Blumenstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Blumenstraße''' in der [[Altstadt]] ist der südwestliche '''Teil des [[Altstadtring]]s'''. Sie folgt den ehemaligen Wallanlagen am [[Stadtgraben]] und hat in ihrem Verlauf zwei Richtungsänderungen. Sie beginnt am [[Viktualienmarkt]] als Fortsetzung der [[Frauenstraße]] und führt in südwestliche und ab der [[Angertorstraße]] in nordwestliche Richtung bis zum [[Sendlinger-Tor-Platz]].  Dazwischen gibt es bei der [[Thalkirchener Straße]] noch eine Verschwenkung stärker nach Nordwesten.
Die '''Blumenstraße''' in der [[Altstadt]] ist der südwestliche '''Teil des [[Altstadtring]]s'''. Sie folgt den ehemaligen Wallanlagen am [[Stadtgraben]] und hat in ihrem Verlauf zwei Richtungsänderungen. Sie beginnt am [[Viktualienmarkt]] als Fortsetzung der [[Frauenstraße]] und führt in südwestliche und ab der [[Angertorstraße]] in nordwestliche Richtung bis zum [[Sendlinger-Tor-Platz]].  Dazwischen gibt es bei der [[Thalkirchner Straße]] noch eine Verschwenkung stärker nach Nordwesten.


== Der Überblick ==
== Der Überblick ==
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Blumenstrasse.jpg|Blick über den 2. Stadtbezirk mit der Blumenstraße als äussere Ringstraße. Das erste Hochhaus der Stadt im Vordergrund. Zustand 1982.
Blumenstrasse.jpg|Blick über den 2. Stadtbezirk mit der Blumenstraße als äußere Ringstraße. Das erste Hochhaus der Stadt im Vordergrund. Zustand 1982.
Blumenstrasse 28.JPG|Die Fassade an der Blumenstrasse 28 war die erste Fassade in Deutschland/West, die auf Energieverluste mit Thermographie (Wärmebild) untersucht wurde. Der Vorschlag von Karl Schillinger 1976 (DM 250.-Prämie hat er dafür bekommen) wurde von den Stadtwerken München unter Leitung von Werkeleiter Dr. Zankl im Januar 1977 von der Schwedischen Firma "AGA" ausgeführt. Dabei stellte sich heraus, wie unglaublich grosse Energiemengen an die Umwelt abgegeben werden. Bares Geld ging hier verloren zum Schaden der Verbraucher und der Umwelt. Die Fotografie im Infrarotbereich von 850nm zeigt die inzwischen gedämmte Fassade. Wie schon beim Forschungsauftrag "Stadtklima" der LMU München von 1979 gezeigt wurde, hier wurde im IR-Bereich von 800nm fotografiert, werden die Oberflächen von bebauten (versiegelten) Objekten (Häuser,Strassen, Brücken) ohne spektrale Überlagerungen von anderen Wellenbereichen des sichtbaren Spektums ermöglicht. Dadurch erhält der Betrachter eine klare und eindeutige Fotografie des Objektes, die auch zur Erkennung von vorhandenen Schäden dienen können. Im Gegensatz zu Schäden in der Natur, wo Infrarotfotografie z.B. Baum- und Waldschäden dokumentiert, ist hier die Veränderung am Bau erkennbar.
Blumenstrasse 28.JPG|Die Fassade an der Blumenstraße 28 war die erste Fassade in Deutschland/West, die auf Energieverluste mit Thermographie (Wärmebild) untersucht wurde. Der Vorschlag von Karl Schillinger 1976 (DM 250.-Prämie hat er dafür bekommen) wurde von den Stadtwerken München unter Leitung von Werkeleiter Dr. Zankl im Januar 1977 von der Schwedischen Firma "AGA" ausgeführt. Dabei stellte sich heraus, wie unglaublich große Energiemengen an die Umwelt abgegeben werden. Bares Geld ging hier verloren zum Schaden der Verbraucher und der Umwelt. Die Fotografie im Infrarotbereich von 850nm zeigt die inzwischen gedämmte Fassade, wie schon beim Forschungsauftrag "Stadtklima" der LMU München von 1979 gezeigt wurde. Hier wurde im IR-Bereich von 800nm fotografiert, werden die Oberflächen von bebauten (versiegelten) Objekten (Häuser, Straßen, Brücken) ohne spektrale Überlagerungen von anderen Wellenbereichen des sichtbaren Spektrums ermöglicht. Dadurch erhält der Betrachter eine klare und eindeutige Fotografie des Objektes, die auch zur Erkennung von vorhandenen Schäden dienen können. Im Gegensatz zu Schäden in der Natur, wo Infrarotfotografie z.B. Baum- und Waldschäden dokumentiert, ist hier die Veränderung am Bau erkennbar.
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==Straße im einzelnen==
==Straße im Einzelnen==
[[Bild:MueBlumstraLoewenApot2011b.jpg|thumb|Gebäude, Blumenstraße 1, 1843-[[1844]] nach Plänen von [[Friedrich Bürklein]] errichtet, an der Ecke die [[Löwen-Apotheke]]|400px]]
[[Bild:MueBlumstraLoewenApot2011b.jpg|thumb|Gebäude, Blumenstraße 1, 1843-[[1844]] nach Plänen von [[Friedrich Bürklein]] errichtet, an der Ecke die [[Löwen-Apotheke]]|400px]]
'''Ein Blick in die Straße:''' Haus Nr. 1 Ecke [[Frauenstraße]]. In den unteren Arkaden hatte bereits im Jahre 1858 [[Kustermann]] seine Eisenhandlung untergebracht. Das ganz links im Bild gelegene Haus wurde Ende des Jahres [[2011]] abgetragen.
'''Ein Blick in die Straße:''' Haus Nr. 1 Ecke [[Frauenstraße]]. In den unteren Arkaden hatte bereits im Jahre 1858 [[Kustermann]] seine Eisenhandlung untergebracht. Das ganz links im Bild gelegene Haus wurde Ende des Jahres [[2011]] abgetragen.


Die Fassade des Hauses Blumenstrasse 28 war die erste Fassade in Deutschland (West), die 1977 mit einer Wärmebildkamera (Thermografie) auf Energieverluste untersucht wurde. Die Firma „AGA“ aus Schweden führte diese Untersuchung aus. Der Vorschlag zur Energieeinsparung an Gebäuden kam 1976 vom technischen Leiter der Stadtbildstelle München. Der Leiter der Stadtwerke München, Dr. Zankl, fand diese Einsparungsmöglichkeit der Wärmedämmung für die Zukunft in der Architektur des Hausbaues sehr wichtig.
Die Fassade des Hauses Blumenstraße 28 war die erste Fassade in Deutschland (West), die 1977 mit einer Wärmebildkamera (Thermografie) auf Energieverluste untersucht wurde. Die Firma „AGA“ aus Schweden führte diese Untersuchung aus. Der Vorschlag zur Energieeinsparung an Gebäuden kam 1976 vom technischen Leiter der Stadtbildstelle München. Der Leiter der Stadtwerke München, Dr. Zankl, fand diese Einsparungsmöglichkeit der Wärmedämmung für die Zukunft in der Architektur des Hausbaues sehr wichtig.


Die Straße hat bis zur [[Corneliusstraße]] nur eine Fahrspur pro Richtung.
Die Straße hat bis zur [[Corneliusstraße]] nur eine Fahrspur pro Richtung.
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An der Straße befinden sich die [[Schrannenhalle]] ([[Viktualienmarkt]] 15), der Hochbunker (Blumenstr. 22), das [[Städtisches Hochhaus]] (Blumenstr. 28b), das [[Marionettentheater]] sowie die altkatholische Kirche [[St. Willibrord]] (Blumenstr. 36).
An der Straße befinden sich die [[Schrannenhalle]] ([[Viktualienmarkt]] 15), der Hochbunker (Blumenstr. 22), das [[Städtisches Hochhaus]] (Blumenstr. 28b), das [[Marionettentheater]] sowie die altkatholische Kirche [[St. Willibrord]] (Blumenstr. 36).


[[Datei:Mueblumenstr11062017c85.jpg|thumb|270px| Haus Nr. 11. Ehemals das Wohnhaus der Familie Wallach.]]
[[Datei:Mueblumenstr11062017c85.jpg|thumb|270px| Haus Nr. 11. Ehemals das Wohnhaus der Familie Wallach]]
[[Bild:Hochhaus.jpg|thumb|270px|[[Städtisches Hochhaus]] (Stadtverwaltung), Nr. 28b, auf der Rückseite die Zufahrt zum [[Unterer Anger|Unteren Anger]] ]]
[[Bild:Hochhaus.jpg|thumb|270px|[[Städtisches Hochhaus]] (Stadtverwaltung), Nr. 28b, auf der Rückseite die Zufahrt zum [[Unterer Anger|Unteren Anger]] ]]
[[Bild:MueMarionetten2012a.jpg|270px|thumb|Blumenstraße 32]]
[[Bild:MueMarionetten2012a.jpg|270px|thumb|Blumenstraße 32]]
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== Frühere Namensgebungen ==
== Frühere Namensgebungen ==
Sie erhielt [[1884]] ihren heutigen Namen offiziell, der sich nach einer Quelle auf den im Jahre [[1843]] erstmalig stattfindenden Blumenmarkt bezieht. Aber bereits im Jahre 1818 findet sich der Name im Handels-Addreß-Taschenbuch von [[Joseph Reitmayr]]. 1820 veröffentlicht [[Joseph Zängl]] das Nachschlagewerk über die Darstellung der neuesten Nummerierung der Häuser, darunter auch bereits die ''Blumenstraße''.  
Sie erhielt [[1884]] ihren heutigen Namen offiziell, der sich nach einer Quelle auf den im Jahre [[1843]] erstmalig stattfindenden Blumenmarkt bezieht. Aber bereits im Jahre 1818 findet sich der Name im „Handels-Addreß-Taschenbuch“ von [[Joseph Reitmayr]]. 1820 veröffentlicht [[Joseph Zängl]] das Nachschlagewerk über die Darstellung der neuesten Nummerierung der Häuser, darunter auch bereits die ''Blumenstraße''.  


Dort werden auch das „Einlass“ genannte Torhaus als an der Blumenstraße, außerhalb des Stadtgrabens gelegen, aufgeführt, in dem sich fortan eine Lithografische Anstalt befindet, die im Besitz von [[Utzschneider]] war und auch die Utzschneider–Tuchmanufaktur in der Blumenstraße 486.
Dort werden auch das „Einlass“ genannte Torhaus als an der Blumenstraße, außerhalb des Stadtgrabens gelegen, aufgeführt, in dem sich fortan eine Lithografische Anstalt befindet, die im Besitz von [[Utzschneider]] war und auch die Utzschneider–Tuchmanufaktur in der Blumenstraße 486.


Um [[1585]] lässt sich der Name ''Züchtigers Gassl'' nachweisen, ab 1781 bis nach 1827 ''Scharfrichtergassl'', ein Teil ''Abdeckergassl'', um 1810 ein Teil Henkergässchen, von 1818 - 1833 teilweise ''Dultständzwinger'', um 1818 bis 1873 ein Teil Glockengasse.
Um [[1585]] lässt sich der Name ''Züchtigers Gassl'' nachweisen, ab 1781 bis nach 1827 ''Scharfrichtergassl'', ein Teil ''Abdeckergassl'', um 1810 ein Teil Henkergässchen, von 1818 - 1833 teilweise ''Dultständzwinger'', um 1818 bis 1873 ein Teil Glockengasse.
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== Zeitungsberichte ==
== Zeitungsberichte ==
* ''[yyyyy Das passiert gerade auf der Großbaustelle am Sendlinger Tor.]'' Von Andreas Schubert, SZ vom 3. April 2018, (eine 25 Meter tiefe Baugrube. Hier entsteht ein Erweiterungsbauwerk für den [[U-Bahnhof Sendlinger Tor]] mit Foto von Stephan Rumpf. Um neue Zugänge zum U-Bahnhof zu schaffen, wurden die Wände in der Baugrube seit Februar zunächst eingefroren und nun durchbohrt. Es kann weiter der Durchgang zu den bestehenden Bahnsteigen der U1 und U2 bergmännisch gebohrt werden.
* [[Süddeutsche Zeitung, 3. April 2018: ''[https://www.sueddeutsche.de/muenchen/bauarbeiten-in-muenchen-das-passiert-gerade-auf-der-grossbaustelle-am-sendlinger-tor-1.3929883 Das passiert gerade auf der Großbaustelle am Sendlinger Tor. Von Andreas Schubert, Foto von Stephan Rumpf]'': Eine 25 Meter tiefe Baugrube. Hier entsteht ein Erweiterungsbauwerk für den [[U-Bahnhof Sendlinger Tor]]. Um neue Zugänge zum U-Bahnhof zu schaffen, wurden die Wände in der Baugrube seit Februar zunächst eingefroren und nun durchbohrt. Es kann weiter der Durchgang zu den bestehenden Bahnsteigen der U1 und U2 bergmännisch gebohrt werden.


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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[[Kategorie:Altstadtring]]
[[Kategorie:Altstadtring]]
[[Kategorie:Angerviertel]]
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