Josef von Fraunhofer

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Vereinfachte Nachbildung des Grabsteins.

Joseph Fraunhofer (oder Josef, Sepp; * 6. März 1787 in Straubing; † 7. Juni 1826 in München, geadelt 1824 Ritter von Fraunhofer, auch Josef) war Physiker, besonders aktiv im Gebiet der Optik. Er gilt als Gründer des wissenschaftlichen Fernrohrbaus am Anfang des 19. Jahrhunderts. Ein Objektivtyp, das Fraunhofer-ObjektivW, und die Fraunhofer-Gesellschaft wurden nach ihm benannt. Auch die Fraunhoferstraße trägt seinen Namen.

Aus dem Leben

Nach der Auflösung des Klosters Benediktbeuern in der Säkularisation kaufte der Münchner Unternehmer Joseph von Utzschneider im Jahre 1805 die Klostergebäude und betrieb dort mehrere optische Werkstätten und auch eine Glasschmelze zur Herstellung von Präzisionsgeräten für die Landvermessung (Fernrohre).

Fraunhofer arbeitete von 1808 bis 1818 für Utzschneider in Benediktbeuern und perfektionierte den Schliff der Linsen, die von ihm dabei entdeckten dunklen Absorptionslinien (Fraunhofer'schen Linien) im durch ein Prisma gebrochenem Sonnenlicht waren dafür ein wichtiges Hilfsmittel. Robert Wilhelm Bunsen und Gustav Kirchhof entwickelten aus den Absorptionslinien später die Spektralanalyse; diese ist heute das wichtigste Instrument der modernen Astrophysik. Die ehemalige Glashütte in Benediktbeuern ist heute ein kleiner Ausstellungsraum mit damaligen Werkzeugen und Instrumenten.

Die hervorragendste Leistung Fraunhofers besteht in der Verbindung von exakter wissenschaftlicher Arbeit und deren praktischen Anwendung für neue innovative Produkte. Mit dieser Denkweise wurde Joseph von Fraunhofer zum Vorbild der heutigen Fraunhofer-Gesellschaft, heute mit mehr als 18.000 Mitarbeitern die größte Organisation für anwendungsorientierte Forschung in Europa und Sitz in München.

Gedenken

Bestattet ist er auf dem alten Südfriedhof, Standort - AA-12. Das ältere Grabdenkmal wurde im Krieg zerstört.

Das Originaldenkmal, direkt neben Reichenbach, war ehedem mit Fraunhofers Büste bekrönt. Auf der Frontseite war eine Inschrift in dunklen Lettern angebracht. Darauf ist zu lesen:

Dem Andenken des OPTIKERS Herrn JOSEPH FRAUNHOFER geboren in Straubing,
den 6.März 1787. gestorben in München,den 7.Juny 1826.
gewidmet von Josef Utzschneider.

Darunter ein extremst genauer, aus dem Stein geschlagener, in Relief, Dorvator Refraktor, wie ihn auch das moderne Grabdenkmal Fraunhofers zeigt, dort allerdings weit weniger aufwändig.

Unter dem Sockel dieses Fernrohrs einst die Inschrift, die König Ludwig I. aufsetzen lies.

APPROXIMAVIT SIDERA

(Latein für: er brachte uns die Sterne näher)

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Das Areal für die Grabstätte Fraunhofers wurde von der Stadt kostenlos zur Verfügung gestellt. Nach Utzschneiders Auftrag und Wünschen wurde das Denkmal angelegt.

In der Ruhmeshalle hinter der Bavaria befindet sich eine Büste Fraunhofers, -Nr.60-, von Haller modelliert und im Jahre 1846 von Fidelius Schönlaub zum Leben erweckt.

An der Fassade der Müllerstraße 40, das im Jahre 1829 für das Optische Institut erbaute Gebäude, sind Büsten von Fraunhofer und Utzschneider angebracht.

MueDenkFraunhoferJHa.jpg Vor dem Museum für Völkerkunde an der Maximilianstraße findet sich neben dem Schiller-Denkmal auch dieses von Halbig im Jahre 1868 meisterhaft geformte Standbild Fraunhofers. Die königlichen Gießereien bei Miller übernahmen die Ausführung.

Neptun kommt näher

Das Linsenfernrohr, von Fraunhofer in München gebaut, mit dem 1846 der Planet Neptun entdeckt wurde, steht im Deutschen Museum.

Weblinks

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