Heimag-Siedlung: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Heimag-Siedlung''' (im Volksmund auch '''Neuabessinien''') liegt in Südwesten von [[München]] in [[Laim]].
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Die Familienhauskolonie entstand in den Jahren 1936/37 unter der Regie der HEIMAG. Die Grundstücke umfassten 300 bis 900 m², ein Haus kostete zwischen 10 000 und 13 000 Reichsmark, wobei der Staat die Finanzierung durch Bürgschaften erleichterte. In der ersten Bauphase entstanden 239 Häuser. Die Gärten sollten eine gewisse Selbstversorgung mit Obst und Gemüse ermöglichen. Wegen der damals hier herrschenden Ödnis und der schlechten Erschließung nannte der Volksmund die Siedlung ''Neuabessinien'' in Anlehnung an Abessinien, das zur Entstehungszeit aufgrund der damaligen, politisch beeinflußten Berichterstattung über den {{WL2|de:Abessinienkrieg|Abessinienkrieg}} als Synonym für Unterversorgung und Abgelegenheit galt.
Die '''Familienhauskolonie''' entstand in den Jahren 1936/37 unter der Regie der [[HEIMAG]]. Die Grundstücke umfassten 300 bis 900 m², ein Haus kostete zwischen 10 000 und 13 000 Reichsmark, wobei der Staat die Finanzierung durch Bürgschaften erleichterte. In der ersten Bauphase entstanden 239 Häuser. Die Gärten sollten eine gewisse Selbstversorgung mit Obst und Gemüse ermöglichen. Wegen der damals hier herrschenden Ödnis und der schlechten Erschließung nannte der Volksmund die [[Siedlung]] ''Neuabessinien'' in Anlehnung an Abessinien, das zur Entstehungszeit aufgrund der damaligen, politisch beeinflußten Berichterstattung über den {{WL2|de:Abessinienkrieg|Abessinienkrieg}} als Synonym für Unterversorgung und Abgelegenheit galt.


In den 1950er Jahren baute die HEIMAG die Siedlung nach Norden und Westen hin weiter. Dabei bezog sie auch das Gelände eines ehemaligen Zwangsarbeiterlagers an der [[Aindorferstraße]] ein. In den Baracken waren deportierte Ukrainer untergebracht, die für die Münchner Rüstungsindustrie arbeiteten. Nach dem Krieg nutzte man das Lager noch bis 1957 für [[Flüchtlinge]] und Vertriebene.
In den 1950er Jahren baute die HEIMAG die Siedlung nach Norden und Westen hin weiter. Dabei bezog sie auch das Gelände eines ehemaligen [[Zwangsarbeiterlager]]s an der [[Aindorferstraße]] ein. In den Baracken waren in der [[NS-Zeit]] deportierte Ukrainer untergebracht, die für die Münchner Rüstungsindustrie arbeiten mussten. Nach dem Krieg nutzte man das Lager noch bis 1957 für [[Flüchtlinge]] und Vertriebene.


Die Siedlung umfasst heute 687 Eigenheime und liegt an diesen Straßen: [[Camerloherstraße|Camerloher-]], [[Hartelstraße|Hartel-]], [[Willibaldstraße|Willibald-]], Aindorfer-, [[Stroblstraße|Strobl-]] und [[Von-der-Pfordten-Straße]].  
Die [[Siedlung]] umfasst heute 687 Eigenheime und liegt an diesen Straßen: [[Camerloherstraße|Camerloher-]], [[Hartelstraße|Hartel-]], [[Willibaldstraße|Willibald-]], Aindorfer-, [[Stroblstraße|Strobl-]] und [[Von-der-Pfordten-Straße]].  


[[Kategorie:Wohnanlage]]
[[Kategorie:Wohnanlage]]

Aktuelle Version vom 3. September 2017, 15:40 Uhr

Die Heimag-Siedlung (im Volksmund auch Neuabessinien) liegt in Südwesten von München in Laim.

Die Familienhauskolonie entstand in den Jahren 1936/37 unter der Regie der HEIMAG. Die Grundstücke umfassten 300 bis 900 m², ein Haus kostete zwischen 10 000 und 13 000 Reichsmark, wobei der Staat die Finanzierung durch Bürgschaften erleichterte. In der ersten Bauphase entstanden 239 Häuser. Die Gärten sollten eine gewisse Selbstversorgung mit Obst und Gemüse ermöglichen. Wegen der damals hier herrschenden Ödnis und der schlechten Erschließung nannte der Volksmund die Siedlung Neuabessinien in Anlehnung an Abessinien, das zur Entstehungszeit aufgrund der damaligen, politisch beeinflußten Berichterstattung über den AbessinienkriegW als Synonym für Unterversorgung und Abgelegenheit galt.

In den 1950er Jahren baute die HEIMAG die Siedlung nach Norden und Westen hin weiter. Dabei bezog sie auch das Gelände eines ehemaligen Zwangsarbeiterlagers an der Aindorferstraße ein. In den Baracken waren in der NS-Zeit deportierte Ukrainer untergebracht, die für die Münchner Rüstungsindustrie arbeiten mussten. Nach dem Krieg nutzte man das Lager noch bis 1957 für Flüchtlinge und Vertriebene.

Die Siedlung umfasst heute 687 Eigenheime und liegt an diesen Straßen: Camerloher-, Hartel-, Willibald-, Aindorfer-, Strobl- und Von-der-Pfordten-Straße.