Zeit des Zweiten Weltkriegs: Unterschied zwischen den Versionen
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München hatte bei der Volkszählung im Mai 1939 ca. 840.600 Einwohnerinnen/-er und war damit die viertgrößte Stadt im Deutschen Reich. Im Laufe des Krieges schrumpfte sie durch Kriegsopfer, Todesfälle, Deportation und Ermordung von jüdischen Bewohnern, Flucht und Evakuierungen auf geschätzte 550.000 Einwohnerinnen/-er. Bei Kriegsende | München hatte bei der Volkszählung im Mai 1939 ca. 840.600 Einwohnerinnen/-er und war damit die viertgrößte Stadt im Deutschen Reich. Im Laufe des Krieges schrumpfte sie durch Kriegsopfer, Todesfälle, Deportation und Ermordung von jüdischen Bewohnern, Flucht und Evakuierungen auf geschätzte 550.000 Einwohnerinnen/-er. Bei Kriegsende waren etwa 40% des Gebäudebestandes zerstört. | ||
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Bereits ab dem Jahre [[1933]] gab es in München Luftschutzübungen. Ab Kriegsbeginn bis zum Mai [[1940]] fanden nur Aufklärungsflüge der RAF (Royal Air Force) statt. Bis zum Ende [[1940]] versuchte die RAF in Nachtangriffen erfolglos anzugreifen. Bis August [[1942]] folgte dann eine Phase ohne jegliche Angriffe, was der Stadt den Namen "Luftschutzkeller des Reiches" einbrachte. | Bereits ab dem Jahre [[1933]] gab es in München Luftschutzübungen. Ab Kriegsbeginn bis zum Mai [[1940]] fanden nur Aufklärungsflüge der RAF (Royal Air Force) statt. Bis zum Ende [[1940]] versuchte die RAF in Nachtangriffen erfolglos anzugreifen. Bis August [[1942]] folgte dann eine Phase ohne jegliche Angriffe, was der Stadt den Namen "Luftschutzkeller des Reiches" einbrachte. | ||
Mit der Nacht vom 18. auf den 19. September [[1942]] erreichte das erste [[Luftangriffe auf München|vernichtende Flächenbombardement]] mit einem Angriff von 89 Maschinen der RAF auch München. 160 Tonnen Bomben wurden abgeworfen, 143 Münchner getötet, fünf der angreifenden Maschinen wurden abgeschossen, vier kehrten beschädigt heim. München war vorrangig als Verkehrknotenpunkt für die Luftangriffe | Mit der Nacht vom 18. auf den 19. September [[1942]] erreichte das erste [[Luftangriffe auf München|vernichtende Flächenbombardement]] mit einem Angriff von 89 Maschinen der RAF auch München. 160 Tonnen Bomben wurden abgeworfen, 143 Münchner getötet, fünf der angreifenden Maschinen wurden abgeschossen, vier kehrten beschädigt heim. München war vorrangig als Verkehrknotenpunkt für die Luftangriffe wichtig, insbesondere die Luftfahrttechnik ([[BMW]] und zahlreiche Flugplätze). In der Anfangsjahren war München insbesondere durch eine gut funktionierende Flugabwehr, die ihre Informationen aus Nordfrankreich bekam, die ausgebauten Abwehrstellungen vor den Städten München und [[Augsburg]] und durch die lange Flugzeit ein eher seltenes Ziel. | ||
Die [[Kinderlandverschickung]], die in den norddeutschen Gebieten bereits 1940 begann und Kinder aus Ballungsgebieten in | Die [[Kinderlandverschickung]], die in den norddeutschen Gebieten bereits 1940 begann und Kinder aus Ballungsgebieten in ländliche Gebiete, wie auch nach [[Oberbayern]] führte, wurde auf Veranlassung von Gauleiter [[Giesler]] ab August [[1943]] auch für die Münchner Schulkinder angewandt. | ||
Die Flächenbombardierungen der RAF verstärkten sich ab März [[1944]] durch Präzisionsangriffe der US-Luftwaffe, die von Südwesten über die Alpen auf München zuflog. Ab Juli 1944 kann von der totalen Luftherrschaft der alliierten Luftstreitkräfte gesprochen werden. Daraus folgten erstmals in diesem Krieg massive Verschlechterungen der Versorgungslage in der Stadt. | Die Flächenbombardierungen der RAF verstärkten sich ab März [[1944]] durch Präzisionsangriffe der US-Luftwaffe, die von Südwesten über die [[Alpen]] auf München zuflog. Ab Juli 1944 kann von der totalen Luftherrschaft der alliierten Luftstreitkräfte gesprochen werden. Daraus folgten erstmals in diesem Krieg massive Verschlechterungen der Versorgungslage in der Stadt. | ||
Während es in der Stadt noch vom Angriff am Vortag brannte, erfolgte der | Während es in der Stadt noch vom Angriff am Vortag brannte, erfolgte der schwerste Luftangriff am '''12. Juli 1944'''. Aus 1.124 Bombern wurden rund 2.400 Tonnen Bomben abgeworfen. An diesem Tag starben 631 Menschen und 1.711 wurden verletzt. | ||
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30.04.1945 Klenec - Tschechei | 30.04.1945 Klenec - Tschechei | ||
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Auf [[Sizilien]] landete die 7. US-Armee während der Operation Husky auf der linken Flanke der alliierten Streitkräfte. Eingeplant war sie hier als Schutz für die britische 8. Armee unter General [[Bernard Montgomery]], jedoch spielte sie eine gewichtigere Rolle, da der Hauptteil Siziliens und die Stadt [[Messina]] von amerikanischen Truppen befreit wurde. | Auf [[Sizilien]] landete die 7. US-Armee während der Operation Husky auf der linken Flanke der alliierten Streitkräfte. Eingeplant war sie hier als Schutz für die britische 8. Armee unter General [[Bernard Montgomery]], jedoch spielte sie eine gewichtigere Rolle, da der Hauptteil Siziliens und die Stadt [[Messina]] von amerikanischen Truppen befreit wurde. | ||
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* [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/vor-jahren-die-nacht-in-der-die-bomber-kamen-1.752135 Die Nacht, in der die Bomber kamen.] (Am 25. April 1944 wird München von 400 englischen Flugzeugen angegriffen und in Brand gesetzt.) | * [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/vor-jahren-die-nacht-in-der-die-bomber-kamen-1.752135 Die Nacht, in der die Bomber kamen.] (Am 25. April 1944 wird München von 400 englischen Flugzeugen angegriffen und in Brand gesetzt.) | ||
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Version vom 15. November 2013, 09:03 Uhr
Der Zweite Weltkrieg begann in Europa am 1. September 1939 mit dem deutschen Angriff auf Polen. Am 30. April 1945 marschiert die US-Armee in München ein. Der Zweite Weltkrieg endete in Europa mit der Kapitulation am 8. Mai 1945.
München hatte bei der Volkszählung im Mai 1939 ca. 840.600 Einwohnerinnen/-er und war damit die viertgrößte Stadt im Deutschen Reich. Im Laufe des Krieges schrumpfte sie durch Kriegsopfer, Todesfälle, Deportation und Ermordung von jüdischen Bewohnern, Flucht und Evakuierungen auf geschätzte 550.000 Einwohnerinnen/-er. Bei Kriegsende waren etwa 40% des Gebäudebestandes zerstört.
Luftkrieg
Bereits ab dem Jahre 1933 gab es in München Luftschutzübungen. Ab Kriegsbeginn bis zum Mai 1940 fanden nur Aufklärungsflüge der RAF (Royal Air Force) statt. Bis zum Ende 1940 versuchte die RAF in Nachtangriffen erfolglos anzugreifen. Bis August 1942 folgte dann eine Phase ohne jegliche Angriffe, was der Stadt den Namen "Luftschutzkeller des Reiches" einbrachte.
Mit der Nacht vom 18. auf den 19. September 1942 erreichte das erste vernichtende Flächenbombardement mit einem Angriff von 89 Maschinen der RAF auch München. 160 Tonnen Bomben wurden abgeworfen, 143 Münchner getötet, fünf der angreifenden Maschinen wurden abgeschossen, vier kehrten beschädigt heim. München war vorrangig als Verkehrknotenpunkt für die Luftangriffe wichtig, insbesondere die Luftfahrttechnik (BMW und zahlreiche Flugplätze). In der Anfangsjahren war München insbesondere durch eine gut funktionierende Flugabwehr, die ihre Informationen aus Nordfrankreich bekam, die ausgebauten Abwehrstellungen vor den Städten München und Augsburg und durch die lange Flugzeit ein eher seltenes Ziel.
Die Kinderlandverschickung, die in den norddeutschen Gebieten bereits 1940 begann und Kinder aus Ballungsgebieten in ländliche Gebiete, wie auch nach Oberbayern führte, wurde auf Veranlassung von Gauleiter Giesler ab August 1943 auch für die Münchner Schulkinder angewandt.
Die Flächenbombardierungen der RAF verstärkten sich ab März 1944 durch Präzisionsangriffe der US-Luftwaffe, die von Südwesten über die Alpen auf München zuflog. Ab Juli 1944 kann von der totalen Luftherrschaft der alliierten Luftstreitkräfte gesprochen werden. Daraus folgten erstmals in diesem Krieg massive Verschlechterungen der Versorgungslage in der Stadt.
Während es in der Stadt noch vom Angriff am Vortag brannte, erfolgte der schwerste Luftangriff am 12. Juli 1944. Aus 1.124 Bombern wurden rund 2.400 Tonnen Bomben abgeworfen. An diesem Tag starben 631 Menschen und 1.711 wurden verletzt.
In der Schlussphase des Krieges ab Ende Februar 1945 kam es vor allem zu taktischen Stör- und Tiefangriffen; vier Tage vor dem Eintreffen der US-Bodentruppen am 30. April, erfolgte der letzte Luftangriff.
Der alliierte Vormarsch
Die 7. US-Armee kämpfte in Bayern
in Unterfranken vom 1. bis zum 8. April,
in Ober- und Mittelfranken vom 11. bis zum 20. April,
in der Oberpfalz vom 21. bis zum 29. April,
durch Niederbayern vom 24. April bis zum 2. Mai
und
in Oberbayern vom 25. April bis zum 4. Mai.
Die Alliierten marschieren ins Voralpengebiet, nach Tschechien und in Richtung Wien. Von Mü aus …
Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Wie in allen Teilen des Reiches gab es nach den ersten Terroraktionen 1933/34 auch in München wenig Widerstand gegen den Nationalsozialismus, trotzdem gab es vereinzelt kleinere Gruppen oder Einzelpersonen, die Widerstand wagten.
Literatur
- Richard Bauer: Fliegeralarm - Luftangriffe auf München von 1940 bis 1945. Hugendubel, München, 1995,1997. 177 Seiten. ISBN 3-88034-963-0
- Georg Haberl, Walburga Fricke: Anfang und Ende des Tausendjährigen Reiches in Ostbayern. 2 Bände, 2009. ISBN 9783850227599
Weblinks
- Widerstand in München
- Irmtraud Eve Burianek: München im Luftkrieg 1942 bis 1945 (pdf)
- Zu Bunkeranlagen: www.bunkerfreunde-muenchen.de
- Die Nacht, in der die Bomber kamen. (Am 25. April 1944 wird München von 400 englischen Flugzeugen angegriffen und in Brand gesetzt.)
Das Thema "Zeit des Zweiten Weltkriegs" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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