Münchner Schotterebene: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Münchner Schotterebene''' ist geologisch ein über mehrere Warm- und Kaltzeiten entstandener {{WL2|Sander}} im [[Alpenvorland]], ein breiter, schwach geneigter | Die '''Münchner Schotterebene''' ist geologisch ein über mehrere Warm- und Kaltzeiten entstandener {{WL2|Sander}} im [[Alpenvorland]], also ein breiter, schwach geneigter Schwemmfächer, der sich um [[München]] weiträumig ausdehnt und seine Grundwassersituation bestimmt. Mit einer Ausdehnung von etwa 1800 Quadratkilometern stellt sie eines der grundwasserreichsten Gebiete Deutschlands dar. | ||
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Die Schotterebene entstand dadurch, dass die eiszeitlichen Gletscher Schotter aus den Alpen ins Alpenvorland transportierten. Beim Abschmelzen der Gletscher in den Warmezeiten wurde der Schotter durch die Wassermassen nach Norden gespült, zu Geröll abgerundet und als Schwemmfächer abgelagert. | |||
==Ausprägung== | |||
Die Schotterschicht liegt auf einer Flinz genannten wasserführenden Molasseschicht. Beide sind nach Norden hin geneigt, wobei die Schotterschicht stärker geneigt ist als die Flinzschicht. Dementsprechend nimmt die Dicke der Schotterschicht nach Norden immer mehr ab, und das Grundwasser kommt näher an die Oberfläche. Während der Süden Münchens überwiegend durch Waldgebiete wie den [[Perlacher Forst]] und den [[Forstenrieder Park]] geprägt ist, dominieren im Norden Moorgebiete wie das [[Dachauer Moos]] und das [[Erdinger Moos]]. | |||
Die Schotterschicht ist bei Wolfratshausen noch etwa 80 Meter dick, im Gebiet der Münchner Altstadt aber nur noch 15 Meter. Deshalb konnte in München Trinkwasser leicht durch Brunnen gewonnen werden. Im größeren Maß geschah das durch [[Brunnhäuser]], in denen mithilfe der Wasserkraft der [[Münchner Stadtbäche]] Grundwasser in Wasserspeicher hochgepumpt und von dort verteilt wurde. | |||
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* Christine Rädlinger: ''Geschichte der Münchner Stadtbäche'', Hrsg.: Stadtarchiv München. Verlag Franz Schiermeier, München 2004, ISBN 3-9809147-2-0, Kapitel ''Die Entstehung der Stadtbäche'', S. 13-19. | |||
==Karte, Weblinks == | ==Karte, Weblinks == | ||
Version vom 5. Dezember 2025, 20:46 Uhr
Die Münchner Schotterebene ist geologisch ein über mehrere Warm- und Kaltzeiten entstandener SanderW im Alpenvorland, also ein breiter, schwach geneigter Schwemmfächer, der sich um München weiträumig ausdehnt und seine Grundwassersituation bestimmt. Mit einer Ausdehnung von etwa 1800 Quadratkilometern stellt sie eines der grundwasserreichsten Gebiete Deutschlands dar.
Entstehung
Die Schotterebene entstand dadurch, dass die eiszeitlichen Gletscher Schotter aus den Alpen ins Alpenvorland transportierten. Beim Abschmelzen der Gletscher in den Warmezeiten wurde der Schotter durch die Wassermassen nach Norden gespült, zu Geröll abgerundet und als Schwemmfächer abgelagert.
Ausprägung
Die Schotterschicht liegt auf einer Flinz genannten wasserführenden Molasseschicht. Beide sind nach Norden hin geneigt, wobei die Schotterschicht stärker geneigt ist als die Flinzschicht. Dementsprechend nimmt die Dicke der Schotterschicht nach Norden immer mehr ab, und das Grundwasser kommt näher an die Oberfläche. Während der Süden Münchens überwiegend durch Waldgebiete wie den Perlacher Forst und den Forstenrieder Park geprägt ist, dominieren im Norden Moorgebiete wie das Dachauer Moos und das Erdinger Moos.
Die Schotterschicht ist bei Wolfratshausen noch etwa 80 Meter dick, im Gebiet der Münchner Altstadt aber nur noch 15 Meter. Deshalb konnte in München Trinkwasser leicht durch Brunnen gewonnen werden. Im größeren Maß geschah das durch Brunnhäuser, in denen mithilfe der Wasserkraft der Münchner Stadtbäche Grundwasser in Wasserspeicher hochgepumpt und von dort verteilt wurde.
Tiefbau in der Schotterebene
Am Beispiel des abgerissenen Parkhauses in der Altstadt (siehe Bild rechts) wird deutlich, wie der Tiefbau sich in München immer tiefer in die Grundwasserzonen gräbt. Tunnels, U- und S-Bahnröhren, Abwasserkanäle und eine Unmenge von Tiefgaragen verändern so den Strom des Grundwassers, der seit Jahrtausenden von Süden nach Norden unter der Stadt fließt. Dadurch verändert sich der Lauf des Grundwassers bei punktueller Zunahme der Wassermengen. So entstehen in einigen Stadtvierteln hohe Grundwassermengen, die oftmals nicht mehr unschädlich abfließen können. Gleichzeitig wird im Klimawandel der allmähliche Abfluss von Starkregen bei großen Niederschlagsmengen verhindert. Die Wassermassen können nicht mehr im Boden versickern, sondern müssen von der Kanalisation, eigens dafür angelegten Rückhaltebecken und dem Isarbett aufgenommen werden.
Siehe auch
Literatur
- Christine Rädlinger: Geschichte der Münchner Stadtbäche, Hrsg.: Stadtarchiv München. Verlag Franz Schiermeier, München 2004, ISBN 3-9809147-2-0, Kapitel Die Entstehung der Stadtbäche, S. 13-19.
Karte, Weblinks
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Das Thema "Münchner Schotterebene" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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