Ludwig II.: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:L2imStaatsornat.jpeg|right|470px]]
[[Datei:L2imStaatsornat.jpeg|right|470px]]
'''Ludwig II. Otto Friedrich Wilhelm von Bayern''' (* 25. August [[1845]] in [[München]] im [[Schloss Nymphenburg]]; † 13. Juni [[1886]] im [[Starnberger See]], bei Schloss [[Berg]]), ein [[Wittelsbach]]er, war vom 10. März [[1864]] an bis zu seinem Tod [[König]] von [[Bayern]], dessen erste [[Residenz]] München war.  
'''Ludwig II. Otto Friedrich Wilhelm von Bayern''' (* [[25. August]] [[1845]] in [[München]] im [[Schloss Nymphenburg]]; † [[13. Juni]] [[1886]] im [[Starnberger See]], bei Schloss [[Berg]]), ein [[Wittelsbach]]er, war vom 10. März [[1864]] an bis zu seinem Tod [[König]] von [[Bayern]], dessen erste [[Residenz]] München war.  


==Familie==
==Familie==
Zeile 11: Zeile 11:


Er war ein Förderer des Komponisten [[Richard Wagner (Komponist)|Richard Wagners]]. Da Wagner immer mehr Geld von Ludwig verlangte und erhielt, rief das in der Bevölkerung und bei seinen Ministern große Empörung hervor. So sehr, dass Wagner München verlassen musste.
Er war ein Förderer des Komponisten [[Richard Wagner (Komponist)|Richard Wagners]]. Da Wagner immer mehr Geld von Ludwig verlangte und erhielt, rief das in der Bevölkerung und bei seinen Ministern große Empörung hervor. So sehr, dass Wagner München verlassen musste.


Die Gründung des Deutschen Reichs [[1871]] war für ihn eine Demütigung und Enttäuschung zugleich. Hatte er doch die Idee, dass die Kaiserkrone zwischen ihm und dem Preußenkönig, dem späteren Kaiser hin und her pendelt, so dass auch er zeitweise deutscher Kaiser gewesen wäre. Doch für diese Idee fand er keine Befürworter.  
Die Gründung des Deutschen Reichs [[1871]] war für ihn eine Demütigung und Enttäuschung zugleich. Hatte er doch die Idee, dass die Kaiserkrone zwischen ihm und dem Preußenkönig, dem späteren Kaiser hin und her pendelt, so dass auch er zeitweise deutscher Kaiser gewesen wäre. Doch für diese Idee fand er keine Befürworter.  
Zeile 21: Zeile 20:
Im Laufe der Zeit arbeiteten seine Minister immer mehr gegen ihn. Wegen der immens hohen Baukosten seiner Schlösser nahmen sie ihn immer weniger ernst. Trotzdem verzichtete er auf sein Recht als König, die Minister gegen solche auszuwechseln, die seine Politik unterstützten. Außerdem kommunuzierte er mit seinen Ministern nur über einen Kabinettsekretär.
Im Laufe der Zeit arbeiteten seine Minister immer mehr gegen ihn. Wegen der immens hohen Baukosten seiner Schlösser nahmen sie ihn immer weniger ernst. Trotzdem verzichtete er auf sein Recht als König, die Minister gegen solche auszuwechseln, die seine Politik unterstützten. Außerdem kommunuzierte er mit seinen Ministern nur über einen Kabinettsekretär.


Kurzzeitig war er mit Sophie von Bayern, der jüngeren Schwester der Kaiserin Elisabeth von Österreich, genannt Sissi, verlobt. Die Entlobung kam für viele üerraschend und löste Unverständnis aus.  
Kurzzeitig war er mit Sophie von Bayern, der jüngeren Schwester der Kaiserin Elisabeth von Österreich, genannt Sissi, verlobt. Die Entlobung kam für viele überraschend und löste Unverständnis aus. Manche mutmaßen, ob er vielleicht homosexuelle Neigungen hatte.
Manche Mutmaßen ob er vielleicht homosexuelle Neigungen hatte.
 
Auch Schloss Linderhof (1874–1879), [[Schloss Neuschwanstein]] (1869–1886), das wohl das berühmteste Schloss der Welt ist, und das eher bescheidende [[Jagdschloss am Schachen]] (1862–1872) wurden auf seine Initiative und Kosten aus der Privatschatulle hin erbaut. Die Baukosten musste er aber mit der Zeit mit Anleihen decken, so dass er sich bis zum Jahr 1884 mit 7,5 Millionen Gulden verschuldete. 1887 hätten sich die Schulden auf 15 Millionen Gulden belaufen, was drei Jahresgehälter Ludwigs gewesen wären.


Auch Schloss Linderhof (1874–1879), [[Schloss Neuschwanstein]] (1869–1886), das wohl das berühmteste Schloss der Welt ist, und das eher bescheidende [[Jagdschloss am Schachen]] (1862–1872) wurden auf seine Initiative und Kosten aus der Privatschatulle hin erbaut. Die Baukosten musste er aber mit der Zeit mit Anleihen decken, so dass er sich bis zum Jahr 1884 mit 7,5 Millionen Gulden verschuldete. 1887 hätten sich die Schulden auf 15 Millionen Gulden belaufen, was drei Jahresgehälter Ludwigs gewesen wären.
Bis 1902 zahlte das Haus Wittelsbach nach seinem Tod die Bauschulden in voller Höhe an die Gläubigerbanken zurück.  Eigentlich wollte er, dass im Falle seines Todes all seine Schlösser gesprengt werden, denn niemand sollte sie sehen dürfen. Doch anstatt den Wunsch des Königs zu erfüllen, wurden sie schon am 1. August 1886, also nur wenige Wochen nach seinem Tod der Bevölkerung zur Besichtigung gegen Eintritt frei gegeben.  
Bis 1902 zahlte das Haus Wittelsbach nach seinem Tod die Bauschulden in voller Höhe an die Gläubigerbanken zurück.  Eigentlich wollte er, dass im Falle seines Todes all seine Schlösser gesprengt werden, denn niemand sollte sie sehen dürfen. Doch anstatt den Wunsch des Königs zu erfüllen, wurden sie schon am 1. August 1886, also nur wenige Wochen nach seinem Tod der Bevölkerung zur Besichtigung gegen Eintritt frei gegeben.  


Zeile 34: Zeile 33:
Ludwig II. wurde am 8. Juni 1886 auf Betreiben der Regierung durch die Ärzte Bernhard von Gudden, Friedrich Wilhelm Hagen, Hubert von Grashey und Max Hubrich in einem Gutachten auf Grund von Zeugenaussagen und ohne persönliche Untersuchung für „seelengestört“ und „unheilbar“ krank erklärt. Er wurde auf Schloss Neuschwanstein von einer Kommission verhaftet. Dabei soll Ludwig von Gudden gefragt haben, wie er denn ohne ihn untersucht zu haben auf diese Diognose käme. Von Gudden soll es mit "einer hohen erdrückenden Beweislast" begründet haben und in Folge dessen eine persönliche Untersuchung nicht mehr nötig sei. In einer Kutsche, in der innen die Tügriffe abmontiert waren, brachte man ihn nach Schloss Berg und stellte ihn dort unter Hausarrest. Nach einer putschartigen Entmündigung durch seine Regierung am 10. Juni 1886 übernahm sein Onkel  
Ludwig II. wurde am 8. Juni 1886 auf Betreiben der Regierung durch die Ärzte Bernhard von Gudden, Friedrich Wilhelm Hagen, Hubert von Grashey und Max Hubrich in einem Gutachten auf Grund von Zeugenaussagen und ohne persönliche Untersuchung für „seelengestört“ und „unheilbar“ krank erklärt. Er wurde auf Schloss Neuschwanstein von einer Kommission verhaftet. Dabei soll Ludwig von Gudden gefragt haben, wie er denn ohne ihn untersucht zu haben auf diese Diognose käme. Von Gudden soll es mit "einer hohen erdrückenden Beweislast" begründet haben und in Folge dessen eine persönliche Untersuchung nicht mehr nötig sei. In einer Kutsche, in der innen die Tügriffe abmontiert waren, brachte man ihn nach Schloss Berg und stellte ihn dort unter Hausarrest. Nach einer putschartigen Entmündigung durch seine Regierung am 10. Juni 1886 übernahm sein Onkel  
[[Luitpold]] (Luitpold von Bayern (1821—1912) als Prinzregent das Monarchenamt.  
[[Luitpold]] (Luitpold von Bayern (1821—1912) als Prinzregent das Monarchenamt.  


[[Bild:StMichael.jpg|thumb|St. Michael]]
[[Bild:StMichael.jpg|thumb|St. Michael]]
23.757

Bearbeitungen

Navigationsmenü