Anita Augspurg

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Anita Augspurg, (* 22. September 1857 in VerdenW a.d. Aller; † 20. Dezember 1943 in Zürich), die erste deutsche promovierte Juristin, war in München an der demokratischen Revolution von 1919 und an der Frauenbewegung beteiligt.

Mit ihrer Freundin Sophia Goudstikker eröffnete sie in München das Hofatelier Elvira, das durch ihre Arbeit in einer aus heutigen Sicht frühen Frauenbewegung (vorher in der Redaktion von Die Frauenbewegung) schon bald Bekanntheit erlangte. Sie lebte und arbeitete mit Lida G. Heymann zusammen.

Die International Alliance of Women (IAW) bzw. Alliance Internationale des Femmes (AIF) ist eine internationale feministische Organisation, die am 3. Juni 1904 von ihr als Mitbegründerin auf einem von Anna Edinger geleiteten internationalen Frauenkongress in Berlin unter dem Namen International Woman Suffrage Alliance (IWSA) entstanden ist. 1926 wurde der Name in International Alliance of Women geändert. In der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur wurde der Name als Weltbund für Frauenstimmrecht übersetzt. Weitere Mitgründerinnen waren u. a. Marie Stritt, Carrie Chapman Catt und Käthe Schirmacher. Die International Alliance of Women vertritt heute über 50 Organisationen weltweit sowie einzelne Mitglieder. Die IAW hat beratenden Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen und partizipativen Status beim Europarat und hat ständige Vertreter in New York City, Wien, Genf, Paris, Rom, Nairobi und Straßburg. Im November 2020 wurde aufgrund der Corona-Pandemie Cheryl Hayes online zur neuen Präsidentin gewählt.

Nach ihr wurden die Anita-Augspurg-Allee und der Anita-Augspurg-Preis der Stadt München benannt.

Medien

Veröffentlichungen

  • Ueber die Entstehung und Praxis der Volksvertretung in England. Knorr & Hirth, München 1898, zugleich: Dissertation, Zürich 1898.
  • Rechtspolitische Schriften. Kommentierte Studienausgabe. Herausgegeben von Christiane Henke. (Rechtsgeschichte und Geschlechterforschung 16). Köln: Böhlau 2013.
  • Lida Gustava Heymann: Erlebtes - Erschautes. Deutsche Frauen kämpfen für Freiheit, Recht und Frieden, 1850-1940. In Zusammenarbeit mit Anita Augspurg. Hrsg.: Margrit Twellmann. Helmer, Frankfurt am Main, 1992. ISBN 3-927164-43-7 (Erstausgabe: 1972)

Über sie

  • Brigitte Bruns: Weibliche Avantgarde um 1900. In: Rudolf Herz, Brigitte Bruns (Hrsg.): Hofatelier Elvira 1887–1928, S. 191–219.
  • Christiane Berneike (später Christiane Henke): Die Frauenfrage ist Rechtsfrage. Die Juristinnen der deutschen Frauenbewegung und das Bürgerliche Gesetzbuch. Nomos VG, Baden-Baden, 1995, ISBN 3-7890-3808-3, S. 44–66.
  • Arne Duncker: Gleichheit und Ungleichheit in der Ehe. Persönliche Stellung von Frau und Mann im Recht der ehelichen Lebensgemeinschaft 1700–1914. Böhlau, Köln, 2003, ISBN 3-412-17302-9 (zu A. Augspurg: S. 359–361, 784–786, 936–950).
  • Anna Dünnebier, Ursula Scheu: Die Rebellion ist eine Frau. Anita Augspurg und Lida G. Heymann. Das schillerndste Paar der Frauenbewegung. Hugendubel Verlag, 2002. ISBN 3-7205-2294-6

Film

  • Doku-Drama, ARD, 2020: Die Hälfte der Welt gehört uns. Doku & Reportage ∙ NDR: Marie Juchacz, Anita Augspurg, Emmeline Pankhurst und Marguerite Durand kämpften an der Spitze Tausender Frauen im 19. Jahrhundert um ihr Wahlrecht. Zwei Teile zus. 105 Min. (Bei www.ardmediathek.de)

Siehe auch

Weblinks

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