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'''Ferdinand Kissinger''' wurde am 13. Oktober 1891 als Sohn des Lehrerehepaars Simon Kissinger im fränkischen Urspringen geboren (ermordet am 25. November 1941) und hatte sechs Geschwister. Ferdinand Kissinger studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in [[Würzburg]], wo er sein Staatsexamen ablegte. | '''Ferdinand Kissinger''' wurde am [[13. Oktober]] [[1891]] als Sohn des Lehrerehepaars Simon Kissinger im fränkischen Urspringen geboren (ermordet am 25. November 1941) und hatte sechs Geschwister. Ferdinand Kissinger studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in [[Würzburg]], wo er sein Staatsexamen ablegte. | ||
Kissinger trat 1924 in [[München]] eine Stelle an der [[Jüdische Volksschule|Jüdischen Volksschule]] an. Nicht nur in Schule und Gemeinde engagierte sich Ferdinand Kissinger, sondern auch politisch in der Agudas Israel, einer Organisation orthodoxer Juden. | Kissinger trat 1924 in [[München]] eine Stelle an der [[Jüdische Volksschule|Jüdischen Volksschule]] an. Nicht nur in Schule und Gemeinde engagierte sich Ferdinand Kissinger, sondern auch politisch in der Agudas Israel, einer Organisation orthodoxer Juden. | ||
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Am 1. Juli [[1939]] wurde Kissinger aus dem Staatsdienst entlassen. Unterrichten "durfte" er jedoch und wurde 1940 Leiter der [[Jüdische Volksschule München|Jüdischen Volksschule]]. | Am 1. Juli [[1939]] wurde Kissinger aus dem Staatsdienst entlassen. Unterrichten "durfte" er jedoch und wurde 1940 Leiter der [[Jüdische Volksschule München|Jüdischen Volksschule]]. | ||
[[1. Deportationszug aus München|Am 20. November 1941]] wurde Ferdinand Kissinger gemeinsam mit seinem Bruder, seiner Schwägerin und den beiden Neffen von der [[Gestapo]] aus der Wohnung abgeholt und ins das [[Deportationslager Milbertshofen]] an der [[Knorrstraße]] gebracht. Die ersten von durch den Nationalismus und Rassenhass aufgehetzten Mitbürgerinnen umgebrachten 999 jüdischen MünchnerInnen mussten dort einen Zug besteigen, der sie in das Konzentrationslager Riga (heute Lettland) schaffte. Das war der erste [[Deportation]]szug der SS aus München. [[1. Deportationszug aus München|Der Zug]] wurde weiter in das besetzte litauische [[Kaunas]] weitergeleitet (Kowno). Dort wurde Ferdinand Kissinger am 25. November 1941 von SS-Männern ermordet. Kein einziger der Menschen aus diesem Münchner NS-Deportationszug überlebte den Tag. | [[1. Deportationszug aus München|Am 20. November 1941]] wurde Ferdinand Kissinger gemeinsam mit seinem Bruder, seiner Schwägerin und den beiden Neffen von der [[Gestapo]] aus der Wohnung abgeholt und ins das [[Deportationslager Milbertshofen]] an der [[Knorrstraße]] gebracht. Die ersten von durch den Nationalismus und Rassenhass aufgehetzten Mitbürgerinnen umgebrachten 999 jüdischen MünchnerInnen mussten dort einen Zug besteigen, der sie in das Konzentrationslager Riga (heute Lettland) schaffte. Das war der erste [[Deportation]]szug der SS aus München. [[1. Deportationszug aus München|Der Zug]] wurde weiter in das besetzte litauische [[Kaunas]] weitergeleitet (Kowno). Dort wurde Ferdinand Kissinger am [[25. November]] [[1941]] von SS-Männern ermordet. Kein einziger der Menschen aus diesem Münchner NS-Deportationszug überlebte den Tag. | ||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
* [https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Direktorium/Stadtarchiv/Erinnerungszeichen/Biografien/Ferdinand-Kissinger.html Porträt Ferdinand Kissinger bei Stadtarchiv München] (muenchen.de; mit Fotografie) | * [https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Direktorium/Stadtarchiv/Erinnerungszeichen/Biografien/Ferdinand-Kissinger.html Porträt Ferdinand Kissinger bei Stadtarchiv München] (muenchen.de; mit Fotografie) |
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