Fortuna-Brunnen: Unterschied zwischen den Versionen

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Kleinigkeiten, abc, Schad
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Wer sich etwas mehr Zeit nimmt und die aus dem rötlichen Marmor gefertigte, weit ausladende zweistufige Treppe hinaufschreitet, und einen Blick auf das Brunnenbecken wirft, der wird erstaunt sein über die Vielfalt der Reliefs, die umlaufend an dem großen achteckigen Becken angebracht sind. Sie zeigen Tätigkeiten aus dem Bereich der Landwirtschaft, des Weinbaus, des Fischfangs und viele andere. Darüber erhebt sich, auf einem aus Marmor gefertigtem quadratischen Sockel das Wasserspiel, das aus einem Kreis von vier Meerjungfrauen gebildet wird.  
Wer sich etwas mehr Zeit nimmt und die aus dem rötlichen Marmor gefertigte, weit ausladende zweistufige Treppe hinaufschreitet, und einen Blick auf das Brunnenbecken wirft, der wird erstaunt sein über die Vielfalt der Reliefs, die umlaufend an dem großen achteckigen Becken angebracht sind. Sie zeigen Tätigkeiten aus dem Bereich der Landwirtschaft, des Weinbaus, des Fischfangs und viele andere. Darüber erhebt sich, auf einem aus Marmor gefertigtem quadratischen Sockel das Wasserspiel, das aus einem Kreis von vier Meerjungfrauen gebildet wird.  


Diese halten mit der linken und rechten Hand je einen Karpfen, dessen Maul weit geöffnet ist. Aus diesen spritzt das Wasser im hohen Bogen heraus. Die vier Meerjungfrauplastiken werden getragen von vier Köpfen, aus dessen Münder je eine Wasserlanze herausragt. Diese sind wiederum an den Enden mit drei weiteren Wasserstrahlern bestückt.  
Diese halten mit der linken und rechten Hand je einen Karpfen, dessen Maul weit geöffnet ist. Aus diesen spritzt das Wasser im hohen Bogen heraus und umkränzt die Jungfrauen wie ein Blumenbogen. Die vier Meerjungfrauplastiken werden getragen von vier Köpfen, aus dessen Münder je eine Wasserlanze herausragt. Diese sind wiederum an den Enden mit drei weiteren Wasserstrahlern bestückt.  


Über all dem die Fortuna, auch als ''Abundantia'' (lat. Wort für Überfluß) beschrieben, sie steht auf einer Art, mit Obst und Früchten befüllten grossen Zwiebel. Mit beiden Händen trägt sie ein Füllhorn, dass über und über mit besten Gaben gefüllt ist. Dieses wunderschöne Wasserspiel wurde im Krieg stark beschädigt, und obwohl der vormals ablehnden Haltung der Bürger der Stadt über den Brunnen, hatte sich dies in den Nachkriegsjahren in Freude und Glück über das Wasserspiel umgewandelt, und so konnte aus öffentlichen Spenden, und weiteren Geldmitteln der Stadt, viele der starken Schäden am Jugendstilbrunnen beseitigt werden. Die Inschrift, ''Fortuna Brunnen, Gestaltet 1907, von Karl Killer'' am Sockel, inmitten des Brunnenbeckenrandes, wurde vermutlich während einer weiteren Restaurierung, nach dem Jahre 1979 angebracht.
Über all dem die Fortuna, auch als ''Abundantia'' (lat. Wort für Überfluß) beschrieben, sie steht auf einer Art mit Obst und Früchten befüllten grossen Zwiebel. Mit beiden Händen trägt sie ein Füllhorn, das über und über mit Obst gefüllt ist. Dieses wunderschöne Wasserspiel wurde im Krieg stark beschädigt, und die vormals ablehnden Haltung der Bürger der Stadt über den Brunnen hatte sich in den Nachkriegsjahren in Freude und Glück über das Wasserspiel gewandelt. Es gelang aus öffentlichen Spenden und weiteren Geldmitteln der Stadt viele der starken Schäden an dem Jugendstilbrunnen zu beseitigen. Die Inschrift, ''Fortuna Brunnen, Gestaltet 1907, von Karl Killer'' am Sockel, inmitten des Brunnenbeckenrandes, wurde vermutlich während einer weiteren Restaurierung, nach dem Jahre 1979 angebracht.


[[Bücherbrett#Zu_den_Brunnen|Henle]] führt diesen [[Münchner Brunnen]] in seinem Buch, im Jahre 1913 mit der Nummer 78 auf. Als der Tag des ersten öffentlichen ''Wässerung'' wird dort der 26. Oktober [[1907]] angegeben. Den genehmigten Wasserverbrauch für dieses Wasserspiel gibt er mit 30 cbm pro Tag an.
[[Bücherbrett#Zu_den_Brunnen|Henle]] führt diesen [[Münchner Brunnen]] in seinem Buch, im Jahre 1913 mit der Nummer 78 auf. Als der Tag des ersten öffentlichen ''Wässerung'' wird dort der 26. Oktober [[1907]] angegeben. Den genehmigten Wasserverbrauch für dieses Wasserspiel gibt er mit 30 cbm pro Tag an.
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==Quellen, Literatur und Hinweise==
==Quellen, Literatur und Hinweise==
*Alte Ansichtskarten aus der Zeit vor 1930.
*Alte Ansichtskarten aus der Zeit vor 1930.
*Hans Lehmbruch: ''Ein Neues München <small> Stadtplanung und Stadtentwicklung um 1800, Forschung und Dokumente</small>'', Buchendorfer, München, 1987. (Isartorplatz,Isartor)
*Andreas ''Manetsstätter''. Schreibweise auch ''Manetstätter''.
*Die Gebäude zur linken Seite, von der Fotoansicht ausgehend, wurden im Krieg bis auf teile der Fassaden zerstört. Einige von ihnen standen noch bis in die 1980er Jahre. Die Bauwerke im Hintergrund wurden ebenso stark beschädigt, sind aber in vereinfachter Form wieder aufgebaut.
*Die Gebäude zur linken Seite, von der Fotoansicht ausgehend, wurden im Krieg bis auf teile der Fassaden zerstört. Einige von ihnen standen noch bis in die 1980er Jahre. Die Bauwerke im Hintergrund wurden ebenso stark beschädigt, sind aber in vereinfachter Form wieder aufgebaut.
*Bildindex.de der Uni Marburg zeigt mit der Luftbildaufnahme, ''fm930471a'', anschaulich, und geradzu erschreckend, wie die bauliche Situation rund um den Brunnen einst bestand hatte.
*Bildindex.de der Uni Marburg zeigt mit der Luftbildaufnahme, ''fm930471a'', anschaulich, und geradzu erschreckend, wie die bauliche Situation rund um den Brunnen einst bestand hatte.
* [[Richard Bauer]], [[Eva Graf]]: "Stadt im Überblick - München im Luftbild", Hugendubel, München, 1986. ISBN 3-88034-306-3 (Abb. S. 44 und 45)
* [[Richard Bauer]], [[Eva Graf]]: "Stadt im Überblick - München im Luftbild", Hugendubel, München, 1986. ISBN 3-88034-306-3 (Abb. S. 44 und 45)
* Bayerischer Architekten- und Ingenieur-Verband, München und seine Bauten. Bruckmann, 1912, Reprint 1978. ISBN 3765417475 (Abb. Brunnen S. 736)
* Bayerischer Architekten- und Ingenieur-Verband, München und seine Bauten. Bruckmann, 1912, Reprint 1978. ISBN 3765417475 (Abb. Brunnen S. 736)
*Hans Lehmbruch: ''Ein Neues München <small> Stadtplanung und Stadtentwicklung um 1800, Forschung und Dokumente</small>'', Buchendorfer, München, 1987. (Isartorplatz,Isartor)
*Andreas ''Manetsstätter''. Schreibweise auch ''Manetstätter''.
*  Martha Schad: ''Frauen in Bronze und Stein- München.'' S. 69-71 (großes Foto)


==Weblinks==
==Weblinks==
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