Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege in München hat seinen Sitz am Hofgraben 4 im Gebäude der "'Alten Münze'", einem Vierflügelbau mit einem dreigeschossigem Arkadenhof in München.

Der ehemalige Hofmarstall und die ehemalige Kunstkammer wurden 1563–1567 unter der Bauleitung von Wilhelm Egckl errichtet. 1807–1809 bauten ihn Andreas Gärtner und Franz Thurn zur Münze im klassizistischen Stil um.

Münzhof und Alte Münze

Baugeschichte

Der Gebäudekomplex, in dem sich der Münzhof befindet, die Gebäude der "Alten Münze", wurde in den Jahren 1563–1567 unter Herzog Albrecht V. errichtet und diente als Marstall und Kunstkammer. Diese Kunstkammer war eines der ersten Museen nördlich der Alpen.

Der Arkadenhof

Im so genannten Münzhof sind ursprünglich alle Räume über drei Laubengänge erschlossen.

Hofmarstall

Nutzung als Marstall

Kunstkammer

Nutzung als Kunstkammer

Alte Münze

Ab 1806 wurde das Gebäude nach Umbauten als staatliche Münze genutzt. Bis zum Jahr 1986 war in den Räumen das Bayerische Hauptmünzamt mit dem Prägezeichen D untergebracht, das sich heute in modernen Gebäuden in Riem befindet.

Der von dem Gebäude umgebene Münzhof besitzt eine Länge von ca. 35 Metern und eine Breite von etwa 12 Metern.

Bayerisches Denkmalamt

  • 1973: Bayerisches Denkmalschutzgesetz
  • Die Bau- und Kunstdenkmalpflege zog 1975 in einige Räume der staatlichen Münze ein. 1986 erfolgte die Übergabe des gesamten Gebäudes an das Landesamt.

Jahreszahlen zur Geschichte des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege:

Unter König Ludwig I. setzte 1835 eine eigenständige bayerische Denkmalpflege mit der Gründung einer "Generalinspection der plastischen Denkmale des Reiches" ein. Erster Generalinspektor war Sulpiz Boisserée, ein bekannter rheinischer Kunstsammler. Seine Sammlung bildete bald den Grundstock der Alten Pinakothek. Ihm folgte der Architekt Friedrich von Gärtner.

1868 wird der neue Leiter Generalkonservator genannt, Jakob Heinrich von Hefner-Alteneck (1868-1885). Weitere Nachfolger sind Wilhelm Heinrich Riehl (1885-1897), Hugo Graf (1897-1907), Georg Hager, Generalkonservator Georg Lill (1929-1950), Joseph Maria RitzW (1950-1957), Heinrich Kreisel (1957-1963), Torsten Gebhard (1963-1974), Michael Petzet und ab 1999 Egon Johannes Greipl.

Ein erstes Inventar der Bodendenkmäler mit einer nach Zeitstufen und teils auch nach Denkmalgattung unterschiedenen Kartierung lag 1879 vor. Es folgte als wichtiger Schritt die Gründung der Kommission zur Erforschung des prähistorischen Bayerns an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Jahr 1886.

Georg Hager leitete 1907 mit einer Denkschrift die "Neuorganisation des kgl. Generalkonservatoriums der Kunstdenkmale und Altertümer Bayerns" mit einer Trennung vom Bayerischen Nationalmuseum ein. Es folgte die Gründung der "Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern". Mit einem Ministerialbeschluss von 1917 folgte die Umbenennung des "Generalkonservatoriums" in "Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege".

Außenstellen
Erste Gründung einer archäologischen Außenstelle für die Oberpfalz 1952, der weitere Außenstellen in Augsburg (1960), Nürnberg (1965), Landshut (1973), Seehof (1976) und das Grabungsbüro in Ingolstadt (1980) folgten.
Neue Methoden und Medien
1980 konnten erstmals geophysikalische Prospektionen und die Luftbildarchäologie in der Behörde institutionell verankert werden (inzwischen gibt es hier dazu das größte Bildarchiv in Deutschland). Geographisches Informationssystem (Fachinformationssystem — FIS, BayernViewer-denkmal).
Publikationsreihen
Seit 1958 gibt es die Publikationsreihe "Bayerische Kunstdenkmale", seit 1952 publiziert die "Materialhefte zur Vor- und Frühgeschichte", seit 1960 die "Jahresberichte der bayerischen Bodendenkmalpflege" (zuvor "Bayerische Vorgeschichtsblätter"). 1985/86 die Reihe "Denkmäler in Bayern" (die Baudenkmäler ganz Bayerns wurden darin erstmals vollständig publiziert). Denkmaltopographien, die die Denkmäler von einzelnen Städten und Landkreisen in Wort und Bild darstellen, erläutern und ihren Denkmalwert würdigen.

Adresse

Hofgraben 4

Literatur

  • Historische Luftbilder im Großformat beim München von oben volkverlag
  • Alle Publikationen des B. Denkmalamts sind auch in der hauseigenen Bibliothek einsehbar.
  • W Eberl, D Martin, E J Greipl: Bayerisches Denkmalschutzgesetz, Kommentar unter besonderer Berücksichtigung finanz- und steuerrechtlicher Aspekte, bearbeitet von Dr. Franz Dirnberger, Dr. Wolfgang Eberl, Wolfgang Karl Göhner, Prof. Dr. Egon Johannes Greipl, Dr. Dieter Martin, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, 2007.
  • Greipl, Egon Johannes (Hrsg.): 100 Jahre Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege 1908-2008, Band I-IV, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, 2008.

Weblinks

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