Zwei liegende Löwen: Unterschied zwischen den Versionen

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==Beschreibung==
==Beschreibung==
Der liegende Löwe hat beide Vorderläufe vor sich und reckte den Kopf mit seiner Mähne hoch. Er scheint relativ entspannt dazuliegen.
Der liegende Löwe hat beide Vorderläufe vor sich und reckte den Kopf mit seiner Mähne hoch. Er scheint relativ entspannt dazuliegen.
[[Otto Reis]] beschreibt den verwendeten Naturstein, den Muschelkalk, für diese Löwen derart; ''Im fränkischen Quaderkalk sind die Einschaltungen von oft zahlreichen Ockerkalkschmitzen, solche von dichten Septarienkalklinsen und Durchsprengungen in wagrechten Lagerungen hervorzuheben.''


==== Exkurs zu Halbig:====
==== Exkurs zu Halbig:====
::<small>Dazu gehören z. B. die im Krieg zerstörten bzw. nachher abhanden gekommenen Statuen der Roma und Athena auf dem ehemaligen Osttor des Hofgartens zum Englischen Garten, die ebenfalls im Krieg zum Teil zerstörten und dann durch Wassereinbruch im Residenz-Depot Jahrzehnte später endgültig vernichteten je sechs Karyatiden auf dem West- und Ost-Balkon des ehemaligen Ballsaales der Residenz, sowie die heute noch erhaltenen, jetzt dringend restaurierungsbedürftigen Bauplastiken an den Ingolstädter Festungstoren, den  Kavalieren Hepp und Heydeck, und schließlich aber nicht zuletzt der Entwurf und das Modell in Leo von Klenzes Auftrag für zehn "nordische Riesen in Marmor", jetzt Telamone genannt, am Hauptportal der Neuen Eremitage in St. Peterburg [1].  
::<small>Dazu gehören z. B. die im Krieg zerstörten bzw. nachher abhanden gekommenen Statuen der Roma und Athena auf dem ehemaligen Osttor des Hofgartens zum Englischen Garten, die ebenfalls im Krieg zum Teil zerstörten und dann durch Wassereinbruch im Residenz-Depot Jahrzehnte später endgültig vernichteten je sechs Karyatiden auf dem West- und Ost-Balkon des ehemaligen Ballsaales der Residenz, sowie die heute noch erhaltenen, jetzt dringend restaurierungsbedürftigen Bauplastiken an den Ingolstädter Festungstoren, den  Kavalieren Hepp und Heydeck, und schließlich aber nicht zuletzt der Entwurf und das Modell in Leo von Klenzes Auftrag für zehn "nordische Riesen in Marmor", jetzt Telamone genannt, am Hauptportal der Neuen Eremitage in St. Peterburg [1].  


::Erst die beiden groß aufgerichteten Portal-Löwen des im Krieg zerstörten [[Wittelsbacher Palais]] in München, von denen einer erhalten blieb und jetzt in der [[Mandlstraße]] vor der Katholischen Akademie in München steht (der andere vor der Bayerischen Landesbank ist eine späte Kopie, lange nach dem [[Zweiter Weltkrieg|letzten Weltkrieg]]), und der aus mehreren Steinlagen bestehende sitzende ''Bayerische Löwe'' an der Lindauer Hafeneinfahrt stammen von Johann von Halbig (1814 - 1882) [2].</small>
::Erst die beiden groß aufgerichteten Portal-Löwen des im Krieg zerstörten [[Wittelsbacher Palais]] in München, von denen einer erhalten blieb und jetzt in der [[Mandlstraße]] vor der Katholischen Akademie in München steht (der andere vor der Bayerischen Landesbank ist eine späte Kopie Lindauer Hafeneinfahrt stammen von Johann von Halbig (1814 - 1882) [2].</small>


==Belege==
==Belege==
*Dr. Otto M. Reis: ''Die Gesteine der Münchner Bauten und Denkmäler.'', Gesellschaft für Bayerische Landeskunde E.V., München, 1935. (S. 125)
*[[Adolph von Schaden]]: ''Artistisches München im Jahre 1835.'' Fleischmann, Residenzstraße 7, München, 1836. (*Daten zu Ernst Mayer auf S. 71-72)
*[1] siehe den zeitnahen Katalog von Söltl, Johann Michael: ''Die bildende Kunst in München.'' Verlag J. Lentner, München, 1842, S. 469-417
*[1] siehe den zeitnahen Katalog von Söltl, Johann Michael: ''Die bildende Kunst in München.'' Verlag J. Lentner, München, 1842, S. 469-417
* [2] K. Eberhardt: ''[http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=1987057101068 Bestandsaufnahme]'' anläßlich des Molen-Neuaufbaus: Der sechs Meter hohe, auf die Vorderpranken gestützt sitzende Löwe wurde vor 1856 von Johann von Halbig in sechs Teilblöcken aus Kelheimer Marmor geschlagen und wiegt ca. 70 Tonnen.
* [2] K. Eberhardt: ''[http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=1987057101068 Bestandsaufnahme]'' anläßlich des Molen-Neuaufbaus: Der sechs Meter hohe, auf die Vorderpranken gestützt sitzende Löwe wurde vor 1856 von Johann von Halbig in sechs Teilblöcken aus Kelheimer Marmor geschlagen und wiegt ca. 70 Tonnen.

Version vom 27. November 2011, 21:35 Uhr

Einer der Zwillinge
Portal der Pinakothek hin zur Barer Straße

Die beiden liegenden Löwen am Treppenaufgang zum Ostportal der Alten Pinakothek, auch so genanntes Klenzeportal, an der Barer Straße, stammen von Ernst Mayer (1796-1844), weiland Professor an der Polytechnischen Schule in München, und sind nach 1830 gefertigt worden und nicht -wie jetzt immer wieder mal behauptet- von seinem Schüler Johann von Halbig, der sich nach dem frühen Unfalltod seines Meisters im 47. Lebensjahr, am 21.1.1844, mehrere von dessen Werken hat zuschreiben lassen.

Details:Rechts vor der Tür

Beschreibung

Der liegende Löwe hat beide Vorderläufe vor sich und reckte den Kopf mit seiner Mähne hoch. Er scheint relativ entspannt dazuliegen. Otto Reis beschreibt den verwendeten Naturstein, den Muschelkalk, für diese Löwen derart; Im fränkischen Quaderkalk sind die Einschaltungen von oft zahlreichen Ockerkalkschmitzen, solche von dichten Septarienkalklinsen und Durchsprengungen in wagrechten Lagerungen hervorzuheben.

Exkurs zu Halbig:

Dazu gehören z. B. die im Krieg zerstörten bzw. nachher abhanden gekommenen Statuen der Roma und Athena auf dem ehemaligen Osttor des Hofgartens zum Englischen Garten, die ebenfalls im Krieg zum Teil zerstörten und dann durch Wassereinbruch im Residenz-Depot Jahrzehnte später endgültig vernichteten je sechs Karyatiden auf dem West- und Ost-Balkon des ehemaligen Ballsaales der Residenz, sowie die heute noch erhaltenen, jetzt dringend restaurierungsbedürftigen Bauplastiken an den Ingolstädter Festungstoren, den Kavalieren Hepp und Heydeck, und schließlich aber nicht zuletzt der Entwurf und das Modell in Leo von Klenzes Auftrag für zehn "nordische Riesen in Marmor", jetzt Telamone genannt, am Hauptportal der Neuen Eremitage in St. Peterburg [1].
Erst die beiden groß aufgerichteten Portal-Löwen des im Krieg zerstörten Wittelsbacher Palais in München, von denen einer erhalten blieb und jetzt in der Mandlstraße vor der Katholischen Akademie in München steht (der andere vor der Bayerischen Landesbank ist eine späte Kopie Lindauer Hafeneinfahrt stammen von Johann von Halbig (1814 - 1882) [2].

Belege

  • Dr. Otto M. Reis: Die Gesteine der Münchner Bauten und Denkmäler., Gesellschaft für Bayerische Landeskunde E.V., München, 1935. (S. 125)
  • Adolph von Schaden: Artistisches München im Jahre 1835. Fleischmann, Residenzstraße 7, München, 1836. (*Daten zu Ernst Mayer auf S. 71-72)
  • [1] siehe den zeitnahen Katalog von Söltl, Johann Michael: Die bildende Kunst in München. Verlag J. Lentner, München, 1842, S. 469-417
  • [2] K. Eberhardt: Bestandsaufnahme anläßlich des Molen-Neuaufbaus: Der sechs Meter hohe, auf die Vorderpranken gestützt sitzende Löwe wurde vor 1856 von Johann von Halbig in sechs Teilblöcken aus Kelheimer Marmor geschlagen und wiegt ca. 70 Tonnen.