Joseph Zott

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Josef Zott, geb. am 16. Mai 1901 in München — 15. Januar 1945, ermordet im Zuchthaus Brandenburg-Görden, war gelernter Schreiner und arbeitete als Bauaufseher für die Münchner Stadtverwaltung.

Er wohnte in der Geroldstraße 24 im Münchner Stadtteil Schwanthalerhöhe.

Ab 1925 engagierte er sich bei der freien Gewerkschaft der Gemeinde- und Staatsarbeiter, wurde aber aus dieser 1927 wegen oppositioneller Ansichten ausgeschlossen. 1932 trat er der Bayerischen Volkspartei (BVP) und deren Wehrorganisation Bayernwacht bei. Als gläubiger Katholik schloss er sich 1935 der später als Harnier-Kreis bezeichneten Widerstandsgruppe an. Er entwarf mehrere Flugblätter und nahm Kontakt zu Gleichgesinnten in ganz Bayern in der NS-Zeit auf. Unter diesen waren Vertreter sowohl des sozialdemokratischen als auch des kommunistischen Untergrunds. Drei von ihnen waren von der Gestapo als Spitzel in die Harnier-Gruppe eingeschleust worden. Ab dem 4. August 1939 wurden 125 Personen des Harnier-Kreises verhaftet. Viele von ihnen saßen mehrere Jahre in Untersuchungshaft.

Erst im Oktober 1944 fand das Gerichtsverfahren durch den Volksgerichtshof in Berlin statt. Während andere zu langjährigen Haftstrafen und Verlust der Bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt wurden, wurde das Verfahren gegen Josef Zott vom Verfahren gegen die anderen führenden Mitglieder abgetrennt. Zott wurden erschwerend seine Kontakte zur KPD zur Last gelegt. Eine Äußerung Zotts gegenüber Heinrich Weiß, dieser hätte bei einem Aufenthalt in Österreich in der Zeit des Anschlusses, der Annektion Österreichs Gelegenheit gehabt, A. Hitler zu erschießen, wurde als Beweis für die Planung eines gewaltsamen Umsturzes gewertet. Zott wurde zum Tode „verurteilt“ und am 15. Januar 1945 hingerichtet.


Die Urne mit seiner Asche wurde am Münchner Westfriedhof beigesetzt.

  • Josef Zott wurde von der Katholischen Kirche als Märtyrer in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen