Trambahn

Aus München Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
P-Wagenzug am Hauptbahnhof

Trambahn, manchmal auch Tram, wird in München die Straßenbahn genannt. Das Münchner Trambahnlinien-Netz wird von den SWM/ Münchner Verkehrsgesellschaft mbH betrieben.

Geschichte

Pferdetram auf der Ringlinie (ca. Sommer 1900)

Am 21.10.1876 fuhr die erste Pferdebahnlinie.

Am 22.06.1895 wurde der Regelbetrieb der ersten elektrischen Tram aufgenommen. Die seit 1886 elektrisch betriebene "Ungererbahn" war damals noch nicht Teil der Münchner Tram.

Am 15.08.1900 wurde der Betrieb mit Pferdewagen komplett eingestellt.

Vom 29.04.1945 gegen 11:00 Uhr ruhte der Betrieb kriegsbedingt bis zum 22.05.1945 vollständig. Die Beseitigung der Kriegsschäden dauerte bis Mitte der 50er.

Vom 31.07.1960 bis zum 07.08.1960 fand in München der Eucharistischer Weltkongreß statt. Da es damals noch kein Schnellbahnnetz in München gab, war dieses Ereignis die größte verkehrstechnische Herausforderung für die Münchener Straßenbahn.

Am 17.12.1960 stürzte ein Flugzeug in der Martin-Greif-Straße auf einen vollbesetzten Zug der Linie 10. Bei diesem Unglück starben 52 Menschen, davon 33 in der Tram.

Am 18.12.1964 erreichte das Münchner Trambahnnetz mit der Verlängerung der Linie 8 zum Hasenbergl seine größte Ausdehnung (134km).

Am 01.02.1965 wurde der U-Bahn-Bau in München begonnen und sollte die Trambahn mittelfristig komplett ersetzen. Erst Ende der 80er wurde die Tram auch für die Zukunft als passendes Segement zwischen Bus und U-Bahn wiedererkannt.

Am 02.11.1965 wurden zum ersten Mal sogenannte 3-Wagen-Züge des Bautyps M+M+m eingesetzt. Die Besonderheit ist, dass der zweite Triebwagen in der Fahrzeugzusammenstellung vom ersten Triebwagen ferngesteuert wurde.

Am 21.04.1968 wurde die Trasse über die heutige Fußgängerzone in der Neuhauserstraße und Marienplatz stillgelegt.

Am 12.09.1970 wurde die Trasse nach Neuperlach Nord eröffnet, die als sogenannte Stadtbahn geplant und gebaut wurde. Bereits 10 Jahre später wurde diese Linie durch eine U-Bahn ersetzt.

Am 19.10.1971 wurde der Betrieb in der Leopoldstraße eingestellt.

Am 30.05.1975 wurde offiziell der letzte Trambahnschaffner verabschiedet.

Am 23.11.1975 wurde die Strecke in der Lindwurmstraße eingestellt. Die Münchner verabschiedeten sich von der legendären Linie 8.

Am 09.10.1983 fuhr zum letzten mal die Oktoberfestsonderlinie "W"

Am 07.12.1990 wurde der erste neue Trambahnwagen seit 1969 angeschafft und läutete das Zeitalter der "Modernen Tram" ein.

Am 07.12.1998 wurde der letzte Tram-Wagen des Typ M aus dem Plandienst genommen worden. Der seit 1950 in 5 Serien gebaute Wagentyp prägte über 40 Jahre wesentlich das Münchner Stadtbild. Der in den Jahren 1967 bis 1969 gelieferte Nachfolgetyp P ist bis heute (2008) noch mit mindestens einem Fahrzeugzug an Wochentagen im Einsatz.

Am 27.10.2007 öffnete das MVG-Museum. Seit dem haben die historischen Wagen in München eine dauerhaft gesicherte Ausstellungsmöglichkeit.

Am 17.03.2009 wurde der erste Wagen der Serie S (Produktname Variobahn)von Stadler, Pankow geliefert.

Fahrzeuge

 Allgemein:
 Die Münchner Tram fährt von jeher auf einer Schienenspurweite von 1,435 Meter, der
 sogenannten Regelspur, die auch die Deutsche Bahn AG verwendet. Der kleinste Kurvenradius im 
 Netz ist 14 Meter (früher 11 Meter) und ist für die Fahrzeughersteller immer wieder eine 
 Herausforderung. Dazu kommt auch noch, dass an einigen Stellen sehr kleine Radien ohne
 Zwischengerade von links auf rechts oder umgekehrt wechseln. 
 Die Spannung am Fahrdraht ist 750 Volt Gleichspannung (ehemals 650 V). 
 Die Fahrzeuge werden in zwei wesentliche Kategorien eingeordnet. Einmal in den sogenannten
 Triebwagen, der Wagen, in dem der/die Motor/en eingebaut ist/sind und zum anderen in den Bei
 wagen, den Anhängern ohne Motor.
 Die Triebwägen werden mit großen Typenbezeichnungen aufgeführt ( A, B, M, P), die 
 Beiwägen mit kleinen Bezeichnungen (a, b, m, p). Als weiteres werden Fahrzeuge in Triebwägen
 zur Personenbeförderung und in Arbeitsfahrzeuge unterteilt. 
 Einige alte Trambahnen werden in München im MVG-Museum ausgestellt. Die meisten der dort 
 gezeigten Fahrzeuge sind technisch betriebsbereit, etliche jedoch wegen der fehlenden 
 Hauptuntersuchungen praktisch nicht oder nur ohne Fahrgäste fahrbar.
 Hier ein Auszug der wichtigsten Typen:
 Typ: A
 Baujahr: 1898-1902
 im Betrieb bis: 1959
 Länge: 9 Meter
 Breite  2,10 Meter
 Leistung: 2x33 kW
 Sitzplätze: 22
 Stehplätze: 32
 Anzahl: 250 
 2x2 achsiges Maximum-Fahrgestell
 Erste Großserie mit für damals bemerkenswert großer Stückzahl von Straßenbahnwagen in München
 Bis 1932 wurden, wenn überhaubt, alte Pferdetramwagen als Beiwagen mitgezogen, die 
 ständig modernisiert wurden. 1936/37 wurden aus 4 Triebwägen 2 feste Wagengarnituren gebaut.
 Ein Triebwagen ist im MVG-Museum erhalten.
 Typ: M 1.62
 Baujahr: 1950
 im Betrieb bis: M=1976/ m=1981
 Länge: 13,25 Meter
 Breite  2,20 Meter
 Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
 Leistung: 2x75 kW
 Sitzplätze: 27  (54)
 Stehplätze: 78 (156)
 Anzahl: M=4/ m=2
 Hersteller: Rathgeber, München
 Vorserie, noch mit 4 Türen pro Wagen
 Lenk-Dreiachser
 
 Typ: M 2.63
 Baujahr: 1952/53
 im Betrieb bis: 1976
 Länge: 13,25 Meter
 Breite  2,20 Meter
 Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
 Leistung: 2x75 kW
 Sitzplätze: 27  (54)
 Stehplätze: 78 (156)
 Anzahl: 8 Garnituren
 Hersteller: Rathgeber, München
 Stromabnehmer war ab Werk noch in der Fahrzeugmitte montiert
 ab Werk fehlte auch noch der mittige Liniennummernhalter an der Dachfront
 Typ: M 3.64
 Baujahr: 1953-1955
 im Betrieb bis: M=1983/ m=1990
 Länge: 13,25 Meter
 Breite  2,20 Meter
 Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
 Leistung: 2x75 kW
 Sitzplätze: 27  (54)
 Stehplätze: 78 (156)
 Anzahl: M=101/ m=93
 Hersteller: Rathgeber, München 
 Typ: M 4.65
 Baujahr: 1956-1959 
 im Betrieb bis: 1983 (einige Fahrzeuge in Osteuropa noch im Einsatz)
 Länge: 13,25 Meter
 Breite  2,20 Meter
 Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
 Leistung: 2x75 kW,später 2x100kW
 Sitzplätze: 27  (54)
 Stehplätze: 78 (156)
 Anzahl: 98 Garnituren
 Hersteller: Rathgeber, München 
 Exponate in diversen Sammlungen erhalten.
 Eine erhaltene Wagengarnitur fährt als Münchentram in den Sommermonaten an Wochenenden und
 Feiertagen zur Stadtrundfahrt.
 Typ: M 5.65
 Baujahr: 1963-65
 im Betrieb bis: 1998 (einige Fahrzeuge in Osteuropa noch im Einsatz)
 Länge: 13,25 Meter
 Breite  2,20 Meter
 Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
 Leistung: 2x100 kW
 Sitzplätze: 27  (54) (81)
 Stehplätze: 78 (156)(243)
 Anzahl: M=75/ m=45
 modernster Lenk-Dreiachser seiner Zeit
 GEAMATIK für M+M+m Garnituren
 Hersteller: Rathgeber, München 
 Mitteltür wurde nach Vorne versezt, um beim damaligen Einstieg an der hinteren Tür jedes 
 Wagens (Schaffnerplatz) mehr "Stauraum" zu erhalten.
 Exponate in diversen Sammlungen erhalten
 Typ: P 2 /p 2
 Baujahr: 1965
 im Betrieb bis: P=1982/ p=1989
 Länge: 16,70 Meter
 Breite  2,35 Meter
 Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h 
 Leistung: 4x80 kW
 Sitzplätze:  40 (80)
 Stehplätze: 111 (222)
 Anzahl: P=2 p=2
 Bauart: Bremer Kurzgelenktriebwagen
 Hersteller: Rathgeber, München 
 Typ: P 3.16/ p 3.17
 Baujahr: 1967-1969
 drei Fahrzeuggarnituren bis heute (2008) im Linieneinsatz (endgültig geplant bis 2011)
 (einige Fahrzeuge in Osteuropa noch im Einsatz)
 Länge: 16,70 Meter
 Breite  2,35 Meter
 Höchstgeschwindigkeit: (80)70 km/h (nach Spannungsumstellung wurde Geschwindigkeit gesenkt)
 Leistung: 4x80 kW
 Sitzplätze