typen Bezeichnungen aufgeführt ( A, B, M, P), und die Beiwägen mit kleinen Bezeichnungen (a, b, m, p). Als weiteres werden Fahrzeuge in Triebwägen zur Personenbeförderung und in Arbeitsfahrzeuge unterteilt. Einige alte Trambahnen werden in München im MVG-Museum ausgestellt. Hier ein Auszug der wichtigsten Typen:
Typ: A Baujahr: 1898-1902 im Betrieb bis: 1959 Länge: 9 Meter Breite 2,10 Meter Leistung: 2x33 kW Sitzplätze: 22 Stehplätze: 32 Anzahl: 250 2x2 achsiges Maximum-Fahrgestell Erste Großserie mit für Damals bemerkenswert großer Stückzahl von Straßenbahnwagen in München Bis 1932 wurden, wenn überhaubt, alte Pferdetramwagen als Beiwagen mitgezogen, die stätig modernisiert wurden. 1936/37 wurden aus 4 Triebwägen 2 feste Wagengarnituren gebaut. Ein Triebwagen ist im MVG-Museum erhalten.
Typ: M 1.62 Baujahr: 1950 im Betrieb bis: M=1976/ m=1981 Länge: 13,25 Meter Breite 2,20 Meter Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h Leistung: 2x75 kW Sitzplätze: 27 (54) Stehplätze: 78 (156) Anzahl: M=4/ m=2 Hersteller: Rathgeber, München Vorserie, noch mit 4 Türen pro Wagen Lenk-Dreiachser
Typ: M 2.63 Baujahr: 1952/53 im Betrieb bis: 1976 Länge: 13,25 Meter Breite 2,20 Meter Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h Leistung: 2x75 kW Sitzplätze: 27 (54) Stehplätze: 78 (156) Anzahl: 8 Garnituren Hersteller: Rathgeber, München Stromabnehmer war ab Werk noch in der Fahrzeugmitte montiert
Typ: M 3.64 Baujahr: 1953-1955 im Betrieb bis: M=1983/ m=1990 Länge: 13,25 Meter Breite 2,20 Meter Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h Leistung: 2x75 kW Sitzplätze: 27 (54) Stehplätze: 78 (156) Anzahl: M=101/ m=93 Hersteller: Rathgeber, München
Typ: M 4.65 Baujahr: 1956-1959 im Betrieb bis: 1983 Länge: 13,25 Meter Breite 2,20 Meter Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h Leistung: 2x75 kW,später 2x100kW Sitzplätze: 27 (54) Stehplätze: 78 (156) Anzahl: 98 Garnituren Hersteller: Rathgeber, München Exponate in divisern Sammlungen erhalten Eine erhaltene Wagengarnitur fährt als Münchentram in den Sommermonaten an Wochenenden und Feiertagen zur Stadtrundfahrt.
Typ: M 5.65 Baujahr: 1963-65 im Betrieb bis: 1998 Länge: 13,25 Meter Breite 2,20 Meter Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h Leistung: 2x100 kW Sitzplätze: 27 (54) (81) Stehplätze: 78 (156)(243) Anzahl: M=75/ m=45 modernste Lenk-Dreiachser seiner Zeit GEAMATIK für M+M+m Garnituren Hersteller: Rathgeber, München Exponate in divisern Sammlungen erhalten
Typ: P 2 /p 2 Baujahr: 1965 im Betrieb bis: P=1982/ p=1989 Länge: 16,70 Meter Breite 2,35 Meter Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h Leistung: 4x80 kW Sitzplätze: 40 (80) Stehplätze: 111 (222) Anzahl: P=2 p=2 Bauart: Bremer Kurzgelenktriebwagen Hersteller: Rathgeber, München
Typ: P 3.16/ p 3.17 Baujahr: 1967-1969 einzelne Fahrzeuggarnituren bis Heute(2008)im Linieneinsatz Länge: 16,70 Meter Breite 2,35 Meter Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h Leistung: 4x80 kW Sitzplätze: 40 (80) Stehplätze: 111 (222) Anzahl: P=42 p=38 Hersteller: Rathgeber, München
Typ: R 1.1 Baujahr: 1990/91 im Betrieb bis: 1999, Heute in Norwegen im Einsatz Länge: 27,39 Meter Breite 2,30 Meter Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h Leistung: 3x85 kW Sitzplätze: 58 Stehplätze: 99 behindertengerechter Einstieg Anzahl: 3 ohne Beiwagen Hersteller: MAN/AEG/Siemens
Typ: R 2.2 Baujahr: 1994 - 1997 Länge: 27,39 Meter Breite 2,30 Meter Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h Leistung: 3x120 kW Sitzplätze: 58 Stehplätze: 99 behindertengerechter Einstieg Anzahl: 70 ohne Beiwagen Hersteller: MAN/AEG/Siemens
Typ: R 3.3 Baujahr: 1999-2001 Länge: 63,58 Meter Breite: 2,30 Meter Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h Leistung: 4x120 kW Sitzplätze: 67 Stehplätze: 151 behindertengerechter Einstieg Anzahl: 20 ohne Beiwagen
Typ: S 1.4 Baujahr: 2008/2009 (noch nicht geliefert) Länge: 33,78 Meter Breite 2,30 Meter Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h Leistung: 8x45 kW Sitzplätze: 87 Stehplätze: 147 behindertengerechter Einstieg Anzahl: bestellt 4 ohne Beiwagen Hersteller: Stadler, Pankow
Linien
Linie | Strecke | Betriebszeiten |
---|---|---|
12 | Scheidplatz - Kurfürstenplatz - Hohenzollernplatz U - Nordbad - Rotkreuzplatz - Romanplatz | täglich |
15 | Max-Weber-Platz U - Rosenheimer Platz S - Ostfiedhof - Wettersteinplatz U - Großhesseloher Brücke | täglich |
16 | Romanplatz - Hackerbrücke S - Hauptbahnhof U S - Karlsplatz (Stachus) U S - Sendlinger Tor | Mo - Fr: 6- 20 Uhr; Sa 9- 16 Uhr |
17 | Amalienburgstraße - Schloß Nymphenburg - Romanplatz Hackerbrücke S - Hauptbahnhof U S - Karlsplatz (Stachus) U S - Sendlinger Tor U - Isartor S - Maxmonument - Herkomerplatz - Effnerplatz | täglich |
18 | Gondrellplatz - Westendstraße U - Lautensackstraße - Huptbahnhof Süd U S - - Karlsplatz (Stachus) U S - Sendlinger Tor U - Isartor S - Gasteig - Max-Weber-Platz U - Herkomerplatz - Effnerplatz | täglich |
19 | Pasing, Marienplatz - Westbad - Lautensackstraße Hauptabhnhof U S - Karlsplatz Nord U S - Theatinerstraße - Maxmonument - Max-Weber-Platz U - Ostbahnhof U S - Baumkirchner Straße - Kreillerstraße U - St.-Veit-Straße | täglich |
20 | Moosach, Pelkovenstraße - Westfriedhof U - Leonrodplatz - Stiglmaierplatz U - Hauptbahnhof Nord U S - Karlsplatz (Stachus) U S | täglich |
21 | Westfriedhof U - Leonrodplatz - Stiglmaierplatz U - Hauptbahnhof Nord U S - Karlsplatz (Stachus) U S | Mo- Fr: 6 - 22 Uhr; Sa: 9 - 22 Uhr |
(23) | Neue Linie (im Bau): Münchner Freiheit U - Frankfurter Ring | ab 2009 |
25 | Max-Weber-Platz U - Rosenheimer Platz S - Ostfiedhof - Wettersteinplatz U - GRoßhesseloher Brücke - Grünwald | täglich |
27 | Petuelring U - Nordbad - Hohenzollernplatz U - Kurfürstenplatz U - Pinkaotheken - Karlspaltz (Stachus) U S - Sendlinger Tor U - Mariahilfplatz - Ostfriedhof - Giesing U S - Schwanseestraße | täglich |
N17 | Amalienburgstraße - Schloß Nymphenburg - Romanplatz Hackerbrücke S - Hauptbahnhof U S - Karlsplatz (Stachus) U S - Sendlinger Tor U - Isartor S - Max-Weber-Platz U - Herkomerplatz - Effnerplatz | Nachtline; täglich |
N19 | Pasing, Marienplatz - Westbad - Lautensackstraße Hauptabhnhof U S - Karlsplatz Nord U S - Theatinerstraße - Maxmonument - Max-Weber-Platz U - Ostbahnhof U S - Baumkirchner Straße - Kreillerstraße U - St.-Veit-Straße | Nachtline; täglich |
N20 | Moosach, Pelkovenstraße - Westfriedhof U - Leonrodplatz - Stiglmaierplatz U - Hauptbahnhof Nord U S - Karlsplatz (Stachus) U S | Nachtline; täglich |
N27 | Petuelring U - Nordbad - Hohenzollernplatz U - Kurfürstenplatz U - Pinkaotheken - Karlspaltz (Stachus) U S - Sendlinger Tor U - Mariahilfplatz - Ostfriedhof - Wettersteinplatz U - Großhesseloher Brücke | Nachtline; täglich
|
Weitere Pläne
Des weiteren gibt es noch folgende Pläne zum Netzausbau:
- Die Tram 17 soll als "Emmeramexpress" vom Effnerplatz über den Arabellapark (U4) weiter zur Haltestelle St Emmeram weitergebaut werden; Planfeststellung läuft.
- Die Tram 19 wird nach Pasing (Bf.) verlängert, Streckengenehmigung der Regierung von Oberbayern liegt nun vor. Eine eventuelle Verlängerung nach Freiham ist in Untersuchung.
- Eine Linie 22 soll den Bus 51 zwischen Romanplatz und Aidenbachstraße ersetzen.
- Die Strecke durch den Englischen Garten ist vom Freistaat Bayern abgelehnt worden. Das aktuelle Genehmigungsverfahren ist deswegen zurückgezogen. Um dem Hauptargument, der "Beeinträchtigung des Parkcharakters durch die Oberleitung" Rechnung zu tragen, sollen Fahrzeuge mit Supercaps Kondensatoren angeschafft werden, die den Park ohne Oberleitung durchfahren könnten. Versuche hierzu sind in Vorbereitung. Ein neuer Genehmigungsversuch ist nach Abschluß einer solchen Versuchsreihe vorgesehen.
Interessant in dem Zusammenhang: schon zwischen 1900 und 1906 wurden zwischen Briennerstr. und Odeonsplatz Akku-Fahrzeuge vor die Trambahnen gespannt, da die bayerische Königsfamilie keine Oberleitung endlang des Hofgartens wünschte.
- Diverse andere Trassen werden immer wieder ins Gespräch gebracht, jedoch nichts greifbares.
Weblinks
- Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V. Gesellschaft für Trambahngeschichte www.tram.org
- www.tram-muenchen.de
- www.strassenbahn-muenchen.de
- Aktion Münchner Fahrgäste
- Infos zur Stadtrundfahrt mit der Münchentram[1]