Weiß Ferdl: Unterschied zwischen den Versionen

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::Weiß Ferdls Kopf und die lustige Nase sind bei seiner Brunnenfigur ‘guat troffa‘.  
::Weiß Ferdls Kopf und die lustige Nase sind bei seiner Brunnenfigur ‘guat troffa‘.  


Die App [[Orte erinnern]] schreibt
Nach Ende des Ersten Weltkriegs engagierte sich Weiß Ferdl in der reaktionären Einwohnerwehr gegen die Räterevolution in München. In seinem Stück „Die Ordnungszelle” (um 1920) hat er diese Erfahrung vertont. Bisweilen unterhielt er sein Publikum auch mit antisemitischen Späßen. 1924 ergriff er musikalisch Partei für Adolf Hitler, der sich mit weiteren Putschisten wegen eines Umsturzversuches vom 9. November 1923 vor Gericht verantworten musste: „Sagt, was haben die verbrochen? Soll …“ NSDAP-Mitglied wurde Weiß erst 1940. Das „Protektionskind von Nazifunktionären”, wie die amerikanische Militärregierung ihn bezeichnete, geriet aber während der NS-Zeit nicht in ernsthafte Schwierigkeiten. 1946 wurde er im Spruchkammerverfahren als Mitläufer eingestuft.
Auf Initiative des „Freundeskreises Münchner Volkssänger und Volksschauspieler” wurde 1953 am Viktualienmarkt Weiß Ferdl zu Ehren ein von Josef Erber gestalteter Brunnen aufgestellt. Weiß Ferdl wird bis heute häufig unkritisch als beliebter „Münchner Volkssänger” rezipiert.


* ''Siehe auch: [[Weiß-Ferdl-Brunnen]]''
* ''Siehe auch: [[Weiß-Ferdl-Brunnen]]''

Version vom 9. Februar 2020, 02:32 Uhr

Der Münchner Schauspieler Weiß Ferdl hat als Ferdinand Weisheitinger am 24. September 1902 bei der Singspielgesellschaft Ernst Karl seinen ersten Auftritt.

Weiß Ferdl gehört zu den ersten lebendigen Wahrzeichen, die am 18. Okt. 1953 nach der Gründungsidee des Freundeskreises der Münchner Volkssänger und Volks-Schauspieler eingeweiht, von zwanzigtausend Münchnern mit dem Rathausglockenspiel, 11 Uhr, dem OB Thomas Wimmer übergeben wurden. Dazu gab‘s Turmmusik und die Bayern-Hymne.

Geboren als Ferdinand Weißheitinger, am 28.6.1883 in ‘Eding‘=Altötting, früh Sängerknabe in Salzburg, hat Weiß Ferdl dann 36 Jahre lang als Platzl-Direktor Schwänke und Couplets vorgetragen, Einheimische und Fremde derbleckt. Eines seiner bekanntesten Lieder: ‘.. unser Fähnlein ist weiß und blau..‘ und sein bekanntestes, aber kaum je gelesenes Bücherl (jedoch sofort einsehbar in der Monacensia-Bibliothek), das sich eahm dann später zur der ihm abgeforderten Vergangenheitsbewältigung ausgewachsen hat: ‘Ich bin kein Intellektueller.‘

Der Weiß-Ferdl-Brunnen wurde von seiner Witwe, Bertl Weiß, aufgedreht. Der dabei fast vollständig anwesende Münchner Stadtrat hatte zuvor einen Dringlichkeitsantrag abgelehnt, nicht hinzugehen, weil Weiß Ferdl "Pg" (NSDAP-Mitglied) gewesen ist. Nach dem Krieg war er fast bis zu seinem Tod, am 14. 3. 1949, mit dem Thespiskarren auf Tournee, und hat u. a. mit dem Lied ‘von der Linie 8' seine Zuhörer immer wieder begeistert.

Weiß Ferdls Kopf und die lustige Nase sind bei seiner Brunnenfigur ‘guat troffa‘.

Die App Orte erinnern schreibt

Nach Ende des Ersten Weltkriegs engagierte sich Weiß Ferdl in der reaktionären Einwohnerwehr gegen die Räterevolution in München. In seinem Stück „Die Ordnungszelle” (um 1920) hat er diese Erfahrung vertont. Bisweilen unterhielt er sein Publikum auch mit antisemitischen Späßen. 1924 ergriff er musikalisch Partei für Adolf Hitler, der sich mit weiteren Putschisten wegen eines Umsturzversuches vom 9. November 1923 vor Gericht verantworten musste: „Sagt, was haben die verbrochen? Soll …“ NSDAP-Mitglied wurde Weiß erst 1940. Das „Protektionskind von Nazifunktionären”, wie die amerikanische Militärregierung ihn bezeichnete, geriet aber während der NS-Zeit nicht in ernsthafte Schwierigkeiten. 1946 wurde er im Spruchkammerverfahren als Mitläufer eingestuft.

Auf Initiative des „Freundeskreises Münchner Volkssänger und Volksschauspieler” wurde 1953 am Viktualienmarkt Weiß Ferdl zu Ehren ein von Josef Erber gestalteter Brunnen aufgestellt. Weiß Ferdl wird bis heute häufig unkritisch als beliebter „Münchner Volkssänger” rezipiert.

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