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'''Philipp Franz von Siebold''' ( | '''Philipp Franz von Siebold''' (* [[17. Februar]] [[1796]] in Würzburg, † [[18. Oktober]] [[1866]] in [[München]]), ein Gelehrter, der als Begründer der internationalen Japanforschung (Japanologie) gilt und in Japan immer noch sehr geehrt wird. | ||
Er war Arzt, Naturforscher, Ethnologe, Botaniker und Sammler. Er lebte von 1823 bis 1829 sowie von 1859 bis 1862 in Japan. Er besuchte das Würzburger Königliche Gymnasium, studierte Medizin an der Würzburger Julius-Maximilian-Universität. Seit 1816 war er Mitglied einer schlagenden Studentenverbindung, des Corps Moenania Würzburg und Mitglied der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte. Seit 1840 Mitglieder Akademie der Wissenschaften. 1822 folgte er einem Angebot der Militärführung der Niederlande auf eine Stabsarztstelle in Ostindien. So kam er dann nach Japan. | Er war Arzt, Naturforscher, Ethnologe, Botaniker und Sammler. Er lebte von 1823 bis 1829 sowie von 1859 bis 1862 in Japan. Er besuchte das Würzburger Königliche Gymnasium, studierte Medizin an der Würzburger Julius-Maximilian-Universität. Seit 1816 war er Mitglied einer schlagenden [[Studentenverbindung]], des Corps Moenania Würzburg und Mitglied der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte. Seit 1840 Mitglieder Akademie der Wissenschaften. 1822 folgte er einem Angebot der Militärführung der Niederlande auf eine Stabsarztstelle in Ostindien. So kam er dann nach Japan. | ||
Als bei seiner Ausreise im Gepäck Landkarten und andere Dinge entdeckt wurden, deren Ausfuhr streng verboten war, wurden etwa fünfzig Personen, die mit ihm einen engeren Umgang gepflegt hatten, hart bestraft bis hin zur Verbannung. Nach langen Verhandlungen wurde Siebold 1829 auf Lebzeiten aus Japan verbannt. Seine biologische Sammlung wurde ihm bei der Ausreise zurückgegeben. 1858 erlaubte die japanische Regierung schließlich eine Wiedereinreise des inzwischen berühmten Japanforschers. Von 1870 bis 1911 stand er in diplomatischem Dienst der japanischen Regierung. Familienangehörige wurden ebenfalls in diesem Wissenschaftszweig tätig. | Als bei seiner Ausreise im Gepäck Landkarten und andere Dinge entdeckt wurden, deren Ausfuhr streng verboten war, wurden etwa fünfzig Personen, die mit ihm einen engeren Umgang gepflegt hatten, hart bestraft bis hin zur Verbannung. Nach langen Verhandlungen wurde Siebold 1829 auf Lebzeiten aus Japan verbannt. Seine biologische Sammlung wurde ihm bei der Ausreise zurückgegeben. 1858 erlaubte die japanische Regierung schließlich eine Wiedereinreise des inzwischen berühmten Japanforschers. Von 1870 bis 1911 stand er in diplomatischem Dienst der japanischen Regierung. Familienangehörige wurden ebenfalls in diesem Wissenschaftszweig tätig. | ||
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Siebold starb [[1866]] in München. Das Grab Philipp Franz von Siebolds und seiner niederländischen Frau Caroline befindet sich auf dem Alten Südfriedhof. (Im Medaillon ein Seitenprofil, Blick nach links. Bildet eine Stupa nach.) | Siebold starb [[1866]] in München. Das Grab Philipp Franz von Siebolds und seiner niederländischen Frau Caroline befindet sich auf dem Alten Südfriedhof. (Im Medaillon ein Seitenprofil, Blick nach links. Bildet eine Stupa nach.) | ||
==Erinnerung== | |||
== Erinnerung == | |||
* [[Museum Fünf Kontinente]] | * [[Museum Fünf Kontinente]] | ||
* Gedenkstein im heutigen Nagasaki, Skulptur in Würzburg, 1882; in Leiden; in Tokio | * Gedenkstein im heutigen Nagasaki, Skulptur in Würzburg, 1882; in Leiden; in Tokio | ||
* Siebold Memorial Museum in Narutaki (Nagasaki) | * Siebold Memorial Museum in Narutaki (Nagasaki) | ||
* 1839 gegründete Siebold-Gesellschaft und Siebolds Akklimatisationsgarten in Leiden | * 1839 gegründete Siebold-Gesellschaft und Siebolds Akklimatisationsgarten in Leiden | ||
* Grab in Form eines buddhistischen Stupas auf dem [[Alter Südfriedhof|Alten Südlichen Friedhof]] (Gräberfeld 33 - Reihe 13 - Platz 5) | * Grab in Form eines buddhistischen Stupas auf dem [[Alter Südfriedhof|Alten Südlichen Friedhof]] (Neuerer Teil - Gräberfeld 33 - Reihe 13 - Platz 5) | ||
Die Inschrift auf der Wegseite: <small>''Philipp Franz von Siebold - Oberst im kgl. Niederl. Indisch. - Generalstab - Erforscher Japans - Comthur und Ritter hoher Orden - geb. zu Würzburg 17. Februar 1796 - gest. zu München 18. Oktober 1866 - Helene Ida Caroline von Siebold - geborene Freiin von Gagern - geb. auf Rehdorf 14. September 1820 - gest. zu Wiesbaden 1. März 1877''</small> Inschrift auf der Rückseite: <small> | Die Inschrift auf der Wegseite: <small>''Philipp Franz von Siebold - Oberst im kgl. Niederl. Indisch. - Generalstab - Erforscher Japans - Comthur und Ritter hoher Orden - geb. zu Würzburg 17. Februar 1796 - gest. zu München 18. Oktober 1866 - Helene Ida Caroline von Siebold - geborene Freiin von Gagern - geb. auf Rehdorf 14. September 1820 - gest. zu Wiesbaden 1. März 1877''</small> Inschrift auf der Rückseite: <small>Oben: ''Erforscher Japans'', darunter: Japanische Schriftzeichen. </small> | ||
* Zum hundertsten Geburtstag wurde in Tokio 1896 eine Gedenkfeier abgehalten | * Zum hundertsten Geburtstag wurde in Tokio 1896 eine Gedenkfeier abgehalten | ||
* Der Philipp Franz von Siebold-Preis wurde 1978 vom deutschen Bundespräsidenten Walter Scheel anlässlich seines Staatsbesuches in Japan gestiftet. Er wird jährlich an einen japanischen Wissenschaftler verliehen. | * Der Philipp Franz von Siebold-Preis wurde 1978 vom deutschen Bundespräsidenten Walter Scheel anlässlich seines Staatsbesuches in Japan gestiftet. Er wird jährlich an einen japanischen Wissenschaftler verliehen. | ||
* Einige nach ihm benannte Pflanzen- und Tierarten | * Einige nach ihm benannte Pflanzen- und Tierarten | ||
* In München: [[Sieboldstraße|Name einer Straße]] in der Oberen Au an ihn und seinen Sohn und Hinweise im [[Botanischer Garten|Botanischen Garten]] | * In München: [[Sieboldstraße|Name einer Straße]] in der Oberen [[Au]] an ihn und seinen Sohn und Hinweise im [[Botanischer Garten|Botanischen Garten]] | ||
* In Würzburg 1995 in der ehemaligen Direktionsvilla der Bürgerbräu AG | * In Würzburg 1995 in der ehemaligen Direktionsvilla der Bürgerbräu AG eingerichtetes weiteres Siebold-Museum | ||
== Weblinks== | == Weblinks== | ||
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[[Kategorie:Gestorben 1866]] |
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