Reiterdenkmal Ludwig I.: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Reiterdenkmal des Königs [[Ludwig I.]]''' von [[Max Widnmann]] nach einem Entwurf von [[Ludwig Michael von Schwanthaler]] wurde in [[Ferdinand Miller]]s Werkstatt in Erz gegossen. Es wurde [[1862]] am (alten) [[Odeonsplatz]] in [[München]] feierlich enthüllt. König Ludwig, der im Jahre 1848 bereits abgedankt hatte, war zu den damaligen Feierlichkeiten nicht angereist.
Das '''Reiterdenkmal des Königs [[Ludwig I.]]''' von [[Max Widnmann]] nach einem Entwurf von [[Ludwig Michael von Schwanthaler]] wurde in [[Ferdinand Miller]]s Werkstatt in Erz gegossen. Es wurde [[1862]] am (alten) [[Odeonsplatz]] in [[München]] feierlich enthüllt. König Ludwig, der im Jahre 1848 bereits abgedankt hatte, war zu den damaligen Feierlichkeiten nicht angereist.


Es wird an Ludwig I. (1786 — 1868; von [[1825]] bis [[1848]] [[König]]) erinnert. Er förderte u. a. den [[Eisenbahnnetz um München|Eisenbahnbau]] in Bayern und initiierte den ''Ludwigs-'' oder ''Donau-Main-Kanal,'' eine erfolgreiche Verbindung zwischen Nordsee und Schwarzem Meer. Der Bau ist ein Vorgänger des heutigen Rhein-Main-Donau-Kanals. Der Platz selbst wurde wesentlich von Ludwig noch als Kronprinz gestaltet.
Es wird an [[Ludwig I.]] (1786 — 1868; von [[1825]] bis [[1848]] [[König]]) erinnert. Er förderte u. a. den [[Eisenbahnnetz um München|Eisenbahnbau]] in Bayern und initiierte den ''Ludwigs-'' oder ''Donau-Main-Kanal,'' eine erfolgreiche Verbindung zwischen Nordsee und Schwarzem Meer. Der Bau ist ein Vorgänger des heutigen Rhein-Main-Donau-Kanals. Der Platz selbst wurde wesentlich von Ludwig noch in der Zeit als Kronprinz gestaltet.


== Beschreibung==
[[Bild:Ludwig1Reiterdenkz2011b.jpg|thumb|left|Details, Aufn. 2011]]
[[Bild:Ludwig1Reiterdenkz2011b.jpg|thumb|left|Details, Aufn. 2011]]
== Beschreibung==
Beginnen wir am Sockel, der von [[Leo von Klenze]] unter Hinzunahme Ludwig von Schwanthalers Vorlagen für bereits bestehende
Reiterstandbilder für andere Aufträge und Studien erdacht wurde.
 
Das dreistufige Postament bildet am Fundament ein Achteck, darauf ruht der große Rechtecksockel, der das Reiterstandbild trägt.
Dieses, ganz aus [[Untersberger Marmor]] gefertigte Momument, erreicht eine Gesamthöhe von 5,10 m.
 
Vom Postament ausgehend sind die vier Ecken pro Stufe noch oben hin verjüngt und bilden eine Nische, die sich vom Boden bis etwa auf 2 m erhebt, um dann als kleiner Sockel zu enden. Auf ihnen ruhen die kleineren Bronzefiguren, jeweils eine an jeder Flanke.
 
An den beiden schmalen Stirnseiten des Sockels sind aus einzelnen aus Bronze gefertigte Lettern folgende Inschriften angebracht.


:Auf der Vorderseite, der Südseite, ist zu lesen "Ludwig I, Koenig von Bayern"<br>
Die gegenüberliegende Seite zeigt; "Errichtet aus Dankbarkeit von der Stadt München, am XXV August MDCCCLXII" (1862)


Der Reiter mit dem erhobenen Szepter wird von zwei Pagen begleitet, die die herrscherlichen Tugenden „Gerecht“- und „Beharrlich“-keit symbolisieren.  
Der Reiter mit dem erhobenen Szepter wird von zwei Pagen begleitet, die die herrscherlichen Tugenden „Gerechtigkeit“ und „Beharrlichkeit" symbolisieren.  


Rund um den Steinsockel des Denkmals weisen Allegorien der Religion, Kunst, Poesie und Industrie auf die Interessen des Königs hin.
Rund um den Steinsockel des Denkmals weisen Allegorien der Religion, Kunst, Poesie und Industrie auf die Interessen des Königs hin.


==Die Enthüllung==
==Die Enthüllung==
Am 25. August, dem Geburtstag Ludwig I, des Jahres 1862 war die feierliche Übergabe des Denkmals an die Stadtgemeinde am Odeonsplatz. Viele geladene Gäste, das Militär teils zu Pferd, und mehrere hundert Münchner Bürger waren gekommen. Die Gebäude im Hintergrund waren mit Gebinden und Astwerk geschmückt. Aus den geöffneten Fenstern hingen schöne Stoffe und Fahnen über den Fenstersims. Der Hoffotograf [[Josef Albert]] hat diese Feierlichkeiten auf einer Fotografie festgehalten.
Am 25. August des Jahres 1862, dem Geburtstag [[Ludwig I.]], war die feierliche Übergabe des Denkmals an die Stadtgemeinde am Odeonsplatz. Viele geladene Gäste, das Militär teils zu Pferd, und mehrere hundert Münchner Bürger waren gekommen. Die Gebäude im Hintergrund waren mit Gebinden und Astwerk geschmückt. Aus den geöffneten Fenstern hingen schöne Stoffe und Fahnen über den Fenstersims. Der Hoffotograf [[Joseph Albert|Josef Albert]] hat diese Feierlichkeiten auf einer Fotografie festgehalten.


==Zur Geschichte==
==Zur Geschichte==
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*Hans Lehmbruch:'' [http://www.stmi.bayern.de/imperia/md/content/stmi/ministerium/geschichte/lehmbruch.pdf Wie der Odeonsplatz entstand.]''
*Hans Lehmbruch:'' [http://www.stmi.bayern.de/imperia/md/content/stmi/ministerium/geschichte/lehmbruch.pdf Wie der Odeonsplatz entstand.]''


== Literatur und Quellen ==
* Alckens: ''Die Denkmäler und Denksteine der Stadt München.'' Callwey, München 1936 S. 40-41 (Hier können auch die Dimensionen der einzelnen Bestandteile entnommen werden)
* Zauner: ''München in Kunst u. Geschichte.'' Lindauerische, München 1914 S. 178
* Hans Reidelbach: ''Ludwig I. von Bayern.'' Roth, München 1888


[[Kategorie:Denkmal]]
[[Kategorie:Denkmal]]
[[Kategorie:Odeonsplatz]]
[[Kategorie:Odeonsplatz]]

Aktuelle Version vom 30. Juni 2023, 15:43 Uhr

Der Standort des Reiterdenkmals

Das Reiterdenkmal des Königs Ludwig I. von Max Widnmann nach einem Entwurf von Ludwig Michael von Schwanthaler wurde in Ferdinand Millers Werkstatt in Erz gegossen. Es wurde 1862 am (alten) Odeonsplatz in München feierlich enthüllt. König Ludwig, der im Jahre 1848 bereits abgedankt hatte, war zu den damaligen Feierlichkeiten nicht angereist.

Es wird an Ludwig I. (1786 — 1868; von 1825 bis 1848 König) erinnert. Er förderte u. a. den Eisenbahnbau in Bayern und initiierte den Ludwigs- oder Donau-Main-Kanal, eine erfolgreiche Verbindung zwischen Nordsee und Schwarzem Meer. Der Bau ist ein Vorgänger des heutigen Rhein-Main-Donau-Kanals. Der Platz selbst wurde wesentlich von Ludwig noch in der Zeit als Kronprinz gestaltet.

Beschreibung

Details, Aufn. 2011

Beginnen wir am Sockel, der von Leo von Klenze unter Hinzunahme Ludwig von Schwanthalers Vorlagen für bereits bestehende Reiterstandbilder für andere Aufträge und Studien erdacht wurde.

Das dreistufige Postament bildet am Fundament ein Achteck, darauf ruht der große Rechtecksockel, der das Reiterstandbild trägt. Dieses, ganz aus Untersberger Marmor gefertigte Momument, erreicht eine Gesamthöhe von 5,10 m.

Vom Postament ausgehend sind die vier Ecken pro Stufe noch oben hin verjüngt und bilden eine Nische, die sich vom Boden bis etwa auf 2 m erhebt, um dann als kleiner Sockel zu enden. Auf ihnen ruhen die kleineren Bronzefiguren, jeweils eine an jeder Flanke.

An den beiden schmalen Stirnseiten des Sockels sind aus einzelnen aus Bronze gefertigte Lettern folgende Inschriften angebracht.

Auf der Vorderseite, der Südseite, ist zu lesen "Ludwig I, Koenig von Bayern"

Die gegenüberliegende Seite zeigt; "Errichtet aus Dankbarkeit von der Stadt München, am XXV August MDCCCLXII" (1862)

Der Reiter mit dem erhobenen Szepter wird von zwei Pagen begleitet, die die herrscherlichen Tugenden „Gerechtigkeit“ und „Beharrlichkeit" symbolisieren.

Rund um den Steinsockel des Denkmals weisen Allegorien der Religion, Kunst, Poesie und Industrie auf die Interessen des Königs hin.

Die Enthüllung

Am 25. August des Jahres 1862, dem Geburtstag Ludwig I., war die feierliche Übergabe des Denkmals an die Stadtgemeinde am Odeonsplatz. Viele geladene Gäste, das Militär teils zu Pferd, und mehrere hundert Münchner Bürger waren gekommen. Die Gebäude im Hintergrund waren mit Gebinden und Astwerk geschmückt. Aus den geöffneten Fenstern hingen schöne Stoffe und Fahnen über den Fenstersims. Der Hoffotograf Josef Albert hat diese Feierlichkeiten auf einer Fotografie festgehalten.

Zur Geschichte

Ab dem 3. Mai 2010 wurde das Reiterstandbild einer umfassenden Sanierung unterzogen. Diese Arbeiten dauerten bis September des selben Jahres. Seit dem Jahre 1973 wurden keine grösseren Restaurierungsarbeiten mehr an diesem Denkmal vorgenommen.

Weblinks

Literatur und Quellen

  • Alckens: Die Denkmäler und Denksteine der Stadt München. Callwey, München 1936 S. 40-41 (Hier können auch die Dimensionen der einzelnen Bestandteile entnommen werden)
  • Zauner: München in Kunst u. Geschichte. Lindauerische, München 1914 S. 178
  • Hans Reidelbach: Ludwig I. von Bayern. Roth, München 1888