Haus der Kunst: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 18. Februar 2007, 23:45 Uhr

Haus der Kunst

Museum in der Prinzregentenstraße. Im Erdgeschoss findet man das Theater im Haus der Kunst, im Keller befindet sich außerdem die Discothek P1.

Adresse

Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München


Kontakt und Öffnungszeiten

Mit Allianz Schriftzug während der WM 2006

Tel +49 (0) 89 21127-113
Fax +49 (0) 89 21127-157
Email: mail@hausderkunst.de


Mo - So 10.00 - 20.00 Uhr
Do 10.00 - 22.00 Uhr


Architektur / Geschichte

Das heute als "Haus der Kunst" bekannte Gebäude wurde vom bayerischen Kultusministeriem in der Weimarer Republik als Nachfolgebau des 1931 durch Brand zerstörten Glaspalasts (ehemals im alten botanischen Garten gelegen) geplant. (vgl. Alter botanischer Garten) Zunächst war als Architekt Adolf Abel vorgesehen. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 bauftragte Hitler Paul Ludwig Troost mit dem Entwurf eines neuen Austellungsgebäudes; der Bau sollte der erste Monumentalbau der Nazidiktatur werden.

Das Gebäude entsteht schließlich als neoklassizistisches Bauwerk mit Anklängen an Schinkel und Klenze, wie es in seiner äußeren Form noch heute besucht werden kann. (Man beachte die Reliefs in der Decke der Säulenarkade am Eingang). Schon 1933 wird der Grundstein für den Bau durch Hitler gelegt, dieser Akt wird, genau wie die Eröffnung des "Haus der deutschen Kunst" am 18. Juli 1937 pompös inszeniert. Die Eröffnungsfeier wird dabei von einem Umzug zum Thema "2000 Jahre Deutsche Kunst" (man stelle sich vor...!) begleitet; dieser Umzug bedient sich gigantomaner Festwägen, die die angeblich 2000 jährige Geschichte deutscher Kultur anhand großer in Szene gesetzter Figuren illustrieren. Der Festumzug wird integriert in Feierlichkeiten zum "Tag der deutschen Kunst", der von da an jährlich rituell zelebriert wird, bis er im Jahr 1939 kriegsbedingt eingestellt wird.

Bis ins Jahr 1944 werden im "Haus der deutschen Kunst" jährliche Austellungen unter dem Motto "große deutsche Kunstaustellung" gezeigt. Sie präsentieren Werke lebender (deutscher) Künstler, in denen die nationalsozialisitsche Blut- und Boden Mythologie verherrlicht wird, weiterhin deutschtümelnder Kitsch und ein martialisch-konservatives Schönheitsideal vorgeführt werden.

1937 wird noch dazu in Hofgartennähe als propagandistisches Kontrastprogramm die Schau "Entartete Kunst" präsentiert, in der Werke vormals angesehener Avantgardisten wie Oskar Schlemmer und Max Beckmann in diffamierender Hängung, von geschmierten Parolen umgeben, zu sehen sind. Hundertausende Besucher sehen in den folgenden Jahren sowohl die Münchner "deutschen Kunstausstellungen" wie auch die Schau "Entartete Kunst", die später durch ganz Deutschland tourt.

Das Gebäude selbst übersteht den zweiten Weltkrieg unbeschadet, da es während alliierter Bobenangriffe unter einem Tarnnetz verborgen wird. 1945 wird es durch die US Army beschlagnahmt. Zunächst dient es als Offiziersclub, später werden die Innenräume neu aufgeteilt und wieder als Austellungshallen verwendet. 1949 eröffnet unter großer Beachtung die Austellung "Der Blaue Reiter" (heute in zum Teil im Lenbachhaus zu besichtigen), in der ehemals durch den Nationalsozialismus verfemte Werke zu sehen sind; man sprach dmalas von einer Entnazifizierung des Gebäudes. Seither trägt das Haus den nicht mehr nationalisitsch eingeschränkten Namen "Haus der Kunst".

Die weitere Entwicklung des Haus der Kunst zeichnet sich zunächst (in den 1950er Jahren) durch ein Bekenntnis zur klassischen Moderne aus, so wird u.a. 1955 Picassos 'Guernica' gezeigt. Spätestens seit der Austellung "Weltkulturen und moderne Kunst", die im Jahr 1972 (anlässlich der Olympiade) ist das Haus der Kunst zu international anerkannten Adresse eines beachtenswerten Austellungsbetriebs geworden.


1991 bis 1994 wird das Haus der Kunst teilweise restauriert; eine 1992 geründete GmbH soll das Fortbestehen des Hauses sichern. Die Staatsgalerie Moderner Kunst verließ im Jahr 2000 den seit 1980 genutzten Westflügel, um in die die Pinakothek der Moderne umzuziehen, seither ist das Bayerische Staatsschauspiel (vgl. Bayerisches Staatsschauspiel) dort mit dem "Theater im Haus der Kunst" vertreten.

Aktuelles Programm vgl. Ausstellungen

Weblinks

Katgeorie:Kunst