Gusseiserner Brunnenständer - Pfefferkorn
Dieser Gußeiserne Brunnenständer Modell Pfefferkorn.
Gusseiserner Trinkwasserbrunnen
Der gusseiserne Brunnen von 1889 kam am 17. Juni 2015 an seinen inzwischen vierten Standplatz. Ursprünglich war er 1889 auf dem neuen Markt am Maffeianger (ehemals zwischen Arnulf- und Marsstraße) aufgestellt worden, 1899 dann vor der Benediktbeurer Str. 11 und nach dem Krieg vor der Infanteriestr. 8, dem damaligen Büro des Rohrleitungschefs der Stadtwerke vor dem Umzug in die Emmy-Noether-Straße. Dann war der Brunnen gut zwanzig Jahre lang verschwunden, von dem die Herstellerfirma Pfefferkorn, jetzt in Landsberg/Lech, zum einhundertjährigen Firmenjubiläum 1984 ein Duplikat angefertigt hatte, das jetzt in der ursprünglichen grauen Farbfassung neben deren Betriebseingang steht - vergl. den Artikel aus Hallo München vom 1. 7. und der SZ. vom 7. 7. 2015, R 8 Odyssee eines Brunnens.
- Standort
- Tassiloplatz
- Künstler
- unbekannt; Guss durch die Fa. Pfefferkorn, 1889 - (Jahreszahl am Sockel).
- Früherer Standort, Zeit der Errichtung
- Zum ersten Mal ab 1889 oder 1890 am sogenannten Maffeianger aufgestellt. Ab dem Jahr 1899 in die Benediktbeurerstraße nahe Maria Einsiedel verbracht. Bis ca. 1973 dort verblieben. ca. um 1975 in die Infanteriestraße umgesiedelt. 1983/1984 dort abgebaut. Und seit Juni 2015 steht er nun am neu gestalteten Tassiloplatz vor dem Eingang in die Grünanlagen.
- Jahres-Wasserverbrauch
Beschreibung
Dieser einfache, aber schön gestaltete Nutzbrunnen, auch als Brunnenständer bezeichnet.
Quadratsäule.
Text Text.
Aluminium- und Metallgiesserei Pfefferkorn. Eigentümer Familie Friedrich, vormals Johann Pfefferkorn. Gegründet 1887 in der Münchner Innenstadt. So ging es von der Blumenstraße in die Lindwurmstraße, und von dort in die Tumblingerstraße. Erst 1917 dann der Umzug in die Boschetsriederstraße in Sendling. Auf dem durch die Isarwerke gegründeten, durch die Heilmannische Immobiliengesellschaft und Bankhaus Wilhelm Finck im Jahr 1884, und im Jahr 1900 ausgewiesenen Industriegelände am sendlinger Oberfeld. Seit Ende der 1970er Jahre befindet sich der Traditionsbetrieb in Landsberg Am Lech.
Der Brunnen wurde am 17. Juni aufgestellt. Am 19. zum Fotografieren dort. Es gibt zu dem Brunnen allerdings noch einige Ungereimtheiten. Es ist so, dass 1911 eine Liste mit Brunnen erschienen ist. In der besagten Liste ist auch dieser Brunnen eingetragen. Es liest sich wie folgt. Brunnen No. 5; "Gusseiserner Brunnenständer, Schale und 1 Auslauf (Modell Kustermann). 1899 vom Maffeianger hierher versetzt (hierher, Benediktbeurer Straße, vor Haus Nr.11). Im Brunnenbuch von Bistritzki aus dem Jahr 1974 findet sich der Brunnen auch noch. Er schreibt hier "Benediktbeurer Straße, bei Haus nr. 11 - Trinkbrunnen, Mai 1899. Entwurf und Ausführung Eisengießerei F.S. Kustermann, München, stand ursprünglich am Maffeianger, dem heutigen Viktualienmarkt."
Nun haben wir auch etwas geforscht. Zum einen. dieser Maffeianger. Es gab für die Lokomotiven der Maffei Fabrik einen Zufahrtsweg, oder Rampe, Platz, um an das Gleisareal am Hauptbahnhof zu gelangen. Konnte also die Marsstraße - Arnulfstraße ermitteln. Ein Foto des Platzes mit Brunnen lies sich noch nicht auftreiben. Ok. Der Herr Mayer, der den Brunnen wieder gefunden hat, konnte noch ermitteln, dass der Brunnen nach 1975.. in die Infanteriestraße gelangte. 1983 dann abgebaut wurde, dann für eine Ausstellung aus der Stadt verbracht wurde. Und die Giesserei Pfefferkorn in dieser Zeit auch eine Kopie anfertigte. Ab 1984/1985 wurde der Brunnen dann eingelagert und nach einigen Umzügen in eines der Depos der Stadtwerke verbracht, teilweise wurden die Lager auch im Müll entsorgt, alte Leitungen, Stahl usw. aber glücklicherweise wurde dieser Brunnen dort vergessen. Es gibt aber da jetzt aus meiner Sicht einen Haken. Da Henles' Brunnenliste und auch Bistritzki von einem Kustermann Brunnen sprechen, ein baugleiches Modell soll sich auch auf dem Jakobsplatz an einer "Stadtwage" befunden haben, so hat sich hier entweder ein Überlieferungsfehler eingeschlichen, oder es gab noch andere Brunnen, deren Hersteller nicht Kustermann sondern Pfefferkorn war. Die Firma Pfefferkorn, nachmals Josefine Friedrich, befand sich einst in Obersendling an der Boschetsrieder Straße 56, auf dem Areal der Isarwerke, (ein Industrieareal um 1884 entstanden) (Heilmann Immobiliengesellschaft & Bankhaus Merck). Der Brunnen entstand allerdings in dem Betrieb in dem sich die Firma Johann Pfefferkorn zuvor befand, in der Blumenstraße 43 (um 1890). Die Fotoansicht vom Brunnen am Standort Benediktbeurerstraße ist so winzig, dass der Standort nicht zu erkennen ist. Eine Begehung vor Ort brachte auch nichts, da die Straße 2013/2014 völlig neu angelegt wurde.***
Quellen und Nachweise
- Liste der Münchner Städtischen Frischwasserbrunnen, 2015 Neuzugang.
- Liste der Münchner Städtischen Brunnen, 2015 Neuzugang.
- Otto Josef Bistritzki, Brunnen in München, Callwey, E.A. 1974, Nr. 153, S. 141 (hier der Standort Benediktbeurer Straße). In der Neuauflage von 1980, ist der Brunnen bereits nicht mehr enthalten.
- Das Buch der alten Firmen der Landeshauptstadt München. (II S.52)
- Isarwerke 1908 (Industriegelände Sendling).
- Henle; Wasserversorgung München 1911. (Brunnenliste, Brunnen Nr.5)
- Harzenetter; Kunstzink. (Abschnitt Pfefferkorn)
- Herr Dr. Mayer: Jahrelange dedektivische Suche.
Gesammelte Zeitungsartikel
Besonderheiten
Siehe auch
Liste mit knappen Angaben zu vielen anderen Münchner Brunnen.