Oliver Storz: Unterschied zwischen den Versionen

Aus München Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(3 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Oliver Storz''' (* 30. April [[1929]] in Mannheim; † 6. Juli [[2011]] in Egling, Ortsteil Deining, [[Bayern]]) war Journalist und in den 1960er bis 90er Jahren ein bekannter Drehbuchautor, Regisseur (Kino und TV) und Filmproduzent. Er arbeitete bis 1974 oft für die [[Bavaria_Filmstudios|Bavaria Atelier GmbH]] in [[München]].
'''Oliver Storz''' (* [[30. April]] [[1929]] in Mannheim; † [[6. Juli]] [[2011]] in Egling, Ortsteil Deining, [[Bayern]]) war Journalist und in den [[1960er]] bis [[1990er]] Jahren ein bekannter Drehbuchautor, Regisseur ([[Kino]] und [[TV]]) und Filmproduzent. Er arbeitete bis 1974 oft für die [[Bavaria_Filmstudios|Bavaria Atelier GmbH]] in [[München]].


Er schrieb auch das Drehbuch für viele Krimis, und unter Pseudonym auch für die bekannte Serie Raumschiff Orion.
Er schrieb auch das Drehbuch für viele Krimis, und unter Pseudonym auch für die bekannte Serie ''Raumschiff Orion''.


==Filmographie==
==Filmographie==
Zeile 8: Zeile 8:
* 1962: Der Schlaf der Gerechten, Fernsehfilm (WDR), Drehbuch
* 1962: Der Schlaf der Gerechten, Fernsehfilm (WDR), Drehbuch
* 1962: Wallenstein, Fernsehfilm (SDR), Drehbuch
* 1962: Wallenstein, Fernsehfilm (SDR), Drehbuch
* 1963: Don Carlos, Fernsehfilm (BR), Drehbuch
* 1963: Don Carlos, Fernsehfilm ([[BR]]), Drehbuch
* 1966-2003: Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion, Fernsehserie (Rücksturz ins Kino)
* 1966-2003: Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion, Fernsehserie (Rücksturz ins Kino)
* 1966: Jeanne oder die Lerche, Fernsehfilm (WDR), Drehbuch: Jean Anouilh, Franz Geiger, Oliver Storz
* 1966: Jeanne oder die Lerche, Fernsehfilm (WDR), Drehbuch: Jean Anouilh, Franz Geiger, Oliver Storz
* 1968: Graf Yoster gibt sich die Ehre, Episode, Drehbuch
* 1968: Graf Yoster gibt sich die Ehre, Episode, Drehbuch
* 1972: Alexander Zwo, Fernsehserie (WDR), D/F/I/A, Drehbuch: Wilfried Schröder, Karl Heinz Willschrei, Oliver Storz
* 1972: Alexander Zwo, Fernsehserie (WDR), D/F/I/A, Drehbuch: Wilfried Schröder, Karl Heinz Willschrei, Oliver Storz
* 1974: Lisa – Aus dem Leben einer Unentbehrlichen, Fernsehfilm (ZDF), Drehbuch  
* 1974: Lisa – Aus dem Leben einer Unentbehrlichen, Fernsehfilm ([[ZDF]]), Drehbuch  
* 1975: Die Verschwörung des Fiesco zu Genua, Fernsehfilm (ZDF), Drehbuch
* 1975: Die Verschwörung des Fiesco zu Genua, Fernsehfilm (ZDF), Drehbuch
* 1977: Der Tod des Camilo Torres, oder: Die Wirklichkeit hält viel aus, Fernsehfilm (Tellux-Film/ZDF), Drehbuch
* 1977: Der Tod des Camilo Torres, oder: Die Wirklichkeit hält viel aus, Fernsehfilm (Tellux-Film/ZDF), Drehbuch
* 1979: Die Magermilchbande, Serie (BR), Drehbuch
* 1979: Die Magermilchbande, Serie (BR), Drehbuch
* 1979: Das tausendunderste Jahr, Fernsehfilm (ZDF), Drehbuch
* 1979: Das tausendunderste Jahr, Fernsehfilm (ZDF), Drehbuch
* diverse: Der Alte, Episoden, Drehbuch
* diverse: [[Der Alte]], Episoden, Drehbuch
* 1985: Der Stadtbrand, 3. Teil der Hessischen Trilogie (ZDF), Drehbuch
* 1985: Der Stadtbrand, 3. Teil der Hessischen Trilogie (ZDF), Drehbuch
* 1986: Geschichten aus der Heimat - Gift, Schnaps und Meeresleuchten, Fernsehfilm (NDR), Drehbuch: Urs Eplinius, Oliver Storz
* 1986: Geschichten aus der Heimat - Gift, Schnaps und Meeresleuchten, Fernsehfilm (NDR), Drehbuch: Urs Eplinius, Oliver Storz
Zeile 31: Zeile 31:
== Auszeichnungen ==  
== Auszeichnungen ==  
* 1995: [[Bayerischer Fernsehpreis]], Sonderpreis für ''Drei Tage im April''
* 1995: [[Bayerischer Fernsehpreis]], Sonderpreis für ''Drei Tage im April''
* 1999: [[Grimme-Preis]] für ''Gegen Ende der Nacht''
* 1999: Grimme-Preis für ''Gegen Ende der Nacht''
 
==Film==
* Dominik Graf (Regie): ''Lawinen der Erinnerung'' ([http://www.arte.tv/de/programm/242.html#anchor_6886182 Dokumentation] mit vielen Filmausschnitten über O.S., Deutschland, 2012, 52 Min, SWR<!--Oliver Storz, der Wegbereiter und wortwörtliche Entwicklungshelfer des deutschen Fernsehens, reflektiert im Gespräch mit dem Filmemacher Dominik Graf seine persönlichen Erlebnisse - und spricht auch darüber, wie historische Tatsachen medial aufgearbeitet werden.
 
Storz selbst hat in "Drei Tage im April" (1995) ein Ereignis verfilmt, das sich in den letzten Kriegstagen in der Nähe seiner Heimatstadt Schwäbisch-Hall zugetragen hatte. In einem kleinen Bahnhof blieben damals, bewacht von SS-Männern, vier Waggons stehen. Drinnen rangen Häftlinge eines Konzentrationslagers mit dem Tode und schrien vor Schmerz und Hunger. Storz befragte beim Dreh die Zeitzeugen nach ihren Erinnerungen und war bestürzt: Nur ein damals 16-Jähriger konnte dazu etwas sagen. Das kollektive Gedächtnis hat die Erinnerung an das Ereignis gelöscht.
Woher kann Rettung kommen für die bedrohte Wahrheit? Das Medium TV sei dafür wenig geeignet, sagt Storz, zu gedächtnislos sei dessen Aura, zu stark sei die Fixierung auf das, was man "Event" nenne und als Kriterium für die Erzählwürdigkeit von Ereignissen heranziehe.
 
Oliver Storz' prägende Zeit waren die letzten Kriegs- und ersten Friedensjahre. Jahre, die sich für den damals Jugendlichen für immer einschreiben und sein späteres Schaffen und Denken bestimmen: Das Mitleid, das er empfand und nicht zeigen durfte, als die Nazis in seiner Heimatstadt ein Bauernmädchen öffentlich an den Pranger fesselten und ihr den Kopf scheren ließen. Den Begriff der Kollektivschuld habe er für sich immer angenommen, so Storz. Oder das Gefühl der Zerrissenheit: Als Pimpf war das Kind Oliver angetan vom geschickten Brimborium der Nazis. Zuhause lauschte er gebannt den Gesprächen seines Vaters, der ein überzeugter Antifaschist war und den Untergang voraussagte. Oliver kämpfte mit seiner Wut und Empörung über den gefühlten Verrat. Wohl wissend, wie gefährlich es wäre, ein Wort davon nach außen dringen zu lassen.
 
Vor vier Jahren reüssierte der Filmemacher Storz dann mit seinem autobiografischen Roman "Die Freibadclique" auch als sprachgewaltiger Schriftsteller. Während der Arbeit an seinem zweiten Roman, der den Schwarzmarkt zum Hauptthema haben sollte, erfuhr er von seiner schweren Krankheit. Eine im Film zu sehende Lesung mit Stefan Kurt und Matthias Brandt aus "Als wir Gangster waren" ist eine Feier anlässlich seines 82. Geburtstages. Eine Feier, die bereits vom Abschied umweht ist. Der Tod kam nicht überraschend für Oliver Storz, aber früher als erwartet. Und so wird im Film neben den großen Lebensereignissen auch das Lebensende und Storz' Verhältnis zu seinem unnahbaren Vater zum Gesprächsthema.
 
Zweimal hat Graf den 82-jährigen Oliver Storz zu Hause zu konzentrierten Gesprächen getroffen. Die beiden hatten sich erst kurz zuvor kennengelernt. Rückblickend erscheinen Storz' Worte als eine Art Vermächtnis. Drei Wochen nach der zweiten Zusammenkunft starb Oliver Storz. -->)


==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[München im Film]]
* [[München im Film]]
==Weblinks==
==Weblinks==
* [http://www.sueddeutsche.de/medien/zum-tod-von-oliver-storz-der-entscheidende-ton-1.1119483 ''Zum Tod von Oliver Storz'']
* [[Süddeutsche Zeitung]], 13. Juli 2011: [http://www.sueddeutsche.de/medien/zum-tod-von-oliver-storz-der-entscheidende-ton-1.1119483 ''Zum Tod von Oliver Storz'']
* Wikipedia: [http://de.wikipedia.org/wiki/Eckartshausen_(Ilshofen) Der reale Ort des Films "Drei Tage im April", Eckartshausen]
* {{IMDb Name|0832748}}
 
{{Wikipedia-Artikel}}
{{Wikipedia-Artikel}}
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Eckartshausen_(Ilshofen) Der reale Ort des Films "Drei Tage im April", Eckartshausen]


{{DEFAULTSORT;Storz, Oliver}}
{{DEFAULTSORT:Storz, Oliver}}
[[Kategorie:Journalist]]
[[Kategorie:Journalist]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Person]]
[[Kategorie:Regisseur]]
[[Kategorie:Regisseur]]
[[Kategorie:Drehbuchautor]]
[[Kategorie:Drehbuchautor]]
[[Kategorie:Filmproduzent]]
[[Kategorie:Filmproduzent]]
[[Kategorie:Geboren 1929]]
[[Kategorie:Gestorben 2011]]

Aktuelle Version vom 7. April 2022, 14:49 Uhr

Oliver Storz (* 30. April 1929 in Mannheim; † 6. Juli 2011 in Egling, Ortsteil Deining, Bayern) war Journalist und in den 1960er bis 1990er Jahren ein bekannter Drehbuchautor, Regisseur (Kino und TV) und Filmproduzent. Er arbeitete bis 1974 oft für die Bavaria Atelier GmbH in München.

Er schrieb auch das Drehbuch für viele Krimis, und unter Pseudonym auch für die bekannte Serie Raumschiff Orion.

Filmographie

u. a.

  • 1961: Jack Mortimer, Fernsehserie (WDR), Drehbuch
  • 1962: Der Schlaf der Gerechten, Fernsehfilm (WDR), Drehbuch
  • 1962: Wallenstein, Fernsehfilm (SDR), Drehbuch
  • 1963: Don Carlos, Fernsehfilm (BR), Drehbuch
  • 1966-2003: Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion, Fernsehserie (Rücksturz ins Kino)
  • 1966: Jeanne oder die Lerche, Fernsehfilm (WDR), Drehbuch: Jean Anouilh, Franz Geiger, Oliver Storz
  • 1968: Graf Yoster gibt sich die Ehre, Episode, Drehbuch
  • 1972: Alexander Zwo, Fernsehserie (WDR), D/F/I/A, Drehbuch: Wilfried Schröder, Karl Heinz Willschrei, Oliver Storz
  • 1974: Lisa – Aus dem Leben einer Unentbehrlichen, Fernsehfilm (ZDF), Drehbuch
  • 1975: Die Verschwörung des Fiesco zu Genua, Fernsehfilm (ZDF), Drehbuch
  • 1977: Der Tod des Camilo Torres, oder: Die Wirklichkeit hält viel aus, Fernsehfilm (Tellux-Film/ZDF), Drehbuch
  • 1979: Die Magermilchbande, Serie (BR), Drehbuch
  • 1979: Das tausendunderste Jahr, Fernsehfilm (ZDF), Drehbuch
  • diverse: Der Alte, Episoden, Drehbuch
  • 1985: Der Stadtbrand, 3. Teil der Hessischen Trilogie (ZDF), Drehbuch
  • 1986: Geschichten aus der Heimat - Gift, Schnaps und Meeresleuchten, Fernsehfilm (NDR), Drehbuch: Urs Eplinius, Oliver Storz
  • 1986: Dekameron, Fernsehfilm, Drehbuch
  • 1992: Der Unschuldsengel, Fernsehserie (BR), Drehbuch
  • 1994: Drei Tage im April, Fernsehfilm (SDR/ARTE/ORF), Drehbuch/Regie
  • 1998: Gegen Ende der Nacht, Fernsehfilm (SDR/ORF/DRS), D/A/CH, Drehbuch/Regie
  • 2001: Zart und schuldig, Fernsehfilm (NDR), Drehbuch
  • 2003: Im Schatten der Macht. (Fernsehserie, NDR/MDR/ARTE, Drehbuch/Regie)
  • 2009: Die Frau, die im Wald verschwand. (Fernsehfilm)

Auszeichnungen

Siehe auch

Weblinks

Wikipedia.png
Das Thema "Oliver Storz" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Oliver Storz.