Eisenbahn: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Hauptbahnhof 1906.jpg|thumb|Der Hauptbahnhof nach [[Bürklein]] (um 1906)]]
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[[Bild:HauptbahnhofPano2008b.jpg|thumb|Das Vorfeld des Hauptbahnhofs (2008)]]
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Das '''Eisenbahnnetz um München''' ist radial, sternförmig, aufgebaut. Von [[München]] gehen Eisenbahnstrecken fast in die ganze Region. Eigentümerin ist der Staat, vermittelt durch die [[Deutsche Bahn AG]].


==Geschichte==
Die '''Eisenbahn''' ist ein Verkehrsmittel der Erschließung ländlich gelegener Gebiete in die Landeshauptstadt [[München]]. Der [[Hauptbahnhof]] ist hierbei das Zentrum. Beinahe alle Linien beginnen und enden in München. Betreiberin und Eigentümerin der Schieneninfrastruktur ist heute die ''DB Netz AG'', dem Tochterunternehmen der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn AG]]. Das Stellwerk für dieses Bahnnetz befindet sich an der [[Hackerbrücke]]
Nur noch historisch ist die ''[[München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft]]'' zu nennen, die eine erste Verbindung nach Nordwesten schuf, die zweite private Eisenbahngesellschaft in [[Bayern]] überhaupt. Die erste Bahn war bekanntlich die private ''Ludwigsbahn'' von Nürnberg nach Fürth von [[1835]]. Wichtige Vorarbeiten dazu leistete [[Joseph von Baader]] (1763—1835), der insbesondere auch den zweifelnden König von den Möglichkeiten der Technik überzeugen konnte. Baader hatte ihm bereits [[1825]] im [[Nymphenburger Schlosspark]] eine Versuchseisenbahn aufgebaut.
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Hinweis für Bahninterressierte:
Mit einer historischen Dampflok fahren und dabei den Nikolaus treffen: Das geht am Samstag und auch am Sonntag bei einer Aktion des ''Bayerischen Eisenbahnmuseums''. Eine Lok aus den Vierzigerjahren startet jeweils '''um 10:00, 11:30, 13:30 und 15:00 Uhr am [[Ostbahnhof]]''' zu einer einstündigen Fahrt. Erwachsene können dabei für 20 Euro mitfahren, Kinder ab vier Jahren für zwölf Euro.
-->


[[1836]] kam es unter dem 28. September zu ersten staatlichen "Fundamentalbestimmungen für sämtliche Eisenbahnstatuten" in Bayern (darin vor allem geregelt: Die Privatgesellschaften genießen besonderen staatlichen Schutz und die Festlegung auf die Normalspur und Dampfbetrieb).
==Historie der Eisenbahn==


1828 hatte Frankreich bereits seine erste Bahn zwischen St. Etienne und Andrézieux eröffnet. 1835 folgte Belgien, 1837 Russland, 1838 Preussen. Der Baubeginn der [[München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft|Bahnstrecke nach Augsburg]] war ebenfalls [[1838]]. Die erste Eisenbahn verlässt am 1.9.[[1839]] den (provisorischen) Münchner Bahnhof in Richtung [[Lochhausen]]. Komplett war sie [[1840]] gebaut. Die beiden Komitees von [[Augsburg]] und München hatten sich vereinigt und mit der Detailplanung und dem Streckenbau den Ingenieur [[Paul Camille Denis]] (1796—1872) beauftragt, der gerade die Nürnberg-Fürther Bahn fertiggestellt hatte.  
Hier nun ein kleiner Einblick in die Entstehungsgeschichte der Eisenbahn im Einzugsgebiet München.


Ausgangspunkt der Überlegungen war die Denkschrift [[Joseph von Baader|Joseph Ritter von Baaders]] von [[1812]] „Zur Einführung der eisernen Kunststrassen im Königreich Bayern“. Ziel war nicht die Personenbeförderung, sondern die Industrie und den Handel zu beleben. 1841 begann bereits der Bau einer Fernbahn von für die Zeit enormer Dimension. Sie sollte das Königreich einmal in Nord-Süd-Richtung durchqueren, von Hof über Nürnberg, Bamberg, Nördlingen und [[Augsburg]] weiter bis nach Lindau am Bodensee führen. Bis 1853 wurden diese insgesamt 566 Kilometer der [[Ludwig-Süd-Nord-Bahn]] ''Zug um Zug'', Streckenabschnitt um Abschnitt eröffnet.  
Die ''[[München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft]]'' war historisch gesehen die erste Verbindung von München nach Nordwesten. Sie war die zweite private Eisenbahngesellschaft in [[Bayern]] überhaupt. Die erste in Bayern betriebene Bahn war [[1835]] die private ''Ludwigsbahn'' von Nürnberg nach Fürth, die auch deutschlandweit die erste Eisenbahnverbindung darstellte.


Die [[Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen]] (K.Bay.Sts.B) wurden [[1844]] gegründet. Durch das Gesetz vom 23. Mai [[1846]] wurde die München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft verstaatlicht.
Wichtige Vorarbeiten dazu leistete [[Joseph von Baader]] (1763—1835), der insbesondere auch den zweifelnden König von den Möglichkeiten der Technik überzeugen konnte. Baader hatte ihm bereits [[1825]] im [[Nymphenburger Schlosspark]] eine ''Versuchseisenbahn'' aufgebaut.


Es folgten Gleise nach [[Landshut]], [[Miesbach]] und [[Starnberg]]. [[1855]] war es dann ''Öffentliche Meinung'', dass der Bau von Eisenbahnen statt dem Staat besser privaten Gesellschaften überlassen werde. Ein Gesetz von 1869 über die Bewilligung von 10 neuen Hauptbahnstrecken enthielt auch Bestimmungen über den Bau der damals so genannten Vizinalbahnen, der Nebenstrecken als reine Privatbahnen. Geldmangel zwang die Regierung damals, den Eisenbahnbau im Osten des Landes an private Gesellschaften zu vergeben. Vizinalbahn wurden in Bayern Nebenbahnen zur Erschließung des ländlichen Raums bezeichnet. Der Name wurde aus dem lateinischen Wort vicinus (auf deutsch: „benachbart, nahe“) gebildet. Um möglichst vielen Ortschaften einen Bahnanschluss zu ermöglichen, wurde in Bayern am 29. April [[1869]] das Vizinalbahngesetz als Grundlage dazu verabschiedet. [[1875]] machte man dies rückgängig und überführte die „Königlich privilegierte Aktiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen“ ebenfalls in die Staatsbahn.  
[[1836]] kam es am 28. September zu ersten staatlichen "Fundamentalbestimmungen für sämtliche Eisenbahnstatuten" in Bayern, in denen vor allem geregelt wurde, dass die privaten Bahndienstleister (heute Fahrdienstleiter) dem besonderen Schutze bedürfen und der Bahnbetrieb auf normalspurigen Gleisanlagen mit Dampfloks durchgeführt wird.  


Als ''Kaiserin-Elisabeth-Bahn'' hatten Österreich und Bayern am 21. Juni 1851 in einem Staatsvertrag die Errichtung von Eisenbahnen zwischen beiden Ländern beschlossen. Vereinbart wurden die Strecken von München über Salzburg nach [[Wien]], von [[Rosenheim]] über Kufstein nach Innsbruck und die Fortführung der von Nürnberg kommenden Strecke über Regensburg nach Linz. So folgten die Strecke München-Staatsgrenze bei Kufstein ([[1858]]) und  München-Salzburg („[[Maximiliansbahn|Maximilians-Bahn]]“, [[1860]]). Bereits 1882 hatte übrigens die bayerische Staatseisenbahn in München ein erstes kleines Museum für bayerische Eisenbahngeschichte eingerichtet, das später Grundstock des Reichsbahn-Museums in Nürnberg wurde.  
Der Baubeginn der [[München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft|Bahnstrecke nach Augsburg]] war ebenfalls [[1838]]. Die erste Eisenbahn auf dieser Strecke fuhr am 1. September [[1839]] aus dem (zunächst provisorischen) Münchner Bahnhof in Richtung [[Lochhausen]] ab. 1840 wurde dann die gesamte restliche Strecke fertiggestellt. Die beiden Komitees von {{WL2|Augsburg}} und München hatten sich vereinigt und mit der Detailplanung und dem Streckenbau den Ingenieur [[Paul Camille Denis]] (1796—1872) beauftragt, der gerade die Nürnberg-Fürther Bahn fertiggestellt hatte.  


Die erste Eisenbahnstrecke wurde [[1923]] elektrifiziert.
[[Datei:Mueaubigermweg092009c90.jpg|thumb|Schrankenwärterhäuschen in Aubing.]]
 
Ausgangspunkt der Überlegungen war die Denkschrift Joseph Ritter von Baaders von [[1812]] „Zur Einführung der eisernen Kunststrassen im Königreich Bayern“. Ziel war nicht die Personenbeförderung, sondern die Wirtschaft anzukurbeln. Im Jahr 1841 wurde hierzu bereits der Bau einer Fernbahn von für die Zeit großer Dimension begonnen. Sie sollte das Königreich Bayern in Nord-Süd-Richtung durchqueren und von Hof über Nürnberg, Bamberg, Nördlingen und Augsburg weiter bis nach [[Lindau]] am Bodensee führen. Bis 1853 wurden diese insgesamt 566 Kilometer der [[Ludwig-Süd-Nord-Bahn]] ''Zug um Zug'', also in kleinen Streckenabschnitten vortastend eröffnet.
 
Die [[Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen]] wurden [[1844]] gegründet. Durch das Gesetz vom 23. Mai [[1846]] wurde die München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft verstaatlicht. 1909 folgte die Verstaatlichung der bayerischen Pfalzbahn zur „[[Königlich Bayerischen Eisenbahndirektion Ludwigshafen]]“.
 
Anno 1849 wurde der [[Hauptbahnhof München]] fertiggestellt.
 
Es folgten Gleise nach [[Landshut]], [[Miesbach]] und [[Starnberg]]. [[1855]] war es dann ''öffentliche Meinung'', dass der Bau von Eisenbahnen statt dem Staat besser privaten Gesellschaften überlassen werde. Ein Gesetz von 1869 über die Bewilligung von zehn neuen Hauptbahnstrecken enthielt auch Bestimmungen über den Bau der damals so genannten Vizinalbahnen, der Nebenstrecken als reine Privatbahnen. Geldmangel zwang die Regierung damals, den Eisenbahnbau im Osten des Landes an private Gesellschaften zu vergeben. Als ''Vizinalbahn'' wurden in Bayern Nebenbahnen zur Erschließung des ländlichen Raums bezeichnet. Der Name wurde aus dem lateinischen Wort ''vicinus'' (deutsch: „benachbart, nahe“) gebildet. Um möglichst vielen Ortschaften einen Bahnanschluss zu ermöglichen, wurde in Bayern am 29. April [[1869]] das Vizinalbahngesetz als Grundlage dazu verabschiedet. [[1875]] machte man dies rückgängig und überführte die „Königlich privilegierte Aktiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen“ ebenfalls in die Staatsbahn.
 
Als ''[[Westbahn|Kaiserin-Elisabeth-Bahn]]'' hatten Österreich und Bayern am 21. Juni 1851 in einem Staatsvertrag die Errichtung von Eisenbahnen zwischen beiden Ländern beschlossen. Vereinbart wurden die Strecken von München über Salzburg nach [[Wien]], von [[Rosenheim]] über Kufstein nach Innsbruck und die Fortführung der von Nürnberg kommenden Strecke über Regensburg nach Linz. So folgten die Strecke München-Staatsgrenze bei Kufstein ([[1858]]) und  München-Salzburg („[[Maximiliansbahn|Maximilians-Bahn]]“, [[1860]]). Bereits 1882 hatte übrigens die bayerische Staatseisenbahn in München ein erstes kleines Museum für bayerische Eisenbahngeschichte eingerichtet, das später Grundstock des Reichsbahn-Museums in Nürnberg wurde.
 
Der [[Münchner Nordring]] ist eine in Teilen nur von Güterzügen befahrene Eisenbahnumgehungsbahn am nördlichen Rand der Landeshauptstadt. Sie hat im Güterverkehr Bedeutung, auch weil der [[Rangierbahnhof München Nord]] an der Strecke liegt (Ausbau ab 1901).


[[1971]] wurde die Bundesbahndirektion Augsburg in die [[Bundesbahndirektion München|Direktion München]] integriert.
[[1971]] wurde die Bundesbahndirektion Augsburg in die [[Bundesbahndirektion München|Direktion München]] integriert.


==Betreiber==
== Betreibergesellschaften ==
Zum größten Teil wird das Eisenbahnnetz in Bayern auf Grund dieser historischen Entwicklung von der [[DB AG]] betrieben. Daneben existieren aber auch heute noch Privatunternehmen wie die „Augsburger Localbahn GmbH“, „[[Bayerische Oberlandbahn]]“, die „Regental-Bahn“ oder die „Südostbayern-Bahn“.
Das bayerische Eisenbahnnetz wird unter Federführung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) verwaltet. Während es früher üblich war, dass die Nah- und Fernverkehrszüge von der Deutschen Bahn bedient werden, ist es heute eher ein großes Geflecht aus vielen privaten Eigentümern, wie zum Beispiel der [[BOB]] oder der "Bayerischen Regiobahn"


== Siehe auch==
== Siehe auch ==
* [[Bahnhof München-Süd]]
* [[Regionalzug]]
* [[Bayerische Oberlandbahn]] (BOB und Meridian)
* [[S-Bahn]]  
* [[Bodenseeraum]]
* [[Bayerische Eisenbahngesellschaft]]
* [[Bayerische Regiobahn]] (BRB)
* [[Hauptbahnhof]]
* [[Hauptbahnhof]]
* [[:Kategorie:Bahnhof in München|Kategorie zu den Bahnhöfen in München]]
* [[Deutsches Museum]] [[Verkehrszentrum]], [[Theresienhöhe]], [[Lokwelt Freilassing]]
* [[Lechfeldbahn]] (Bahnstrecke München-Landsberg)
* [[Ludwig-Süd-Nord-Bahn]] (berührt München nicht))
* [[Maximiliansbahn]]
* Öffentlich (Schau-) [[Modelleisenbahnanlage]]n im Raum München
* Öffentlich (Schau-) [[Modelleisenbahnanlage]]n im Raum München
* [[S-Bahn|S-Bahn München GmbH]]
* [[Ludwig-Süd-Nord-Bahn]]
* [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–München]]
* [[Lechfeldbahn]]
* [[Allgäubahn|Strecke München - Buchloe]]
* [[Schnellfahrstrecke Nürnberg-München]]
* [[Südostbayernbahn]]
* [[Allgäubahn]]
* [[Eisenbahn München-Landshut]]
* [[Nordring]]
* [[Südring]]
* [[Südring]]
* [[TEE Bavaria (München-Lindau)|Strecke München-Lindau]]
* [[Stammstrecke]]
* Planungen für den [[Bau einer zweiten Stammstrecke]] (S-Bahn)
* [[Zweite Stammstrecke]]
* [[Johann Ulrich Himbsel]] (1787–1860)
* [[TEE Bavaria (München-Lindau)|München - Lindau]]
* [[Maximiliansbahn]]


==Medien==
== Medien ==
===Literatur===
=== Literatur ===
* Sigrid Amedick: ''Männer am Schienenstrang : Sozialgeschichte der unteren bayerischen Eisenbahnbeamten 1844 - 1914.'' Stuttgart : Klett-Cotta, 1997. 452 S.  
* Sigrid Amedick: ''Männer am Schienenstrang : Sozialgeschichte der unteren bayerischen Eisenbahnbeamten 1844 - 1914.'' Stuttgart : Klett-Cotta, 1997. 452 S.  
* Thomas Guttmann: "Giesing und die Eisenbahn." München, Buchendorfer Verlag, 1998. 160 Seiten. ISBN 3-927984-80-9
* Thomas Guttmann: "Giesing und die Eisenbahn." München, Buchendorfer Verlag, 1998. 160 Seiten. ISBN 3-927984-80-9
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* Dieter Loyal: ''Eisenbahn-Reiseführer in die Vergangenheit. Band 2. Baden-Württemberg und Bayern für Eisenbahnfreunde.'' Stuttgart, Franckh´sche Verlagsbuchhandlung 1983. 159 S.
* Dieter Loyal: ''Eisenbahn-Reiseführer in die Vergangenheit. Band 2. Baden-Württemberg und Bayern für Eisenbahnfreunde.'' Stuttgart, Franckh´sche Verlagsbuchhandlung 1983. 159 S.


===DVD - Film===
=== Film ===
* Verkehrsknoten München, Einst & Jetzt. Video 58 Minuten. Artikel-Nr.:8292 <!--mit allen Verkehrsträgern, Aufn. an den Strecken , hinter die Kulissen der Verkehrsunternehmen geschaut. In historischen Szenen aus der Vor-, Nachkriegs- und Bundesbahnzeit-->beim Verlag Eisenbahn-Kurier, Freiburg.
* Verkehrsknoten München, Einst & Jetzt. Video 58 Minuten. Artikel-Nr.:8292 <!--mit allen Verkehrsträgern, Aufn. an den Strecken , hinter die Kulissen der Verkehrsunternehmen geschaut. In historischen Szenen aus der Vor-, Nachkriegs- und Bundesbahnzeit-->beim Verlag Eisenbahn-Kurier, Freiburg.
=== Ausstellungen ===
* [[Deutsches Museum]]
* Ausflug nach Neuenmarkt, [[Deutsches Dampflokomotiv Museum]]
* Unter dem komplizierten Titel ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Hofzüge_der_Regenten_von_Bayern Hofzüge der Regenten von Bayern]'' (1850 bis 1918) werden bei Wikipedia berühmte Eisenbahnwagen bzw. Wagenzusammenstellungen aus dem Fahrzeugpark diverser bayr. Bahngesellschaften vorgeführt. (Suchbegriffe: Ludwigswagen, Salonwagen, Hofzug, Königswagen)


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Bayerische Eisenbahngesellschaft: [http://beg.bahnland-bayern.de/planung/infrastruktur?file=tl_files/corporate-portal/files/planung/infrastruktur/2013_SCS_Infrastruktur%20Bahnknoten_Muuenchen_Version_Internet.pdf. „Infrastrukturplanungen Bahnknoten München“], 20. August 2013
* [http://www.hdbg.de/magazin/flip/ausgabe-04/index.html Eisenbahn in Bayern] (1835–2010)
* [http://www.hdbg.de/magazin/flip/ausgabe-04/index.html Eisenbahn in Bayern] (1835–2010)
* [http://www.kbaystb.de/ Private Seite zur Königlich Bayerischen Staatseisenbahn]
* [http://www.kbaystb.de/ Private Seite zur Königlich Bayerischen Staatseisenbahn]
* [http://reiseauskunft.bahn.de/bin/bhftafel.exe/dn?ld=9645&rt=1& Aktueller Abfahrtsplan vom Münchner Hbf]
* [http://reiseauskunft.bahn.de/bin/bhftafel.exe/dn?ld=9645&rt=1& Aktueller Abfahrtsplan vom Münchner Hbf]
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Mangfalltalbahn Mangfalltal-Bahn (bei Wikipedia], [[1857]]; heute Kursbuchstrecke 958)
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Rosenheim#Alter_Bahnhof_Rosenheim Bahnhof Rosenheim (bei Wikipedia)]


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[[Kategorie:Umland]]
[[Kategorie:19. Jahrhundert]]
[[Kategorie:19. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Hauptbahnhof]]

Aktuelle Version vom 30. Dezember 2022, 15:25 Uhr

Der Hauptbahnhof nach Bürklein (um 1906)
Das Vorfeld des Hauptbahnhofs (2008)

Die Eisenbahn ist ein Verkehrsmittel der Erschließung ländlich gelegener Gebiete in die Landeshauptstadt München. Der Hauptbahnhof ist hierbei das Zentrum. Beinahe alle Linien beginnen und enden in München. Betreiberin und Eigentümerin der Schieneninfrastruktur ist heute die DB Netz AG, dem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG. Das Stellwerk für dieses Bahnnetz befindet sich an der Hackerbrücke

Historie der Eisenbahn

Hier nun ein kleiner Einblick in die Entstehungsgeschichte der Eisenbahn im Einzugsgebiet München.

Die München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft war historisch gesehen die erste Verbindung von München nach Nordwesten. Sie war die zweite private Eisenbahngesellschaft in Bayern überhaupt. Die erste in Bayern betriebene Bahn war 1835 die private Ludwigsbahn von Nürnberg nach Fürth, die auch deutschlandweit die erste Eisenbahnverbindung darstellte.

Wichtige Vorarbeiten dazu leistete Joseph von Baader (1763—1835), der insbesondere auch den zweifelnden König von den Möglichkeiten der Technik überzeugen konnte. Baader hatte ihm bereits 1825 im Nymphenburger Schlosspark eine Versuchseisenbahn aufgebaut.

1836 kam es am 28. September zu ersten staatlichen "Fundamentalbestimmungen für sämtliche Eisenbahnstatuten" in Bayern, in denen vor allem geregelt wurde, dass die privaten Bahndienstleister (heute Fahrdienstleiter) dem besonderen Schutze bedürfen und der Bahnbetrieb auf normalspurigen Gleisanlagen mit Dampfloks durchgeführt wird.

Der Baubeginn der Bahnstrecke nach Augsburg war ebenfalls 1838. Die erste Eisenbahn auf dieser Strecke fuhr am 1. September 1839 aus dem (zunächst provisorischen) Münchner Bahnhof in Richtung Lochhausen ab. 1840 wurde dann die gesamte restliche Strecke fertiggestellt. Die beiden Komitees von AugsburgW und München hatten sich vereinigt und mit der Detailplanung und dem Streckenbau den Ingenieur Paul Camille Denis (1796—1872) beauftragt, der gerade die Nürnberg-Fürther Bahn fertiggestellt hatte.

Schrankenwärterhäuschen in Aubing.

Ausgangspunkt der Überlegungen war die Denkschrift Joseph Ritter von Baaders von 1812 „Zur Einführung der eisernen Kunststrassen im Königreich Bayern“. Ziel war nicht die Personenbeförderung, sondern die Wirtschaft anzukurbeln. Im Jahr 1841 wurde hierzu bereits der Bau einer Fernbahn von für die Zeit großer Dimension begonnen. Sie sollte das Königreich Bayern in Nord-Süd-Richtung durchqueren und von Hof über Nürnberg, Bamberg, Nördlingen und Augsburg weiter bis nach Lindau am Bodensee führen. Bis 1853 wurden diese insgesamt 566 Kilometer der Ludwig-Süd-Nord-Bahn Zug um Zug, also in kleinen Streckenabschnitten vortastend eröffnet.

Die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen wurden 1844 gegründet. Durch das Gesetz vom 23. Mai 1846 wurde die München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft verstaatlicht. 1909 folgte die Verstaatlichung der bayerischen Pfalzbahn zur „Königlich Bayerischen Eisenbahndirektion Ludwigshafen“.

Anno 1849 wurde der Hauptbahnhof München fertiggestellt.

Es folgten Gleise nach Landshut, Miesbach und Starnberg. 1855 war es dann öffentliche Meinung, dass der Bau von Eisenbahnen statt dem Staat besser privaten Gesellschaften überlassen werde. Ein Gesetz von 1869 über die Bewilligung von zehn neuen Hauptbahnstrecken enthielt auch Bestimmungen über den Bau der damals so genannten Vizinalbahnen, der Nebenstrecken als reine Privatbahnen. Geldmangel zwang die Regierung damals, den Eisenbahnbau im Osten des Landes an private Gesellschaften zu vergeben. Als Vizinalbahn wurden in Bayern Nebenbahnen zur Erschließung des ländlichen Raums bezeichnet. Der Name wurde aus dem lateinischen Wort vicinus (deutsch: „benachbart, nahe“) gebildet. Um möglichst vielen Ortschaften einen Bahnanschluss zu ermöglichen, wurde in Bayern am 29. April 1869 das Vizinalbahngesetz als Grundlage dazu verabschiedet. 1875 machte man dies rückgängig und überführte die „Königlich privilegierte Aktiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen“ ebenfalls in die Staatsbahn.

Als Kaiserin-Elisabeth-Bahn hatten Österreich und Bayern am 21. Juni 1851 in einem Staatsvertrag die Errichtung von Eisenbahnen zwischen beiden Ländern beschlossen. Vereinbart wurden die Strecken von München über Salzburg nach Wien, von Rosenheim über Kufstein nach Innsbruck und die Fortführung der von Nürnberg kommenden Strecke über Regensburg nach Linz. So folgten die Strecke München-Staatsgrenze bei Kufstein (1858) und München-Salzburg („Maximilians-Bahn“, 1860). Bereits 1882 hatte übrigens die bayerische Staatseisenbahn in München ein erstes kleines Museum für bayerische Eisenbahngeschichte eingerichtet, das später Grundstock des Reichsbahn-Museums in Nürnberg wurde.

Der Münchner Nordring ist eine in Teilen nur von Güterzügen befahrene Eisenbahnumgehungsbahn am nördlichen Rand der Landeshauptstadt. Sie hat im Güterverkehr Bedeutung, auch weil der Rangierbahnhof München Nord an der Strecke liegt (Ausbau ab 1901).

1971 wurde die Bundesbahndirektion Augsburg in die Direktion München integriert.

Betreibergesellschaften

Das bayerische Eisenbahnnetz wird unter Federführung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) verwaltet. Während es früher üblich war, dass die Nah- und Fernverkehrszüge von der Deutschen Bahn bedient werden, ist es heute eher ein großes Geflecht aus vielen privaten Eigentümern, wie zum Beispiel der BOB oder der "Bayerischen Regiobahn"

Siehe auch

Medien

Literatur

  • Sigrid Amedick: Männer am Schienenstrang : Sozialgeschichte der unteren bayerischen Eisenbahnbeamten 1844 - 1914. Stuttgart : Klett-Cotta, 1997. 452 S.
  • Thomas Guttmann: "Giesing und die Eisenbahn." München, Buchendorfer Verlag, 1998. 160 Seiten. ISBN 3-927984-80-9
  • Wolfgang Klee: Kleine bayerische Eisenbahngeschichte. Deutsche DGEG Medien, 2006, 144 Seiten. ISBN 3937189262
  • Klaus D Korhammer, Ernst Rudolph und Armin Franzke von Darmstadt: Drehscheibe des Südens - Eisenbahnknoten München. Hestra-Verlag, 1991.
  • Dieter Loyal: Eisenbahn-Reiseführer in die Vergangenheit. Band 2. Baden-Württemberg und Bayern für Eisenbahnfreunde. Stuttgart, Franckh´sche Verlagsbuchhandlung 1983. 159 S.

Film

  • Verkehrsknoten München, Einst & Jetzt. Video 58 Minuten. Artikel-Nr.:8292 beim Verlag Eisenbahn-Kurier, Freiburg.

Ausstellungen

Weblinks

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Das Thema "Eisenbahn" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Königlich Bayerische Staatseisenbahnen.