Bayerisches Nationalmuseum: Unterschied zwischen den Versionen

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== Gastronomie ==
== Gastronomie ==
In der Eingangshalle gibts noch vor der Kasse eine liebevoll zubereitete Auswahl kleiner Speisen und Süßigkeiten im Ambiente eines ''Kaufmannsladens für Kolonialwaren.''
In der Eingangshalle noch vor der Kasse gibt es eine liebevoll zubereitete Auswahl kleiner Speisen und Süßigkeiten im Ambiente eines ''Kaufmannsladens für Kolonialwaren.''


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 22. Mai 2010, 15:26 Uhr

Nationalmuseum (um 1900)

Am 29. September 1900 wurde das Nationalmuseum in der Prinzregentenstraße eröffnet. Das Gebäude wurde vom Architekten Gabriel von SeidlW entworfen. Es war damals das erste öffentliche Museum (also nicht nur für Fachpublikum zugängliche Museum) in München.

Adresse

Bayerisches Nationalmuseum
Prinzregentenstraße 3
80538 München

Tel. 089 - 211 24-01 (allgemein)
Tel. 089 - 211 24-216
(Aktuelle Infos zu Führungen und Veranstaltungen) Fax 089 - 211 24-201
E-Mail: bay.nationalmuseum@bnm.mwn.de


Gebäude

Das Gebäude im Stil des HistorismusW ist das weltweit erste Bauwerk, das einem öffentlichen KunstgewerbeW-Museum gewidmet wurde. Die Bauteile erscheinen heute wie aus einem Baukasten hinter einer Umfassungsmauer aus Flusskieseln zusammengestellt. Leider existiert die ursprüngliche Anlage der Terrassen nicht mehr, die den Zugang einst sicher noch exotischer gestaltet hatten. Im Hauptbau setzt sich dieses Aufeinandertürmen mit dem Zentralturm fort. Der Vergleich mit den Kirchtürmen war wahrscheinlich gewollt.

Sammlung

Erdgeschoss

Die Ausstellungsstücke im Erdgeschoss geben einen Überblick über die bayerische und generell süddeutsche Kultur- und Kunstgeschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Auch eine komplette hölzerne Wunderkammer für Anton Fugger und einen Innnungssaal hat man eingebaut. Allerdings ist ansonsten die Sammlung zu Zunft und Handwerk zur Zeit nicht ausgestellt. Zu sehen sind Prunkkabinettschränke und -schreibtische.

Hervorragend ist die umfangreiche Sammlung der Plastiken, darunter überwiegen Kirchen- und Altar-Werke, z. B. vom/von

Historische Stadtmodelle, allen voran zwei von München (Sandtner 1580 und das große von Johann Baptist Seitz, ca. 1850), werden gezeigt (weitere sind Straubing, Landshut, Ingolstadt und Burghausen).

Die Textil-Sammlung beinhaltet auch repräsentative Objekte aus bayerischem Adelsbesitz, bürgerliche Gewänder und Originaltrachten sowie eine Schuh- und Fächersammlung. Beachtlich auch die im abgedunkelten Raum ausgestellten Gewänder aus der Lauinger Fürstengruft aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhundert. Wer es mag: die Phantasie-Nationaltrachten von König Otto von Griechenland, Sohn Ludwigs I. von Bayern, und seiner Gemahlin Amalie aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Die Waffensammlung in zwei Waffensälen zeigt z. T. künstlerisch bedeutende Mord-Geräte des 14. bis mittleren 19. Jahrhunderts. Überwiegend aus früherem Wittelsbacher Besitz (bis 1855, 1867 Übernahme der Vereinigten Sammlungen der Wittelsbacher mit Beständen aus Neuburg a.D., Düsseldorf, Mannheim, Salzburg und Zweibrücken, 1913 der Königlichen Gewehrkammer (Sporen Albrechts III., Steigbügel Christophs des Starken und sog. Streithammer Sigismunds aus dem späten 15. Jahrhundert, Bolzenkasten Wilhelms IV. von 1522, Radschloßbüchse, Jagdtasche, Zeremonienschwert, Reiterschwert und Degen Maximilians I., München, frühes 17. Jahrhundert, sowie die "ungarische" Prunkwaffen-Garnitur Maximilians I., Prag 1610/14 oder der Prunkgarnitur Johann Wilhelms von der Pfalz vom Büchsenmacher Armand Bongarde, 1691. Die Große Reihengarnitur des Erzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau, 1587 Mailand, aus der Rüstkammer in Ambras bei Innsbruck die mit einem Radschloßgewehr kombinierte Armbrust Ferdinands I. von 1520/26, ein um 1450 entstandenes Scheibenknaufschwert, ein um 1580 in Spanien gefertigtes Rapier. Aus dem Besitz der Universität Erlangen gelangten aus der Kunstkammer der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach befindliche Objekte wie ein Schallern (Nürnberg um 1480/85), eine Prunksturmhaube im orientalischen Stil (Nürnberg oder Augsburg um 1590) und einen Prunkdegen (Mailand um 1560) ins Haus. Ankäufe brachten aus Schloß Stein im Chiemgau eine Prunktartsche des Caspar Aspach (Steiermark 1480), den Jaspis-Achat-Szepter einer Muttergottes aus Teisendorf und den Prunkharnisch eines Herrn von Pienzenau (Nürnberg? um 1550) auf farbig gefaßter Holzfigurine und aus der Rüstkammer des Preysingschen Schlosses Hohenaschau die älteste erhaltene italienische Harnischbrust (wohl Mailand um 1380/1400); den Visierhelm mit gemaltem Sonnengesicht (Landshut? um 1490/1500) und mit der Würzburger Sammlung Martinengo kamen 1858 u. a. Brust und Bart einer Garnitur Ottheinrichs von der Pfalz (1532/33 von Hans Ringler in Nürnberg), zwei Kniebuckel mit Ätzdekor in der Art Peter Flötners (Nürnberg um 1540/50) und zwei Harnischschultern (Augsburg um 1540/50) in das Museum. Benutzen ist überall verboten.

Obergeschoss

Im Obergeschoss befinden sich Fachsammlungen wie Majolika und andere Keramik], Porzellan, Elfenbeinschnitzereien, Gold- und Silberarbeiten, Textilien, viele IntarsieWn und Glasmalereien. Neuere (Jugendstil-)Schmuckstücke u. a. von L. GaillardW, René LaliqueW, Lucas von Cranach. Auch eine prachtvoll mit Silber eingedeckte Festtafel der Hofhaltung des Hildesheimer FürstbischofsW kann umrundet werden.

Ebenfalls vertreten sind Musikinstrumente, Uhren, Mechanische Planetarien, Poch-W und SchachspieleW.

Z.B: Das mechanisch bewegte Planetarium von George AdamsW, London um 1745, und eine Planetenmaschine von Johann Georg NeßtfellW.

Untergeschoss

Im Untergeschoss werden Ausstellungsstücke aus der bäuerlichen Lebenswelt gezeigt. Besonders bekannt sind die WeihnachtskrippenW, mit dem Sammlungsschwerpunkt Italien um 1880.

Gastronomie

In der Eingangshalle noch vor der Kasse gibt es eine liebevoll zubereitete Auswahl kleiner Speisen und Süßigkeiten im Ambiente eines Kaufmannsladens für Kolonialwaren.

Literatur

  • Renate Eikelmann, Ingolf Bauer (Hrsg.): Das Bayerische Nationalmuseum. 1855 - 2005. 150 Jahre Sammeln, Forschen, Ausstellen. Hirmer, München 2006, ISBN 978-3-7774-2885-7
  • Renate Eikelmann (Hrsg.): Bayerisches Nationalmuseum. Handbuch. Hirmer, München 2008, ISBN 978-3-7774-4595-3 (Katalog)

Zweigmuseen

Das Nationalmuseum betreibt mehrere Zweigmuseen in ganz Bayern:

Weblink