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*4. April 2006 - Mehmet K. in Dortmund | *4. April 2006 - Mehmet K. in Dortmund | ||
*6. April 2006 - Halit Y. in Kassel | *6. April 2006 - Halit Y. in Kassel | ||
*25. April 2007 - Michéle K. in Heilbronn | *25. April 2007 - [[Michéle K. in Heilbronn]] | ||
Am 26. Januar 1998 fand die Durchsuchung der von Zschäpe gemieteten Garage in Jena statt. In der Garage hatte die Polizei eine Bombenbauwerkstatt entdeckt. Die Razzia war mutmaßlich der Anlass für Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt, "in den Untergrund" abzutauchen. War dies einer der Ausgangspunkte der Serie? | Am 26. Januar 1998 fand die Durchsuchung der von Zschäpe gemieteten Garage in Jena statt. In der Garage hatte die Polizei eine Bombenbauwerkstatt entdeckt. Die Razzia war mutmaßlich der Anlass für Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt, "in den Untergrund" abzutauchen. War dies einer der Ausgangspunkte der Serie? | ||
Am 9. Dezember 2015 erklärt B. Zschäpe im Prozess schriftlich (''moralisch schuldig''), dass sie die zehn Morde und die zwei Anschläge der beiden anderen Täter nicht habe verhindern können. | Am 9. Dezember 2015 erklärt B. Zschäpe im Prozess schriftlich (''moralisch schuldig''), dass sie die zehn Morde und die zwei Anschläge der beiden anderen Täter nicht habe verhindern können. | ||
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Vor neun Jahren wurde in Heilbronn die Polizistin Michèle Kiesewetter von der NSU erschossen – Gedenkfeier am Tatort | |||
Von Hans Georg Frank | |||
Heilbronn. Neun Jahre nach dem Anschlag auf eine Polizeistreife wurde jetzt am Tatort auf der Heilbronner Theresienwiese an die Opfer erinnert. 30 Polizisten gedachten ihrer Kollegin Michèle Kiesewetter, die auf dem Festplatz am 25. April 2007 erschossen worden ist. Ihr Kollege Martin A. hatte trotz schwerster Verletzungen überlebt. Das Duo gehörte zur Bereitschaftspolizei Böblingen und war im Rahmen der Aktion „Sichere City“ zur Verstärkung nach Heilbronn geschickt worden. Als die Schüsse gegen 14 Uhr abgegeben wurden, pausierten die Beamten gerade in ihrem Streifenwagen. | |||
„Dieses Datum ist für viele Kollegen in schlimmer Erinnerung“, erklärte Harald Schumacher, Sprecher des Polizeipräsidiums, „der 25. April 2007 ist ein Tag, der auf lange Zeit nicht vergessen wird.“ Zwei Beamte stellten an der Gedenkstätte am Rande der Theresienwiese eine Blumenschale ab, bepflanzt mit Nelken, Margeriten und Wassernelken. | |||
Die zunächst rätselhaft erscheinende und noch immer nicht lückenlos aufgeklärte Tat hat nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft die rechtsextremistische Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) begangen. Im Prozess vor dem Oberlandesgericht München hatte das mutmaßliche NSU-Mitglied Beate Zschäpe in einer schriftlichen Erklärung gestanden, ihre beiden Komplizen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos hätten auf die Polizisten geschossen, um deren Waffen zu erbeuten. | |||
Tatsächlich waren die Dienstpistolen in den Überresten der NSU-Hinterlassenschaften entdeckt worden. Auch die Tatwaffen konnten sichergestellt werden. Die mutmaßlichen Mörder sollen sich nach einem Banküberfall in einem Wohnmobil selbst getötet haben. | |||
Unklar ist weiterhin, ob die Mörder aus Thüringen in Heilbronn von Gesinnungsgenossen unterstützt worden sind. „Wir sind sehr interessiert daran, dass eines der grausamsten Verbrechen aufgeklärt wird, denn dadurch können Einsatzmaßnahmen hinterfragt und weiterentwickelt werden“, sagte der Heilbronner Revierleiter Thomas Nürnberger, „je mehr Informationen zu Tage treten, desto besser.“ Die Aussage Zschäpes wollte er nicht bewerten, „das soll das Gericht machen“. Allerdings sieht Nürnberger die Angabe im Prozess als „plausible Möglichkeit“ an. Über eventuelle Hintermänner wollte sich der Polizist nicht äußern. | |||
Der NSU soll mit dem Anschlag in Heilbronn eine beispiellose Mordserie in Deutschland abgeschlossen haben, bei der ab 11. September 2000 in sieben Städten zehn Menschen getötet wurden. Michèle Kiesewetter war die einzige Deutsche und einzige Frau neben neun türkisch- und griechischstämmigen Männern. | |||
Heidelberger Nachrichten vom Dienstag, 26. April 2016, Seite 10 | |||
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Dass es der Polizei nicht gelungen war, hinter die Täter zu kommen, das ist eine tragische Abfolge von Ermittlungs-Fehlern. | Dass es der Polizei nicht gelungen war, hinter die Täter zu kommen, das ist eine tragische Abfolge von Ermittlungs-Fehlern. | ||
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