Esther Cohn

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Esther Cohn (Geb. am 18. September 1926 in Offenburg (Südbaden); ermordet am 18. Oktober 1944 im KZ Auschwitz) war ein junges Mädchen, das während der Shoah (deutsch Judenverfolgung von 1933 bis 1945) ermordet wurde. In der Folge nach dem Pogrom 1938 (der so verharmlosend genannten „Kristallnacht“) kam und lebte sie einige Zeit in München. Ihr Vater wurde 1938 Häftling im Münchner Konzentrationslager Dachau. Ihr inzwischen bekannt gewordenes Tagebuch - ein Zeugnis, wie die Judenverfolgung der Nazis von einem Opfer erlebt wird - blieb erhalten und befindet sich im Archiv von Yad Vashem in Jerusalem.

Ihre Mutter Sylvia Cohn kam mit ihren drei Töchtern im Oktober 1939 nach München, nachdem den Juden in den grenznahen badischen Gebieten befohlen worden war, ihre Heimat zu verlassen. Die Unterbringung und Versorgung dieser Personen wurde in München von Else Behrend-Rosenfeld organisiert. Die Familie Cohn kam zunächst in der Luisenstraße 3 bei Rut und Gedda Engelmann unter, später wurden Sylvia, Myriam und Eva Cohn bei Frau Dr. Steinhard in der Tengstraße 27 einquartiert. Esther Cohn hingegen, für die wegen der bleibenden Schäden nach ihrer Erkrankung der weite Schulweg mit der Straßenbahn zu beschwerlich war, wurde im Antonienheim untergebracht und blieb dort auch, als ihre Mutter mit den beiden jüngeren Töchtern im März 1940 nach Offenburg zurückzog. Sie konnte über die alltägliche Verfolgung Einträge in ihrem Tagebuch machen. Dieses Tagebuch, Esther Cohns Tagebuch, eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse aus dieser Münchner Zeit wurde 2006 von Martin Ruch veröffentlicht.

Ende Juli 1942 wurde Esther mit dem Transport II/20 ins Konzentrationslager Ghetto Theresienstadt deportiert.

Literatur

  • Martin Ruch: „Inzwischen sind wir nun besternt worden“. Das Tagebuch der Esther Cohn (1926–1944) und die Kinder vom Münchner Antonienheim. KulturAgentur, Offenburg, 2006. ISBN 978-3-8334-5473-8

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