Wittelsbacher Brunnen

Aus München Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wittelsbacher Brunnen

..Hildebrand konnte scheinbar aus einem gigantischen Areal von Ideen für jede Situation auswählen. All seine Schaffenskraft die weit über seinen Tod hinaus heute noch zu bestaunen ist, ist geprägt durch ein einzigartiges, fast schon Hildebrand eigenstes Wesen, sein Persönlichkeitsbild, dass sich in jedem seiner Brunnen wieder findet. Der Brunnen, der wahrhaftigeste von ihnen, ist der Wittelsbacher Brunnen. Sein Gleichklang und deren Wirkung den er auf den Platz, und die Umgebung ausübt sind großartig. Der fast unerschöpfliche Reichtum an gestalterischen Nuancen ist fast nicht aufzuzählen. Die beiden Hauptgruppen, zur Linken, der steinwerfende Mann auf seinem Wasserpferd sitzend. Er vergegenwärtigt die zerstörerrische Kraft das Wassers, und zur Rechten, die Wasserstierreiterin, die Sanfte, mit ihrer grossen Schale. Sie vermittelt die aufbauende Kraft des Wassers. Beide Figuren aus Untersberger Marmor. So finden sich noch unzähliche feinsinnige Reliefs der gesamten Natur des Wassers. Schildkröte, Seepferd, Krebs, Aal, Hecht. Alle haben ihre Aufgabe in diesem System, und spielen mit dem Betrachter. Flankiert werden diese von kleinen Portalen, in ihnen stehen kleine wunderbare Wasser spuckenden Wesen, aus Hildebrands Vorstellungskraft entschwunden. Das obere Becken lebt ebenso von allerlei, grinsenden, Fischköpfen, die wohl jeden Moment das Becken verlassen würden, wenn sie nur könnten. Viel Spass scheint Hildebrand auch mit der Fertigung des Schafts, der die beiden mittleren Schalen trägt, gehabt zu haben. So hat er ihn mit weiteren vier liebenswürdigen Masken in Relief ausgeschmückt. Viele gewaltige Brunnen, die ihr Aussehen nur dadurch erlangen, weil sie mit Wasser beschickt werden, können unserem nicht das Wasser reichen, sollte eben dieses einmal versiegen. Aus Anlaß der Errichtung und Fertigstellung der neuen münchner Wasserleitung fällte man den Entschluss zur Ausschmückung des, damals noch zum Maximiliansplatz gehörigen Teilstücks, dem Lembachplatz, eine Brunnenanlage zu plazieren.
Nun verdanken wir dem Maler Seitz die Entstehung dieser Anlage aus den Händen von Hildebrand. Vor der Verwirklichung eines möglichen Brunnens an diesem Platz wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Die Auswahl an eingegangen Entwürfen, sogar als reale Modelle, war überwältigend, allerdings deren Erscheinungsbilder unerträglich. So stand die Jury, die unter anderem aus dem Maler Seitz, Gabriel Seidl und Hildebrand selbst bestand, allen Einsendungen ablehnden gegenüber. Die Satzung sah vor, dass keiner der Jury beisitzenden selbst einen eigenen Entwurf vorbringen dürfe. Seitz aber wusste von Hildebrands bereits eigens erdachten Ideen, und so überzeugte Seitz die teilnehmenden, dass Hildebrand aus der Jury austreten dürfe, und zu einem neuerlichen Termin, einen eigenen Vorschlag einbringen dürfe. Andere Teilnehmer des Wettbewerbs hatten abermals die Möglichkeit einen neuerlichen Vorschlag zu unterbreiten. So wurden zum neu gestarteten zweiten Wettbewerb wieder einige Modelle eingebracht, aber nur Hildebrands Ausführung war vollends anders als alle bisher gezeigten Vorlagen. Die Jury war begeistert, und übertrug Hildebrand, einstimmig, die Ausführung, dieses für uns noch heute erstaunlichen Meisterwerks des Brunenbaus, und der Architektur. Zur Ausführung der grossen Reiterfiguren, wurde Hildebrand eine grosse, leer-stehende Fabrikhalle unmittelbar am Hauptbahnhof zur Verfügung gestellt. Dies zum einen, da der Transport der gigantischen Steinblöcke per Bahn einfacher zu vollbringen war, zum anderen die Nähe zur Bahn selbst, und zum zukünftigen Standort. Die Ausführung zog sich allerdings noch einige Monate hin, da zum einfacheren Transport der tonnenschweren Blöcke die Winterzeit, gefrohrener Boden, den Transport vereinfachte. Zu Beginn an, im Jahre 1891

Der Brunnen

Eine der schönsten Brunnenanlagen Münchens, eine städtebaulich wie bildhauerisch gelungene Arbeit des Neu-Hochbarocks mit antiken Elementen von Adolf von Hildebrand. Die beiden Brunnenfiguren - ein Mann, der einen Fels schleudert und eine Frau, die eine Schale trägt - stellen allegorisch die zerstörerische und die segenbringende Kraft des Wassers dar. Der Brunnen wurde aus Anlass der Fertigstellung der Quellwasserleitung aus dem Mangfallgebiet, die München bis heute mit Trinkwasser versorgt, in der Zeit von 1893 bis 1895 errichtet.---

Der Neuanfang

  • Der 25. Luftschlag, der am 16. Juli 1944 gegen München durchgeführt wurde, verursachte die mit Abstand größten Schäden im Verlauf der Bombenangriffe zwischen 1940 und 1945. An jenem Tag wurde auch der Bereich am Lenbachplatz schwer getroffen. Ab 9:10 Uhr bis nach 10:52 Uhr flogen über 800 Flugzeuge ihre Angriffe auf Oberbayern und das Zentrum von München. An jenem Tag traf es auch den wasserreitenden Steinewerfer, die zerstörende Kraft des Wassers darstellend, der hierdurch den größten Schaden der gesamten Brunnenanlage erlitt. Im Januar des Jahres 1946 berichtete Wilhelm Hausenstein, in seinen münchner Erzählungen, auch über den Brunnen.

Inschriften Am Brunnen

An dem grossen Auffangbecken, auf der Rückseite der Anlage, in der Beckenwandmitte ist zu lesen;
WITTELSBACHER-BRUNNEN
GESTALTET 1895 VON
ADOLF VON HILDEBRAND

Lage

Übergang vom Lenbachplatz zum Maximiliansplatz

80333 München

Siehe auch

Bei der Namensgleichheit bitte trotzdem nicht verwechseln mit dem

Besonderheiten und Ereignisse

  • Die komplette Brunnenanlage wird in der Winterpause mit einem Bretterdach eingehaust, nurmehr das Becken bleibt sichtbar.
  • Kein Trinkwasser.

Weblinks

höhere Auflösung …

Zur höheren Auflösung mit mehr Details bitte Bild zwei Mal nach einander anklicken (wird riesig ! )