Fritz-Bauer-Straße: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Fritz-Bauer-Straße''' ist eine Straße im Neubaugebiet [[Neuaubing]] (ehemaliges Bahn-Ausbesserungswerk). Sie führt von der [[Hedwig-Kämpfer-Straße]] zur Einmündung der [[Papinstraße]]/[[Kravogelstraße]]. Die Straße wurde am 23. Mai 2017 nach dem Generalstaatsanwalt Fritz Bauer benannt. Bauer wurde insbesondere im Zusammenhang mit der Ergreifung von Adolf Eichmann und den Auschwitz-Prozessen bekannt. | Die '''Fritz-Bauer-Straße''' ist eine Straße im Neubaugebiet [[Neuaubing]] (ehemaliges Bahn-Ausbesserungswerk). Sie führt von der [[Hedwig-Kämpfer-Straße]] zur Einmündung der [[Papinstraße]]/[[Kravogelstraße]]. | ||
Die Straße wurde am 23. Mai 2017 nach dem Generalstaatsanwalt Fritz Bauer benannt. Bauer wurde insbesondere im Zusammenhang mit der Ergreifung von Adolf Eichmann und den Auschwitz-Prozessen bekannt. | |||
== Namensgeber == | == Namensgeber == | ||
Fritz Bauer (geboren 16. Juli 1903 in Stuttgart, gestorben 1. Juli 1968 in Frankfurt am Main) stammte aus einem jüdischen Elternhaus. Nach dem Abitur studierte er in Heidelberg, München und Tübingen Rechtswissenschaften. 1928 wurde Bauer Gerichtsassessor beim Amtsgericht Stuttgart und zwei Jahre später jüngster Amtsrichter in der Weimarer Republik. | {{WL2|Fritz Bauer}} (geboren 16. Juli 1903 in Stuttgart, gestorben 1. Juli 1968 in Frankfurt am Main) stammte aus einem jüdischen Elternhaus. Nach dem Abitur studierte er in Heidelberg, München und Tübingen Rechtswissenschaften. 1928 wurde Bauer Gerichtsassessor beim Amtsgericht Stuttgart und zwei Jahre später jüngster Amtsrichter in der Weimarer Republik. | ||
Bereits 1933 wurde er wegen politischer Aktivitäten gegen das nationalsozialistische Regime festgenommen und acht Monate interniert. 1936 emigrierte er nach Dänemark und 1943 nach Schweden. Dort gründete er mit Willy Brandt die Zeitschrift „Sozialistische Tribüne“. | Bereits 1933 wurde er wegen politischer Aktivitäten gegen das nationalsozialistische Regime festgenommen und acht Monate interniert. 1936 emigrierte er nach Dänemark und 1943 nach Schweden. Dort gründete er mit Willy Brandt die Zeitschrift „Sozialistische Tribüne“. | ||
1949 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde 1956 in das Amt des hessischen Generalstaatsanwaltes berufen. Er war 1953 Ankläger bei dem aufsehenerregenden Prozess gegen den ehemaligen Kommandeur des Berliner Wachbataillons Otto Ernst Remer, in dessen Verlauf die Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 rehabilitiert wurden. Ab 1959 war er maßgeblich an den Frankfurter Auschwitz-Prozessen beteiligt. Deren Durchführung leitete ab Mitte der 1960er-Jahre die zunehmende Auseinandersetzung der Öffentlichkeit mit der Holocaust-Thematik ein. Es war Fritz Bauers Initiative zu verdanken, dass die israelische Justiz mit Adolf Eichmann einen der Hauptverantwortlichen für den Judenmord zur Verantwortung ziehen konnte<ref>Stadtgeschichte München: [https://stadtgeschichte-muenchen.de/strassen/d_strasse.php?id=6228 Fritz-Bauer-Straße]</ref>. | 1949 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde 1956 in das Amt des hessischen Generalstaatsanwaltes berufen. Er war 1953 Ankläger bei dem aufsehenerregenden Prozess gegen den ehemaligen Kommandeur des Berliner Wachbataillons Otto Ernst Remer, in dessen Verlauf die Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 rehabilitiert wurden. Ab 1959 war er maßgeblich an den Frankfurter Auschwitz-Prozessen beteiligt. Deren Durchführung leitete ab Mitte der [[1960er]]-Jahre die zunehmende Auseinandersetzung der Öffentlichkeit mit der Holocaust-Thematik ein. Es war Fritz Bauers Initiative zu verdanken, dass die israelische Justiz mit Adolf Eichmann einen der Hauptverantwortlichen für den Judenmord zur Verantwortung ziehen konnte<ref>Stadtgeschichte München: [https://stadtgeschichte-muenchen.de/strassen/d_strasse.php?id=6228 Fritz-Bauer-Straße]</ref>. | ||
Fritz Bauers abenteuerliche Lebensgeschichte fand mehrfache Ehrung in Kinofilmen, z.B. | Fritz Bauers abenteuerliche Lebensgeschichte fand mehrfache Ehrung in Kinofilmen, z.B. | ||
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Aktuelle Version vom 10. Februar 2025, 15:55 Uhr
Fritz-Bauer-Straße | ||
---|---|---|
Straße in München | ||
Basisdaten | ||
Ort | München | |
Aubing-Lochhausen-Langwied | Neuaubing | |
PLZ | 81249 | |
Name erhalten | 2017 [1] | |
Anschlussstraßen |
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Querstraßen |
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Nutzung | ||
Nutzergruppen | Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge | |
Technische Daten | ||
Straßenlänge | 450 m | |
Straßennamenbücher | ||
Straßen-ID | 06706 |
Die Fritz-Bauer-Straße ist eine Straße im Neubaugebiet Neuaubing (ehemaliges Bahn-Ausbesserungswerk). Sie führt von der Hedwig-Kämpfer-Straße zur Einmündung der Papinstraße/Kravogelstraße.
Die Straße wurde am 23. Mai 2017 nach dem Generalstaatsanwalt Fritz Bauer benannt. Bauer wurde insbesondere im Zusammenhang mit der Ergreifung von Adolf Eichmann und den Auschwitz-Prozessen bekannt.
Namensgeber
Fritz BauerW (geboren 16. Juli 1903 in Stuttgart, gestorben 1. Juli 1968 in Frankfurt am Main) stammte aus einem jüdischen Elternhaus. Nach dem Abitur studierte er in Heidelberg, München und Tübingen Rechtswissenschaften. 1928 wurde Bauer Gerichtsassessor beim Amtsgericht Stuttgart und zwei Jahre später jüngster Amtsrichter in der Weimarer Republik.
Bereits 1933 wurde er wegen politischer Aktivitäten gegen das nationalsozialistische Regime festgenommen und acht Monate interniert. 1936 emigrierte er nach Dänemark und 1943 nach Schweden. Dort gründete er mit Willy Brandt die Zeitschrift „Sozialistische Tribüne“.
1949 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde 1956 in das Amt des hessischen Generalstaatsanwaltes berufen. Er war 1953 Ankläger bei dem aufsehenerregenden Prozess gegen den ehemaligen Kommandeur des Berliner Wachbataillons Otto Ernst Remer, in dessen Verlauf die Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 rehabilitiert wurden. Ab 1959 war er maßgeblich an den Frankfurter Auschwitz-Prozessen beteiligt. Deren Durchführung leitete ab Mitte der 1960er-Jahre die zunehmende Auseinandersetzung der Öffentlichkeit mit der Holocaust-Thematik ein. Es war Fritz Bauers Initiative zu verdanken, dass die israelische Justiz mit Adolf Eichmann einen der Hauptverantwortlichen für den Judenmord zur Verantwortung ziehen konnte[2].
Fritz Bauers abenteuerliche Lebensgeschichte fand mehrfache Ehrung in Kinofilmen, z.B.
- IMDb: Der Staat gegen Fritz Bauer
- IMDb: Die Akte General
- IMDb: Eichmanns Ende
Lage
>> Geographische Lage von Fritz-Bauer-Straße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)
Einzelnachweise
- ↑ Landeshauptstadt München: Fritz-Bauer-Straße
- ↑ Stadtgeschichte München: Fritz-Bauer-Straße
Weblinks
- Wikipedia: Fritz Bauer