Münchner Verkehrs- und Tarifverbund
MVV steht für die Abkürzung der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH. Der MVV versorgt seit 1971 München und sein Umland mit einem Netz von öffentlichen Verkehrsmitteln, das laufend erweitert wird.
Fahrplan-Auskunft (Telefoncomputer): 089 / 41 42 43 44
Gesellschafter
Die Gesellschafter der MVV GmbH sind der Freistaat Bayern, die Landeshauptstadt München und die acht Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, München und Starnberg.
Beteiligte Verkehrsunternehmen
- Münchner Verkehrsgesellschaft (U-Bahnen, Busse, Tram)
- Regionalverkehr Oberbayern (RVO) - Busse, vorwiegend im Landkreis
- Bayerische Oberlandbahn (BOB)
- Vogtlandbahn GmbH
- Regionale Busunternehmen in den Landkreisen
Tarife
- (Stand 1.1.2014)
- Die Tageskarten sind das Sonderangebot: Für beliebig viele Fahrten an einem Tag in beliebig verschiedenen Varianten:
- Nach Nutzer (Single-Tageskarte, Partner-Tageskarte, Kinder-Tageskarte, 3-Tage Karte) und nach Bereichen: Innenraum (das ist in etwa der gesamte Bereich aller U-Bahn-Linien, außer U6 - dort Ende Garching), Außenraum im Umland oder Gesamtnetz. Gültig vom Zeitpunkt der Entwertung bis zum Folgetag 6 Uhr früh. Die Tageskarte ist in der Regel die günstigste Möglichkeit mehrere verschiedene Ziele anzusteuern.
- Tageskarten-Preise:
- Single-Tageskarte Erwachsene Innenraum = 6,00 €; 3-Tageskarte = 15,00 €
- Partner-Tageskarte für 5 Erwachsene Innenraum = 11,20 €; 3-Tageskarte = 25,90 €
- CityTourCard: Spezielle Tageskarte, mit Rabatt auf derzeit über 30 Eintrittspreise wie z.B.: BMW-Museum, Allianz Arena, Bavaria Filmstadt, Sea Life, Hard Rock Cafe, etc. Info;
- Beispiele: Tageskarte Innenraum: 9,90 €, Partnerkarte 17,90 €; 3-Tage Innenraum: 20,90 €, 3-Tage Gesamtnetz: 30,90 €;
- Einzelfahrkarte: Für eine Person und eine Fahrt in eine Richtung (2,60 € für eine Zone), Umsteigen und Fahrunterbrechung sind erlaubt, Rück- und Rundfahrten sind nicht erlaubt; als Kurzstrecke: vier Haltestellen, davon maximal 2 U-Bahnstationen, ansonsten nach den durchfahrenen Zonen. Höchstfahrzeiten: Kurzstrecke 1 h, 1 Zone 3 Stunden, 2 Zonen 4 Stunden. Vor Fahrtantritt ist eine Entwertung erforderlich.
- Streifenfahrkarte: System wie Einzelfahrkarten, je nach Tarif werden von der Streifenkarte die entsprechende Anzahl Streifen entwertet. Z.B.: Der Innenraum ist eine Zone, das sind zwei Streifen für eine U-Bahn-Fahrt. Die Kurzstrecke ist ein Streifen. Preis für die 10-er Streifenkarte = 12,50 €. Vor Fahrtantritt ist eine Entwertung erforderlich.
- Isarcard, die Wochen- und Monatskarte:
- Für beliebig viele Karten in den gewählten Ringen. Der Innenbereich für die Tarifermittlung der Zeitkarte besteht hier aus mehreren Ringen und ist vor allem interessant bei immer wieder gleicher Strecke. Keine Entwertung erforderlich, gültig ab Kaufzeit.
- Die Mitnahme eines gefalteten Klappfahrrades ist kostenlos und jederzeit möglich, auch in Bussen und Trams.
- Für Fahrräder, die größere Reifen als 20" haben, muss zusätzlich zur eigenen Karte eine „Fahrrad-Tageskarte MVV“ zu 2,50 € oder eine „Fahrrad-Tageskarte Bayern“ zu 4,50 € gelöst werden. Die Fahrräder können nur außerhalb der Sperrzeiten (Mo.-Fr. von 6 bis 9 Uhr und 16 bis 18 Uhr) und nur in S- und U-Bahnen sowie in Regionalzügen mitgenommen werden. Fahrradmitnahme MVV - Regeln
- Semesterticket
- weitere Sondertarife für Jugendliche und Senioren
Tickets: gibt es an Automaten und an verschiedene Verkaufsstellen. Die Automaten nehmen Münzen und Scheine bis 20 €.
Weitere Informationen beim MVV. Hier kann man auch die planmäßigen Fahrzeiten nachsehen oder sich z.B. die schnellste Verbindung zwischen zwei Punkten anzeigen lassen.
Die Seite zu den Strecken-Netzplänen des MVV (Download als pdf - Datei).
Geschichte
Mit dem Wachsen der Wirtschaft ab den 1950er Jahren in München entwickelte sich schnell ein hohes Verkehrsaufkommen. Bis 1963 scheiterten Verhandlungen der Deutschen Bahn und der Stadt München über ein System aufgrund der bis dahin vorgesehenen sog. städtischen Marienplatz-Trasse. Nun entschied man sich für ein U-Bahn. Nach dem Abschluss langer und zäher Finanzierungsverhandlungen mit dem Bund und dem Freistaat konnte im Februar 1965 mit den Bauarbeiten für die U-Bahn und im März 1967 mit denen für die S-Bahn begonnen werden.
Einen großen Schub erhielt das Projekt am 26. April 1966 durch den Zuschlag für die XX. Olympischen Spiele 1972 in München. Mit dem 18. Mai 1971, traten die Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat zu ihren ersten Sitzungen zusammen - wenig später nahm der MVV seine Arbeit auf. Im Oktober 1971 starteten die ersten U-Bahn-Züge auf der Strecke Goetheplatz – Kieferngarten, im April 1972 folgte der erste S-Bahn-Zug. Im Mai 2004 wurde für die Strecke zwischen München und Deisenhofen ein ganztägiger 20-Minuten-Takt eingeführt.
System des Verkehrs- und Tarifverbund
Mit dem System eines Verkehrs- und Tarifverbunds schuf man die Zusammenfassung des Verkehrs auf allen S-Bahn-, U-Bahn-, Trambahn- und Autobusstrecken in der Münchner Region. Dabei gilt ein einheitlicher Fahrplan- und Tarifbereich. Bis zu dieser Zusammenführung arbeiteten Bundesbahn, Verkehrsbetriebe und Autobus-Unternehmen im Außenraum der Region völlig unabhängig ohne einheitlichen Fahrplan und Tarif voneinander. Doch von nun an konnte mit ein und demselben Fahrschein die Benutzung der Strecken ohne Rücksicht auf den Betreiber erfolgen.
Sicherheitskonzept gegen Gewalt
Notrufsäulen
Neue Notrufsäulen mit Direktkontakt zur U-Bahnbetriebszentrale lösen seit 2009 Zug um Zug auf allen U-Bahnsteigen und in allen Sperrengeschossen die alten Einrichtungen ab. Die 100 Münchner U-Bahnhöfe sind mittlerweile flächendeckend mit Videokameras ausgerüstet. Parallel zu diesen technischen Maßnahmen hat die U-Bahnwache ihre Präsenz in den vergangenen Jahren deutlich verstärkt. Weitere Teile des Sicherheitskonzepts der MVG sind u.a. das Alkoholverbot, der weitere Ausbau des Mobilfunknetzes in der U-Bahn und durchgängig begehbare Züge ohne abgetrennte Abteile. Bei Modernisierungsmaßnahmen achtet die MVG zudem verstärkt auf Transparenz und gute Ausleuchtung der Bahnhöfe.
Mit der vorbildlichen Kampagne `Ich drück' für Dich` ... den Notruf, wenn's brenzlig wird zeigt die Hamburger Hochbahn, wie man wirksam auf diese Sicherheitseinrichtungen hinweisen und die Fahrgäste auffordern / motivieren könnte, schon bereits bei Anzeichen von Gewalt Hilfe über die Notrufsäulen zu holen.
Siehe auch:
- Polizeiruf 110 - Einsatzleitstelle
Alkoholverbot
Im gesamten Netz gilt ein Alkoholkosumverbot.
- Link dazu: Blau fahren verboten!
- Zum Alkoholverbot in muenchenblogger.de, Okt. 2011.
Mißverständnisse über Funktion des MVV
Viele Bürger haben ein falsches Bild von der Funktion des MVV.
Der MVV ist lediglich ein Verbund von diversen Betreibern von ÖPNV-Strecken im Münchner Ballungsraum. Der MVV ist weder für die U-Bahn, noch für Tram, S-Bahn oder Bus in irgendeiner rechtsbindenden Form verantwortlich. Die rechtliche Verantwortung für den reibungslosen und sicheren Betrieb haben ausschließlich die einzelnen Betreiber.
Dies spiegelt sich z.B. in den z.T. abweichenden Beförderungsbestimmungen wieder (siehe z.B. §4 (2) 19 Abs. 2: Vom Betriebspersonal oder durch örtliche Anweisung kann der Verzehr von Speisen oder Getränken untersagt werden).
Die Funktion des MVV beschränkt sich auf die Bereitstellung eines einheitlichen Fahrkartentarifs, Absprachen über Umsteigebeziehungen und Abgleich der Streckenführungen mit dem Ziel, Doppelbedienungen und Konkurrenz zwischen zwei Betreibern auf das nötiges Mindestmaß zu begrenzen und ein weitgehende Flächenabdeckung zu erzielen.
Für die Münchner U-Bahn, Tram und Stadtbusse ist z.B. die MVG der Betreiber. Eventuelle Regressansprüche wären also in diesem Segment an die MVG zu stellen. Dieses gilt auch im Regelfall für die zahlreichen Privatbusunternehmen, die seit Jahrzehnten im Auftrag der MVG unterwegs sind. Rechtliche Belange werden allerdings je nach Anlass auch an die Vertragspartner weitergereicht.
Für den S-Bahnbetrieb ist die DB Regio AG S-Bahn München betrieblich verantwortlich, für die Busse im Münchner Umland sind über 60 Verkehrsunternehmer im Einsatz.
Beschwerden, die an den MVV herangetragen werden, werden zumeist jedoch an die zuständigen Partner weitergereicht bzw. der Kunde an den entsprechenden Partner vermittelt.
Fahrplanauskunft über eine App
Der MVV-Companion ist die Fahrplanauskunft-App des MVV für Smartphones (kostenlose App).
- In dieser Verbindungsauskunft wird die schnellste Fahrt von A nach B gesucht. Mensch gibt eine Haltestelle oder eine Adresse oder einen wichtigen Punkt (POI) als Start bzw. Ziel ein oder übernimmt die aktuelle Position des Handys als Startpunkt.
- Die Verbindung wird inklusive der Fußwege zur Einstiegshaltestelle und dann bis zum Ziel dargestellt.
- Häufig bemutzte Verbindungen können als Favorit markiert werden.
- Das erforderliche Ticket wird für jede Verbindung angezeigt. Ausgewählte Tickets können anschließend auch als MVV-HandyTicket online gekauft werden.
Im Menü können unter Einstellungen z.B. die Nutzung von Treppen ausgeschlossen werden, Zeitfenster eingegeben werden.
Die ausgewählte Verbindung kann auch per Email, SMS oder Whats App versendet oder in den eigenen Kalender übernommen werden.