Das Anger Palais ist das ehemalige Verwaltungsgebäude der städtischen Gaswerke am Unteren Anger 3. Es wurde zwischen 1913 und 1917 erbaut. Architekt des repräsentativen Baus war Robert Rehlen.

Früheres Verwaltungsgebäude der Städtischen Gaswerke,
Aufn. aus 2011

2001 zogen die städtischen Mitarbeiter in das neue Verwaltungsgebäude der Stadtwerke München (SWM) in die Emmy-Noether-Straße um. Das Anger Palais wurde saniert und anschließend (wahrscheinlich teuer) vermietet. Beachtlich sind die hohen Räume hinter Arkaden und Rundbogenfenstern im Erdgeschoss (nun Ladengeschäfte). Die Flügelanlage zieht sich über zwei Höfe.

Was die neuen Mieter des Areals wohl kaum wissen können: in den Jahren 1820-1826 wurde unter der Regie des Baumeisters Johann Nepomuk Pertsch* an dieser Stelle das Zentral-Gefängnis errichtet. Ein zweistöckiger symetrischer Bau mit grosser Gaube über dem Mittelrisalit, in leichter Anlehnung zu den Verwaltungsgebäuden am Hauptbahnhof im Stil des Klassizismus, die Fronfeste (Bild rechts unten). Die Abbrucharbeiten begannen noch im laufe des Jahres 1913. (*Pertsch erlangte am 13. September 1824 den Titel des Baurats vom König. Pertsch wohnte in der Karlstraße 44.)

Ladengeschäfte

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Weblinks

 
Vorgängerbau Angerfronfeste aufn. 1902,(1826-1913), Entwurf J N Pertsch

Quellen und Literatur

  • Norbert Lieb: Münchener Barock Baumeister, Schnell & Steiner, München, 1942 (zu Pertsch).
  • Bayerischer Architekten- und Ingenieur-Verband: München und seine Bauten. Bruckmann, 1912, Reprint 1978. ISBN 3765417475 (S.192)
  • Richard Bauer: Ansichten und Einsichten - Hans Grässels Fotosammlung. Hugendubel, München, 1994. 215 Seiten. ISBN 3-88034-749-2 (Unteranger 3 - Fotos S.192-195)
  • Häuserbuch der Stadt München - Anger Viertel. (S.489-490)

Siehe auch

Die ehemaligen Angerfronfeste, oder auch Gefängns geannt, stammte aus den Jahrn 1820-1826. Der entwurf geht auf den Architekten Johann Nepomuk Pertsch (1777* - 1835) zurück. Die Fotoansicht, zur rechten Seite, entstand durch die Architekten Lambert und Stahl, um das Jahr 1902. Hans Grässel fotografiert diese Situation im Jahre 1913, vor dem Beginn der Abbrucharbeiten. Zur linken und rechten Seite der Gebäudefront waren jeweils zweiflügeliche Hoftore zwischen die Hofmauer gesetzt. Grässel hatte auch den halbkreisförmigen Innenhof fotografiert, und die Gänge und Treppenhäuser. Die Grundsteinlegung erfolgte am 12. Oktober 1820, die Grundsteinkassette ist heute im Stadtmuseum hinterlegt. Michael Riedl und Mathias Rößler waren damals mit der Bauausführung betraut worden. Rösler verstarb bereits im Jahre 1822. Am 1. September 1907 stellte das Gefängnis den Betrieb ein, das Gebäude stand bis zu seinem Abbruch leer.