Lotzbeck-Palais: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Lotzbeck-Palais''', später auch ''Palais-Barlow'' oder wegen seiner Funktion als Parteizentrale für die [[NSDAP]] ''[[NSDAP-Gebäude in München und ihre Reste|Braunes Haus]]'' genannt, wurde [[1828]] im [[Biedermeier]]stil von dem königlichen Hofbaurat [[wikipedia:Jean Baptiste Métivier|Jean Baptiste Métivier]] erbaut, [[1944]] durch Bomben zerstört und zwei Jahre später abgetragen. Auf dem großflächigen Gelände, das durch die Nähe zur Nazi-Geschichte als historisch belastet gilt, wurde bisher nur an den Randbereichen neu gebaut.
[[Bild:MueBriennerstr45bp2011a.jpg|thumb|Ehedem Grundstück Lotzbeck]]
Das '''Lotzbeck-Palais''', später auch ''Palais Barlow'' oder wegen seiner Funktion als Parteizentrale für die {{WL2|NSDAP}}-Gebäude in München und ihre Reste|Braunes Haus]]'' genannt, wurde [[1828]] im [[Biedermeier]]stil von dem königlichen Hofbaurat [[Jean Baptiste Métivier]] erbaut, [[1944]] durch [[Luftangriffe auf München|Bomben]] zerstört und zwei Jahre später abgetragen. Auf dem großflächigen Gelände, das durch die Nähe zur Nazi-Geschichte als historisch belastet gilt, wurde bisher nur an den Randbereichen neu gebaut. 2011 bis 2014 wurde hier das 2015 eröffnete [[NS-Dokumentationszentrum]] errichtet.


1810 war der Vorstand der königlichen Steuer- und Domänenverwaltung von [[wikipedia:Maximilian I. Joseph (Bayern)|Maximilian I. Joseph (Bayern)]], Franz Wilhelm von Asbeck (* 11. August 1760 auf Haus Knippenburg zu Bottrop; † 22. Juli 1826) Eigentümer nahezu aller Grundstücke des städtebaulich beplanten [[Karolinenplatz]]. Von [[Theodor Fischer]] wurden vier der fünf Grundstücke Karolinenplatz 3, 4 und 5 mit je einem Palais bebaut. Auf Hausnummer 3 entstand das ''Palais-Asbeck''. Von 1835 bis 1849 residierte hier Charles Paul Amable de Bourgoing der französische Gesandte.
Ursprünglich wurde das ''Lotzbeck-Palais'' an den Freiherrn ''Carl von Lotzbeck'' (*20. Februar 1786 in Lahr; † 18. Januar [[1873]] in München), königlich bayerischer Kämmerer und Reichsrat, vermietet, bevor es der italienische Marchese ''Fabio Pallavicini,'' der Geschäftsträger des Königreiches Sardinien am bayerischen Hof war, für sich kaufte. [[1866]] erwarb es der Hofphotograph [[Joseph Albert]] (1825—1886) und schließlich kaufte es [[1877]] der englische Großkaufmann ''Willy Barlow''.  
1851 wurde das ''Lotzbeck-Palais'' an den Freiherrn Carl von Lotzbeck (*20. Februar 1786 in Lahr; † 18. Januar 1873 in München), königl. bayr. Kämmerer und Reichsrat, vermietet, bevor es der italienische Marchese Fabio Pallavicini, der Geschäftsträger des Königreiches Sardinien am bayerischen Hof war, für sich kaufte. [[1866]] erwarb es der Hofphotograph [[wikipedia:Joseph Albert|Joseph Albert{{WL}}]] (1825 — 1886) und schließlich kaufte es [[1877]] der englische Großkaufmann Barlow. Von der Witwe des Industriellen Willy Barlow hatte die NSDAP das Gebäude für 805.864 Goldmark, wobei das Geld von Fritz Thyssen und Prescott Sheldon Bush stammte, am 26. Mai [[1930]] erworben. Nach Umbauarbeiten durch [[wikipedia:Paul Ludwig Troost|Paul Ludwig Troost{{WL}}]], die von Hitler selbst entworfen waren, war dort die gesamte Reichsleitung der NSDAP ab [[1931]] untergebracht. "Braunes Haus" war schließlich die parteioffizielle Bezeichnung des Hauses.


[[Bild:MueBriennerstr45bp2011a.jpg|thumb|Ehedem Grundstück Lotzbeck]]
Von der Witwe des Industriellen Barlow hatte die NSDAP das Gebäude für 805.864 Goldmark, wobei das Geld von Fritz Thyssen und Prescott Sheldon Bush stammte, am 26. Mai [[1930]] erworben. Nach Umbauarbeiten durch [[wikipedia:Paul Ludwig Troost|Paul Ludwig Troost{{WL}}]], die von [[Adolf Hitler|Hitler]] selbst entworfen waren, war dort ab [[1931]] die gesamte Reichsleitung der NSDAP untergebracht. "Braunes Haus" war schließlich die parteioffizielle Bezeichnung des Hauses.


Zu der Geschichte, die mit dem Areal verbunden ist, befindet sich ein [[NS-Dokumentationszentrum|Dokumentationszentrum zum Thema Nationalismus]] mit Grundsteinlegung 2008 in der Planung bzw. im Bau. Seit dem Jahr 2010 steht nun die Bautafel. Der auf der Tafel abgebildete Würfel mit Alu-Glas-Raster-Fassade lässt nichts "Schönes" ahnen. Im Sommer 2011 begannen die Baumaßnehmen, zur Grundsteinlegung am 9.März
Zu der Geschichte, die mit dem Areal verbunden ist, eröffnete 2015 ein [[NS-Dokumentationszentrum|Dokumentationszentrum zum Thema Nationalismus]]. Im Sommer 2011 begannen die Baumaßnahmen, zur Grundsteinlegung am 9.März 2012 war bereits die Dimension des Neubaus erkennbar.  
2012 ist bereits die Dimension des Neubaus erkennbar. 2014 wird das NS-Dokumentationszentrum München voraussichtlich eröffnet.


==Adresse==
==Adresse==
[[Brienner Straße]] 45
[[Brienner Straße]] 34 - vormals. Nun Max-Mannheimer-Platz 1


==Weblinks==
==Weblinks==
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* [http://www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de/ NS-Dokumentationszentrum München]
* [http://www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de/ NS-Dokumentationszentrum München]
* [http://www.muenchen.de/tgp ThemenGeschichtsPfad »Der Nationalsozialismus in München«]
* [http://www.muenchen.de/tgp ThemenGeschichtsPfad »Der Nationalsozialismus in München«]
* [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/eroeffnung-des-ns-dokuzentrums-okkupation-der-gartenstadt-1.2455052 Braune Besetzung der Gartenstadt.] SZ vom 28.4.15


== Siehe auch ==
* [[NSDAP-Gebäude in München und ihre Reste]]
{{Wikipedia-Artikel|Braunes Haus}}
{{Wikipedia-Artikel|Braunes Haus}}
[[Kategorie:Brienner Straße]]
[[Kategorie:Brienner Straße]]
[[Kategorie:Karolinenplatz]]
[[Kategorie:Palais]]
[[Kategorie:Abgegangenes Bauwerk]]
[[Kategorie:NSDAP]]
[[Kategorie:Nationalsozialismus]]

Aktuelle Version vom 20. Februar 2025, 23:17 Uhr

Ehedem Grundstück Lotzbeck

Das Lotzbeck-Palais, später auch Palais Barlow oder wegen seiner Funktion als Parteizentrale für die NSDAPW-Gebäude in München und ihre Reste|Braunes Haus]] genannt, wurde 1828 im Biedermeierstil von dem königlichen Hofbaurat Jean Baptiste Métivier erbaut, 1944 durch Bomben zerstört und zwei Jahre später abgetragen. Auf dem großflächigen Gelände, das durch die Nähe zur Nazi-Geschichte als historisch belastet gilt, wurde bisher nur an den Randbereichen neu gebaut. 2011 bis 2014 wurde hier das 2015 eröffnete NS-Dokumentationszentrum errichtet.

Ursprünglich wurde das Lotzbeck-Palais an den Freiherrn Carl von Lotzbeck (*20. Februar 1786 in Lahr; † 18. Januar 1873 in München), königlich bayerischer Kämmerer und Reichsrat, vermietet, bevor es der italienische Marchese Fabio Pallavicini, der Geschäftsträger des Königreiches Sardinien am bayerischen Hof war, für sich kaufte. 1866 erwarb es der Hofphotograph Joseph Albert (1825—1886) und schließlich kaufte es 1877 der englische Großkaufmann Willy Barlow.

Von der Witwe des Industriellen Barlow hatte die NSDAP das Gebäude für 805.864 Goldmark, wobei das Geld von Fritz Thyssen und Prescott Sheldon Bush stammte, am 26. Mai 1930 erworben. Nach Umbauarbeiten durch Paul Ludwig TroostW, die von Hitler selbst entworfen waren, war dort ab 1931 die gesamte Reichsleitung der NSDAP untergebracht. "Braunes Haus" war schließlich die parteioffizielle Bezeichnung des Hauses.

Zu der Geschichte, die mit dem Areal verbunden ist, eröffnete 2015 ein Dokumentationszentrum zum Thema Nationalismus. Im Sommer 2011 begannen die Baumaßnahmen, zur Grundsteinlegung am 9.März 2012 war bereits die Dimension des Neubaus erkennbar.

Adresse

Brienner Straße 34 - vormals. Nun Max-Mannheimer-Platz 1

Weblinks

Siehe auch

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Das Thema "Lotzbeck-Palais" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Braunes Haus.