Am 14. Februar 1327 brannte München bis auf die Mauern nieder. 1342 wurde eine städtische Bauordnung erlassen, die Neubauten nur noch gemauert und mit Ziegeln gedeckt zuließ. 1370 beschloss der Magistrat sämtliche Bauten, die das Stadtbild beeinträchtigen, abbrechen zu lassen.

1675 kaufte Paul Marzari für 8500 Gulden das Anwesen Burgstraße 6, zu welchem der vor dem Sendlinger Tor zwischen altem südlichen Friedhof und Westermühlbach gelegene 5,5 Tagwerk Anger mit Kalkofen gehörte.

1842 wurde auf der Kalkofeninsel ein Kalkofen fertiggestellt, dieser wurde 1844 und 1847 verpachtet. Die Pacht umfasste das Wohnhaus Zweibrückenstraße 7 mit Gipsmühle und Hofraum. Der städtische Kalkofen stand an der Stelle der heutigen Muffathalle, die dortige Halbinsel zwischen Kleiner Isar und Auer Mühlbach wird als Kalkofeninsel bezeichnet.

Gustav Wengg zeigte 1849 in seinem topographische Atlas von München die Standorte von Kalköfen innerhalb des Burgfriedens, darunter auch zwei private.

1883 zeigte Joseph Wenglein auf einem Ölbild in einer weiten Flusslandschaft kniende und gebeugte Frauen Kalksteine einsammeln [1]. Die Stoaklauberinnen trugen von den Ufern der Isar die Steine zu Wägen, sie sie zu den Kalköfen transportierten.

Weitere Standorte von Kalköfen waren:

  • die nördlichen Museumsinsel, die als Kalkinsel bezeichnet wurde
  • am südlichen Ende der Unteren Lände (Blick auf die Floßlände in Thalkirchen mit den Kalköfen rechts am Ufer, Radierung von Ferdinand Loesch, 1865)
  • Hinterbrühl [2]
  • auf dem Gelände der Gaststätte Hinterbrühl
  • Großhesselohe (Kalkofen bei Großhesselohe, Ölbild von Heinrich Bürkel um 1865)

Quelle

  • Peter Klimesch, Isarlust Entdeckungen in München Seite 148