Kirche Heilig Blut
Die katholische Pfarrkirche Heilig Blut liegt im Münchner Stadtteil Bogenhausen. Der Name geht auf die Verehrung des Kreuzigungstodes von Jesus zurück.
Geschichte
Aufgrund anhaltender Zuzüge nach Bogenhausen drohte die alte Pfarrkirche St. Georg seit Beginn des 20. Jahrhunderts zu klein für die Gemeinde zu werden. Nach verschiedenen, später wieder verworfenen Überlegungen zu einem Neubau und einem Platz dafür, wurde Anfang der 1930er Jahre ein Umbau der bestehenden Rokoko-Kirche ins Auge gefasst.
Nach Protesten aus der Bürgerschaft dagegen schenkte die Stadt München der Erzdiözese den Bauplatz für Heilig Blut. Die Kirche wurde 1934 in nur acht Monaten Bauzeit nach Plänen von Hans Döllgast errichtet. Den Reliefbogen über dem Eingang gestaltete Georg Pezold; er hatte sich zuvor besonders tatkräftig gegen den Umbau von St. Georg und für einen Neubau eingesetzt.
Wie alle 1934 geweihten Kirchen erhielt auch Heilig Blut eine Reliquie des im selben Jahr heiliggesprochenen Konrad von Parzham.
Besondere Bedeutung erlangte Heilig Blut durch die Widerstandskämpfer Pater Alfred Delp SJ und Hermann Josef Wehrle, die bis zu ihrer Verhaftung 1944 Seelsorger in der Pfarrei waren. Eine Gedenktafel an der Kirche St. Georg erinnert an sie und weitere Bogenhauser aus dem Widerstand.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt. Ihr Wiederaufbau begann 1950, wieder unter Leitung von Hans Döllgast. Die Kirche hat seitdem statt der ursprünglichen Stuckdecke eine Holzdecke.
Anstelle des früheren Spitzturmes wurde ein neuer Turm mit Satteldach errichtet, der Glockenstuhl dabei höher gesetzt.
Von Anfang August 1951 bis Ende September 1952 war Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., Kaplan in Heilig Blut, woran seit 2009 die Gestaltung des Eingangsportals der Kirche erinnert.
Im Dezember 2018 schlossen sich die Pfarreien Heilig Blut und St. Gabriel zu einem Pfarrverband zusammen
Weblinks
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