Nockherberg
Für die meisten, die zum "Salvator", den Nockherberg hinauf pilgern, verbindet sich der Name Nockher fast automatisch mit dieser feuchtfröhlichen Angelegenheit. Nur wenige wissen, dass der Name Nockher, jener Münchner Familie, durch eine ganze Reihe von wohltätigen und frommen Stiftungen in München und verschiedenen anderen Orten, die auf das Engste mit dem Schicksal der Stadt München verknüpft waren, entstammt.
Die Nockher's zogen aus Tirol weg, um sich im 17. Jahrhundert unter anderem in München ansässig zu machen. Die Hauptzeit ihres Wirkens fällt in das 18. und das erste Viertel des 19. Jahrhunderts. Erstmals erscheinen die Nockhers als Besitzer der Gastwirtschaft "Bögner" im Tal. Diese Familie beteiligte sich mit erheblichen Summen an der von 1730-1756 vorgenommenen Vergrößerung, und kompletten Renovierung der Peterskirche, und stifteten auch Benefizien nach St. Peter. Bedeutende Summen spendeten die Nockhers ferner zur Anlegung von Kornspeichern, und zur Gründung der so genannten Feiertagsschulen.
In den Kriegsjahren der damaligen Zeit war es diese Familie, die wiederholt die Ablösegelder, "Kriegskontributionen" an den Feind, für die Stadt vorstreckte.
Nockherspital
Im Jahre 1742 erwarben die Nockhers, an der Spitze, Georg Nockher, auf dem Anger südlich vor der Stadt, jetzt als Areal an der Blumestraße bekannt, aus eigenen Mitteln ein Gebäude und liessen es in ein Krankenhaus umbauen. Es war dies das erste öffentliche Krankenhaus in München und war zur damaligen Zeit mit über 30 Krankenbetten ausgestattet. 1743 wurde es als Stiftung dem Stadtmagistrat überlassen. Das sogenannte Nockherhaus diente am Ende seines Bestehens als Spital für alte Dienstboten. Da sich das "Nockherspital" aber bald als zu klein erwies, wurden kurz darauf zwei weitere Krankenanstalten geschaffen. Zum einen das Spital der Barmherzigen Brüder vor dem Sendlinger Tor, zu dem der Bankier Nockher die damalige Summe von 290000 fl., und im Jahre 1780 sein Nachkomme Franz Xaver Nockher, ein großer Förderer der Bestrebungen der "Barmherzigen Brüder", allein nochmals über 19.000 fl. übergab.
Menterschwaige und Theresienwiese
Im Besitz der Nockhers stand damals auch die Menterschwaige, das Bankhaus Nockher auch als Rosipalhaus bekannt geworden und die Theresienwiese.
Den größten Teil dieser Wiese übergaben sie im Jahre 1811 der Stadt München zum Geschenk, und stifteten zugleich für das Oktoberfest weitere 6.000 fl.
Die Nockhers
Um die Jahrhundertwende des 18. Jahrhunderts waren über 40 Familien der Nockhers in München bekannt.
Geblieben sind am Anfang des 19. Jahrhunderts, Ferdinand Nockher, Grafiker und Maler, Ludwig Nockher, damals Ministerialrath. Er machte sich auch als Schriftsteller einen Namen.
Das Kulturgut
Auf dem Areal des jetzigen Nockherbergs, auf dem ehdem der 'nockherische' Landsitz stand, und die Nockherstraße sind beides Andenken an eine aussergewöhnliche Familie aus jener Zeit. Im Jahre 1857, am 10. Juli, wurde der Name "Nockhergarten" oder "Nockherberg" amtlich eingetragen. Zuvor war der Nockherberg ein Teilstück der Fraunhoferstraße, und ein weiteres Stück war als "Bergstraße" bekannt.
- ein kulturgut?
- ein gemeinsames besäufnis !
- erstmals hat 2011 eine Frau die Fastenpredigt auf dem Nockherberg gehalten.
- Wer mag es kommentieren?
Zwischen Giesing und Au findet jährlich im Salvator-Ausschank auf dem Nockherberg die Starkbierprobe statt.
Quellen und Literatur
- Oberbayerisches Archiv, verschiedene Bände.
- Theodor Heigel: Münchens Geschichte.
- Landsfeldt: Die Nockhers.
- Karl Graf von Rambaldi: Münchener Straßennamen - und ihre Erklärung.