Diskussion:Helmtrudenstraße

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Helmtrud oder Helmtrude? siehe http://thepeerage.com/p10566.htm --Pfaerrich (Diskussion) 10:39, 4. Aug. 2019 (CEST)

Hallo Pfaerrich. Nunja, ansich ist der Straßenname falsch geschrieben. Und auch alle Straßennamenbücher haben es falsch gedruckt. "Helmtrude". Somit ist die Schreibweise auf den Schildern mit dem Zusammenspiel Straße auch falsch. Helmtrud, wie auch unten in der Erklärung, und wie es zur Namensgebung der Kinder gekommen war, wäre richtig. "Helmtrudstraße" wäre dann folglich die richtige Schreibweise für die Schilder und den Straßennamen. Helmtrudenstraße würde nur passen wenn der Name Helmtrude gewesen wäre, vergleichbar mit "Kunigunde" - "Kunigundenstraße". Lustig. Auf einem Stadtplan von 1909 ist bereits der Name "Helmtrudenstraße" aufgedruckt. Die Straßennamenbücher (ab 1965) schreiben, daß der Name bereits 1897 gewählt wurde, also bereits im Kindesalter der Prinzessin. In meiner Sammlung der Straßennamenverzeichnisse, das älteste von 1907, wird auch "Helmtrudenstraße" verwendet. Es könnte auch völlig anders sein, wenn vielleicht der Namensgeber/in nicht die Prinzessin wäre. Was wir aber momentan nicht ausfindig machen können. Ich lese mich noch durch Dombarts Schwabingbücher, vielleicht hat er eine Erklärung dazu.

Hab da folgendes gefunden. Und in Wildenwart am Samerberg steht auf dem Grabkreuz auch einfach nur "Helmtrud". Grüsse,richard --Fentriss (Diskussion) 18:33, 5. Aug. 2019 (CEST)

Zeitungsbreicht-- 40 Jahre nach ihrem Tod ist das Andenken an Prinzessin Helmtrud von Bayern in Wildenwart immer noch lebendig. Zu einem Gedenkgottesdienst in der Christkönigskirche von Wildenwart fanden sich die herzogliche Familie und die Wildenwarter Pfarrgemeinde ein. Acht Fahnenabordnungen der Ortsvereine von Wildenwart und Atzing umstanden den Altarraum, Pfarrer Klaus Hofstetter und der Wildenwarter Kirchenchor gestalteten den Gottesdienst. Als Novum erklang nach dem Segen zum Schluss die Bayernhymne – für die Tochter des letzten bayerischen Königs. Anschließend versammelten sich die Gläubigen am Grab der 1977 im Alter von 91 Jahren verstorbenen Prinzessin. Trachtenvorstand Peter Freund vom GTEV „Die lustigen Wildenwarter“ legte im Namen aller Ortsvereine eine Blumenschale nieder; bei diesem Verein war Prinzessin Helmtrud lange Jahre Mitglied und nahm in der Chiemgauer Frauentracht an vielen Veranstaltungen der Trachtler teil. Bei den Gaufesten in der Nachbarschaft fuhr sie gerne in einer der Ehrenkutschen mit, bei den Theateraufführungen in der Wildenwarter Schloßwirtschaft hatte sie stets ihren Platz in der ersten Reihe reserviert. Als Dank lud die herzogliche Familie anschließend die Vereine, den kirchlichen Dienst und den Kirchenchor in die Wildenwarter Schlosswirtschaft ein. Das Portrait von Prinzessin Helmtrud in der Gaststube, das dort seit 40 Jahren hängt war mit weiß-blauen Bändern geziert. Herzog Max in Bayern erzählte ein wenig aus dem Leben seiner Großtante und erinnerte an die große Beliebtheit, die sie bei den Leuten im Dorf hatte. Die „Hoheit“, wie Prinzessin Helmtrud von allen genannt wurde, führte im alten Schloss von Wildenwart zeitlebens ein einfaches Leben ohne jeglichen persönlichen Aufwand, sie war sehr leutselig zu allen und freigebig nach allen Seiten. Niemand der Rat und Hilfe brauchte, ging ohne Unterstützung durch Rat und auch Tat aus dem Schloss zurück. Auch deshalb ist Prinzessin Helmtrud 40 Jahre nach ihrem Tod noch immer bei allen in lebhafter Erinnerung.

Ihr Wunsch war es, nach ihrem Tod in Wildenwart bleiben zu dürfen, sie wollte nicht „in ein Schließfach im Münchner Dom“ in der Wittelsbacher Gruft, sondern in Sichtweite des Schlosses auf dem Wildenwarter Gottesacker unter den Menschen ruhen, die sie kannte. Ludwig III. und seine Frau Marie Theresa hatten 13 Kinder, von denen zehn das Erwachsenenalter erreichten, Helmtrud war nach dem frühen Tod ihrer Schwester Dietlinde das vorletzte Kind des bayerischen Königspaares. Ihren Namen erhielt sie vom deutschen Kaiser Wilhelm II., der 1884 die Patenschaft für das zehnte Königskind, ihre zwei Jahre ältere Schwester Wiltrud übernahm; nach alter Tradition war der Kaiser Pate eines zehnten Kindes und gab ihm seinen Namen. Da es ein Mädchen war, wurde sie nicht Wilhelmina, sondern mit der ersten Namenshälfte von Wilhelm „Wil“trud getauft, der ganze Name Wilhelm sollte für einen möglichen kommenden Buben offen gehalten werden. Das nächste Kind war dann zwei Jahre darauf wieder ein Mädchen – Helmtrud – und sie bekam den zweiten Teil des Namens des deutschen Kaisers Wil„helm“. Zusammen mit ihrer jüngsten Schwester Gundelinde wuchsen die beiden „Trudeln“ dann in der Münchener Residenz und an den königlichen Wohnsitzenmit ihren älteren Geschwistern auf.

Im Zuge der Novemberrevolution 1918 musste die königliche Familie aus München fliehen. Die abenteuerliche Flucht führte sie nach Wildenwart; auf dem Schloss, das Königin Maria Theresia von ihrer Tante geerbt hatte, verbrachte die königliche Familie in der Zeit vor Anno 14 und während des Krieges viele gemeinsame Urlaube. Aber sogar hier, weitab vom Geschehen in der Hauptstadt, fühlte man sich nicht mehr sicher vor den „Roten“. Die Prinzessinnen kamen für einige Tage bei Bauern auf abgelegenen Höfen in der Umgebung von Wildenwart beim Stein in Laiming und auf dem Gschwendt bei Aschau unter. Aus dieser Zeit stammt das Feldkreuz auf dem Gschwendt, zu dem sich die Königstöchter „in äußerster Bedrängnis verlobten“. Nachdem sich die revolutionären Aufregungen gelegt hatten, fand sich die Familie wieder in Wildenwart zusammen. Die drei unverheirateten Kinder Karl, Hildegard und Helmtrud erbten nach dem Tod des Königspaares Schloss Wildenwart, hier lebte „die Hoheit“ bis zu ihrem Tod im gesegneten Alter von 91 Jahren.

Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg