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[[Datei:Mueneuhausenny052014c85.jpg|thumb|Die Trambahnhaltestelle Neuhausen.]] | [[Datei:Mueneuhausenny052014c85.jpg|thumb|Die Trambahnhaltestelle Neuhausen.]] | ||
Die Trambahnhaltestelle '''Neuhausen''' an der Kreuzung beim Grünwaldpark. | Die Trambahnhaltestelle '''Neuhausen''' an der Kreuzung beim Grünwaldpark, [[Waisenhausstraße]] 1. Die Trambahnhaltestelle befindet sich seit dem Umbau der Anlage im Jahr 1960 direkt entlang der [[Nymphenburger Straße]] Richtung [[Romanstraße]]. Hier fährt die [[Trambahnlinie 12]]. | ||
[[Datei:Mueneuhwaisenhausstr082015c85.jpg|thumb|An der Wendeschleifeneinfahrt am Grünwaldpark, August 2015 | An der Nymphenburger Straße, an der Kreuzung mit der [[Waisenhausstraße]], der [[Lachnerstraße]] und [[Ruffinistraße]], befindet sich auch eine unterirdische, ehemalige [[Bedürfnisanstalt]] an der Waisenhausstraße mit der darüber gestellten Straßenbahn-Station. Das Gebäude wurde im Jahr [[1907]] nach Planung [[Richard Schachner]] errichtet. | ||
[[Datei:Mueneuhwaisenhausstr082015c85.jpg|thumb|An der Wendeschleifeneinfahrt am [[Grünwaldpark]], August 2015]] | |||
== Gebäude == | == Gebäude == | ||
Das Gebäude ist aus 30cm starken Ziegelsteinen in Massivbauweise errichtet. Die Wände sind außen verputzt. Das Dach ist mit Biberschwänzen eingedeckt, darunter eine einfache "Pappunterlage". Die Innenwände der Aborte waren verputzt und erhielten einen Emailfarbenanstrich, oder glasierte Steine oder Platten in Elfenbeinfarbe lackiert. Die Böden waren mit Tonplatten ausgelegt. Anfangs waren die Räume mit Gas, später elektrisch beleuchtet. Die Belüftung geschah durch Wasser angetriebene Ventilatoren. Diese Wahl des Antriebs | Das Gebäude ist aus 30cm starken Ziegelsteinen in Massivbauweise errichtet. Die Wände sind außen verputzt. Das Dach ist mit Biberschwänzen eingedeckt, darunter eine einfache "Pappunterlage". Die Innenwände der Aborte waren verputzt und erhielten einen Emailfarbenanstrich, oder glasierte Steine oder Platten in Elfenbeinfarbe lackiert. Die Böden waren mit Tonplatten ausgelegt. Anfangs waren die Räume mit Gas, später elektrisch beleuchtet. Die Belüftung geschah durch Wasser angetriebene Ventilatoren. Diese Wahl des Antriebs führte nur an sehr kalten Wintertagen zu deren Ausfall. | ||
An der Außenwand, am unteren Fundamentbereich, besaß das Gebäude mit der Anschrift, Waisenhausstraße 1, wie viele Bahnhöfe seinerzeit einen Metallbolzen des Höhen-Festpunkt-Netzsystems. Der Bolzen trug die Nummer 1591. Für das Gebäude war dort eine Höhe über NN von 516,597 Meter ermittelt. Gültig für das Jahr 1928. | |||
{{Doppeltes Bild|rechts|Mueneuhausenhh24081939bw2.jpg|320px|Mueneuhausentram052016c85.jpg|320px|Stationshaus im Jahr 1939|Die Situation im Jahr 2014.|Befand sich das Stationshaus noch auf einer Insel, der Straßenverkehr und die Trambahngleise umrundeten es damals noch.|Stationshaus im Mai 2014}} | |||
{{Doppeltes Bild|rechts|Muenhwaisenhausstr081939bw.jpg|320px|Muewaisenhstrtr082015c85.jpg|320px|Station nahe der Blickrichtung Waisenhausstraße Im Jahr 1939|Im Jahr 2015.|Befand sich das Stationshaus noch auf einer Insel, der Straßenverkehr und die Trambahngleise umrundeten es damals noch.|Stationshaus im August 2015}} | |||
[[Datei:Mueneuhausenstation191xbw.jpg|thumb|Situation an der Straßenbahnstation im Jahr 1911, Lageplan]] | |||
== Die Bedürfnisanstalt == | |||
Die im Kellergeschoss eingerichtete Bedürfnisanstalt für Männer und Frauen war über zwei getrennte Treppenhäuser und jeweils zwei Eingängen erreichbar. Es gab drei Aborte für die Frauen. Eine dieser drei Abteile war der I. Klasse zugeordnet und mit einem zusätzlichen Waschbecken, Handtüchern und Toilettenpapier ausgestattet. Die Eintrittspreise bewegten sich für das Jahr 1906 bei 10 Pfennig für die 1. Klasse, und 5 Pfennig für die 2. Klasse. | |||
Für die Abteilung der Männer gab es zwei einfache Aborte und einen extra Raum in dem sich das Pissoir befand. Die Zugangstüren der einzelnen Unterteilungen war mit einem Schließmechanismus ausgestattet, der beim Verriegeln eine Zähluhr in Gang setzte. Vereinzelt gab es in einigen Bedürfnisanstalten bereits Seifenspendeautomaten. | |||
Durch den Vorraum am Treppenhaus gelangte die "Wärterin" in einen eigenen Raum der mit Ofen und Tisch ausgestattet war, nochmals durch eine Türe getrennt konnte von hier aus ein weiteres Kammerl betreten werden, in dem sich die Materialien für Reinigung und Befüllung der WC's befanden. Einen weiteren Raum für Gerätschaften konnte der Trambahnfahrer über den Zugang durch den Pissort der Männer erreichen. | |||
Die Bedürfnisanstalt ist seit vielen Jahren geschlossen und außer Betrieb. | Die Bedürfnisanstalt ist seit vielen Jahren geschlossen und außer Betrieb. | ||
[[Datei:Mueneuhausentstation2014c85.jpg|thumb|Der Kioskbereich.]] | [[Datei:Mueneuhausentstation2014c85.jpg|thumb|Der Kioskbereich.]] | ||
== | == Das Stationsgebäude == | ||
Der sichtbare Teil des Trambahnstationshauses beherbergt einen Warteraum, der durch einen offenen Vorraum erreicht werden konnte. Getrennt von allen anderen Zimmern des Gebäudes findet sich ein Laden, der von der Stadt vermietet wird. Daneben das Zimmer für den Stationsmeister | Der sichtbare Teil des Trambahnstationshauses beherbergt einen '''''Warteraum''''', der durch einen offenen Vorraum erreicht werden konnte. | ||
Getrennt von allen anderen Zimmern des Gebäudes findet sich ein '''''Laden''''', der von der Stadt vermietet wird. | |||
Daneben das Zimmer für den ''Stationsmeister''. | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Megele: ''Bautechnischer Atlas der Landeshauptstadt München'' Stadtarchiv, München 1951. | * Megele: ''Bautechnischer Atlas der Landeshauptstadt München'' Stadtarchiv, München, 1951. | ||
* ''München und seine Bauten bis 1912.'' Bruckmann, München 1912. | * ''München und seine Bauten bis 1912.'' Bruckmann, München, 1912. (vgl. nähere Angaben [[Bücherbrettl]]) |
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