Reichenbachbrücke: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Nach dem Anlegen der [[Utzschneiderstraße]] und der [[Fraunhoferstraße]], die bis direkt an die Isarauen herangeführt wurde. Viele neue Gebäude wurden erstellt. Händler und Betriebe zog es an die neu geschaffene Straße, und dem neu angelegten [[Gärtnerplatzviertel]], so gab es aber keine Verbindung über die [[Isar]] hinweg in die Vorstadt [[Au]]. Alle Waaren, Dienstleistungen und ärztliche Fürsorge musste über die Flussabwerts, isarbüberspannende [[Ludwigsbrücke]] gebracht werden. In dieser Zeit fanden einige Protestnoten seitens der Bürger ihren Weg an den Magistrat der Stadt. Der Magistrat hatte aber wohl kein Interesse an dem Bau einer wohl viel zu teuer erscheinenden Brücke an dieser Stelle. Ein Betrag von über 200.000 fl. war damals als Vorwand aufgeführt worden. An den Bau einer einfachen aus Holz bestehenden Brücke für rund 6000 fl. bis 8000 fl. mochte der Magistrat nicht denken. Die Gründe mögen vielfältig gewesen sein. Doch der Druck seitens der Bürger verstärkte sich, und so wurde dem Bau einer einfachen Holzbrücke zugestimmt. Diese erste Ausführung erfolgte im Jahre [[1832]] als {{WL2|Jochbrücke}} mit 14 Feldern durch den Stadtzimmermeister [[Franz Xaver Reiffenstuel]] (<small>unklar ob der ältere -1777-26.11.1836-, oder jüngere -1812-1853- Franz Xaver hier tätig waren</small>). Dieses erste Brückenbauwerk, die sogenannte ''Reichenbacher-Brücke'', wurde im Jahre 1841 derart stark Beschädigt, daß [[Franz Michael Reiffenstuel]] beauftragt wurde, eine neue Brücke nach den Vorlagen des Baurats [[Franz Karl Muffat|Muffat]] und dem Entwurf des Oberbaurats Gärtner über die Isar zu spannen. Dieses neue, aus Lerchen- und Eichen-Holz erstellte Bauwerk war bereits 1842 vollendet, und kostete rund 54000 fl. Diese Brücke hatte 10 Öffnungen von denen jede eine Weite von 14.59m von Joch zu Joch überwand. Die Gesamtlänge betrug ca. 176m. Dieses ausgezeichnet ausgeführte Bauwerk überstand das ''Jahrhunderhochwasser'' von 1899 ohne Schäden. Allerdings waren die Abmessungen der Fahrbahn von nur 6,0m, und den beiden Fußwegen von je 1,3m dem aufkommenden Verkehr nicht mehr gewachsen. Desweiteren verschlangen die jährlichen Instandsetzungsarbeiten immer mehr Geld. So entschloss sich die Stadt für einen Neubau. Im Jahre 1902 begannen die Arbeiten. Am 3. Juni 1902 begann man damit die ältere Holzbrücke ca. um 25m Flußaufwerts zu verschieben, ca. 250 Mann der Baufirma Sager & Wörner bewerkstelligten diese Meisterleistung innerhalb von 24 Stunden. Am 4. Juni, um 17 Uhr hatte sie ihren neuen Platz eingenommen. Dazu besfestigten die Brückenbauer zwei gegeseitig gestellte U-Profile unter der Brücke, in dessen Mitte, Kugeln gelagert waren. Mit Kettenwinden die auf der Brücke und im Flußbett verankert wurden, konnte das Bauwerk seinen alten Standplatz verlassen, und als Behelfsbrücke während der Bauzeit auf neue Joche gestellt werden.  
Nach dem Anlegen der [[Utzschneiderstraße]] und der [[Fraunhoferstraße]], die bis direkt an die Isarauen herangeführt wurde. Viele neue Gebäude wurden erstellt. Händler und Betriebe zog es an die neu geschaffene Straße, und dem neu angelegten [[Gärtnerplatzviertel]], so gab es aber keine Verbindung über die [[Isar]] hinweg in die Vorstadt [[Au]]. Alle Waaren, Dienstleistungen und ärztliche Fürsorge musste über die Flussabwerts, isarbüberspannende [[Ludwigsbrücke]] gebracht werden. In dieser Zeit fanden einige Protestnoten seitens der Bürger ihren Weg an den Magistrat der Stadt. Der Magistrat hatte aber wohl kein Interesse an dem Bau einer wohl viel zu teuer erscheinenden Brücke an dieser Stelle. Ein Betrag von über 200.000 fl. war damals als Vorwand aufgeführt worden. An den Bau einer einfachen aus Holz bestehenden Brücke für rund 6000 fl. bis 8000 fl. mochte der Magistrat nicht denken. Die Gründe mögen vielfältig gewesen sein. Doch der Druck seitens der Bürger verstärkte sich, und so wurde dem Bau einer einfachen Holzbrücke zugestimmt. Diese erste Ausführung erfolgte im Jahre [[1832]] als {{WL2|Jochbrücke}} mit 14 Feldern durch den Stadtzimmermeister [[Franz Xaver Reiffenstuel]](*19.11.1777 - †26.11.1836). Dieses erste Brückenbauwerk an dieser Stelle, die sogenannte ''Reichenbacher-Brücke'', wurde im Jahre 1841 stark Beschädigt. Ein Neubau war unumgänglich. So wurde Franz Xaver's Sohn, [[Franz Michael Reiffenstuel]] beauftragt, eine neue Brücke nach den Vorlagen des Baurats [[Franz Karl Muffat|Muffat]] und dem Entwurf des Oberbaurats Gärtner über die Isar zu spannen. Dieses neue, aus Lerchen- und Eichen-Holz erstellte Bauwerk war bereits ende 1843 vollendet. Der Baubeginn war 1842, und kostete rund 54000 fl. Diese Brücke hatte 10 Öffnungen von denen jede eine Weite von 14.59m von Joch zu Joch überwand. Die Gesamtlänge betrug ca. 176m. Dieses ausgezeichnet ausgeführte Bauwerk überstand das ''Jahrhunderhochwasser'' von 1899 ohne Schäden. Allerdings waren die Abmessungen der Fahrbahn von nur 6,0m, und den beiden Fußwegen von je 1,3m dem aufkommenden Verkehr nicht mehr gewachsen. Desweiteren verschlangen die jährlichen Instandsetzungsarbeiten immer mehr Geld. So entschloss sich die Stadt für einen Neubau. Im Jahre 1902 begannen die Arbeiten. Am 3. Juni 1902 begann man damit die ältere Holzbrücke ca. um 25m Flußaufwerts zu verschieben, ca. 250 Mann der Baufirma Sager & Wörner bewerkstelligten diese Meisterleistung innerhalb von 24 Stunden. Am 4. Juni, um 17 Uhr hatte sie ihren neuen Platz eingenommen. Dazu besfestigten die Brückenbauer zwei gegeseitig gestellte U-Profile unter der Brücke, in dessen Mitte, Kugeln gelagert waren. Mit Kettenwinden die auf der Brücke und im Flußbett verankert wurden, konnte das Bauwerk seinen alten Standplatz verlassen, und als Behelfsbrücke während der Bauzeit auf neue Joche gestellt werden.  


[[1964]] wurde die Brücke verbreitert.
[[1964]] wurde die Brücke verbreitert.

Version vom 25. Mai 2012, 16:04 Uhr

Reichenbachbrücke, Aufnahme von 2012 (Schnee)

Die Reichenbachbrücke ist eine Dreigelenkbogenbrücke mit vier Feldern über die Isar. Sie verbindet von der Fraunhoferstraße in der Isarvorstadt zur Ohlmüllerstraße in der Au. 1902/1903 wurde sie als Nachfolgebau einer Holzbrücke in Beton errichtet. Die Gestaltung der Brücke lag bei Friedrich von Thiersch, Bau und Konstruktion hier wie bei der Luitpold-Brücke durch die Firma Sager & Woerner. Im Südwesten ruhen sich an der Auffahrt, als Brückenschmuck, zwei Handwerkerfiguren aus.

Plan

Technische Daten

  • Vier Flachbögen mit einer Länge von 44 m, 28 m, 27 m und 26 m

(Die Wittelsbacherbrücke hat genau die gleiche Spannweite, da nach dem Bau der Reichenbachbrücke die Lehrgerüste dort verwendet wurden, um die Baukosten möglichst gering zu halten.)

Geschichte

Nach dem Anlegen der Utzschneiderstraße und der Fraunhoferstraße, die bis direkt an die Isarauen herangeführt wurde. Viele neue Gebäude wurden erstellt. Händler und Betriebe zog es an die neu geschaffene Straße, und dem neu angelegten Gärtnerplatzviertel, so gab es aber keine Verbindung über die Isar hinweg in die Vorstadt Au. Alle Waaren, Dienstleistungen und ärztliche Fürsorge musste über die Flussabwerts, isarbüberspannende Ludwigsbrücke gebracht werden. In dieser Zeit fanden einige Protestnoten seitens der Bürger ihren Weg an den Magistrat der Stadt. Der Magistrat hatte aber wohl kein Interesse an dem Bau einer wohl viel zu teuer erscheinenden Brücke an dieser Stelle. Ein Betrag von über 200.000 fl. war damals als Vorwand aufgeführt worden. An den Bau einer einfachen aus Holz bestehenden Brücke für rund 6000 fl. bis 8000 fl. mochte der Magistrat nicht denken. Die Gründe mögen vielfältig gewesen sein. Doch der Druck seitens der Bürger verstärkte sich, und so wurde dem Bau einer einfachen Holzbrücke zugestimmt. Diese erste Ausführung erfolgte im Jahre 1832 als JochbrückeW mit 14 Feldern durch den Stadtzimmermeister Franz Xaver Reiffenstuel(*19.11.1777 - †26.11.1836). Dieses erste Brückenbauwerk an dieser Stelle, die sogenannte Reichenbacher-Brücke, wurde im Jahre 1841 stark Beschädigt. Ein Neubau war unumgänglich. So wurde Franz Xaver's Sohn, Franz Michael Reiffenstuel beauftragt, eine neue Brücke nach den Vorlagen des Baurats Muffat und dem Entwurf des Oberbaurats Gärtner über die Isar zu spannen. Dieses neue, aus Lerchen- und Eichen-Holz erstellte Bauwerk war bereits ende 1843 vollendet. Der Baubeginn war 1842, und kostete rund 54000 fl. Diese Brücke hatte 10 Öffnungen von denen jede eine Weite von 14.59m von Joch zu Joch überwand. Die Gesamtlänge betrug ca. 176m. Dieses ausgezeichnet ausgeführte Bauwerk überstand das Jahrhunderhochwasser von 1899 ohne Schäden. Allerdings waren die Abmessungen der Fahrbahn von nur 6,0m, und den beiden Fußwegen von je 1,3m dem aufkommenden Verkehr nicht mehr gewachsen. Desweiteren verschlangen die jährlichen Instandsetzungsarbeiten immer mehr Geld. So entschloss sich die Stadt für einen Neubau. Im Jahre 1902 begannen die Arbeiten. Am 3. Juni 1902 begann man damit die ältere Holzbrücke ca. um 25m Flußaufwerts zu verschieben, ca. 250 Mann der Baufirma Sager & Wörner bewerkstelligten diese Meisterleistung innerhalb von 24 Stunden. Am 4. Juni, um 17 Uhr hatte sie ihren neuen Platz eingenommen. Dazu besfestigten die Brückenbauer zwei gegeseitig gestellte U-Profile unter der Brücke, in dessen Mitte, Kugeln gelagert waren. Mit Kettenwinden die auf der Brücke und im Flußbett verankert wurden, konnte das Bauwerk seinen alten Standplatz verlassen, und als Behelfsbrücke während der Bauzeit auf neue Joche gestellt werden.

1964 wurde die Brücke verbreitert.

Skulpturen

Von Eugen Mayer-Faßold (1893—1937) stammt die Skulptur "Industrie und Landwirtschaft" (1925).

Quellen und Nachweise

  • Hackelsberger, Christoph: München und seine Isar-Brücken. München, Heinrich Hugendubel Verlag, 1981. ISBN 3-88034-107-9
  • Norbert Lieb; Münchener Barockbaumeister, die Reiffenstuels. S.30-33
  • Bosch. Die Brückenbauten in München. Reichenbachbrücke.

Lage

Weblinks