Hildebrandhaus: Unterschied zwischen den Versionen

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Anfang 1898 zog Hildebrand mit seiner Frau Irene und den sechs Kindern, fünf Töchtern und einem Sohn ein. Als entschiedener Gegner und langjähriger Kritiker der [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] musste er nach Hitlers Machtergreifung Deutschland verlassen und emigrierte [[1933]] nach Amerika. Die Familie verkaufte das Haus an [[Elisabeth Braun]]. Von 1937 bis 1941 gewährte sie in ihrem Haus fünfzehn verfolgten Mitbürgern Obdach.  
Anfang 1898 zog Hildebrand mit seiner Frau Irene und den sechs Kindern, fünf Töchtern und einem Sohn ein. Als entschiedener Gegner und langjähriger Kritiker der [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] musste er nach Hitlers Machtergreifung Deutschland verlassen und emigrierte [[1933]] nach Amerika. Die Familie verkaufte das Haus an [[Elisabeth Braun]]. Von 1937 bis 1941 gewährte sie in ihrem Haus fünfzehn verfolgten Mitbürgern Obdach.  
In dem Haus wohnten auch [[Charlotte Carney]], eine Lehrerin, die seit 1933 Berufsverbot hatte, weil sie aus einer jüdischen Familie stammte. Sie war wie Braun Christin. [[Helene Sulzbacher]], die Opernsängerin [[Käthe Singer]], der pensionierte Lehrer [[Heinemann Edelstein]] und Frau [[Jeanette Edelstein|Jeanette]], die Gesangslehrerin [[Valerie Theumann]], die Modistin [[Lilly Rosenthal]], der Textilkaufmann [[Victor Behrend|Victor Behrend,]] [[Franziska Schmikler|Franziska]] und [[Simon Schmikler]] sowie deren Tochter [[Maria Schmikler|Maria]], [[Getti Neumann]], [[Albert Marx|Albert]] und [[Sophie Marx]] und [[Klara Rosenfeld]]. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurden alle 1941 zu ermordeten Opfern der Nazi-Verbrecher.


1939 erhielt [[Elisabeth Braun]] erstmals von der "Arisierungsstelle" die Aufforderung, ihr Haus zu verkaufen, wogegen sie sich bis zuletzt wehrte. Die Christin Elisabeth Braun wurde nach dem [[1._Deportationszug_aus_München|15. November 1941]] von der [[Gestapo|Gestapo und SS]] zusammen mit Tausenden anderer jüdischen Glaubens nach [[Kaunas]] (Litauen) in einem Zug abtransportiert und dort barbarisch ermordet. In ihrem Testament bestimmte Elisabeth Braun noch die [[Evangelisch-lutherische Kirche in Bayern|Evangelisch-Lutherische Landeskirche]] zur Alleinerbin. Diese verkaufte das Anwesen an einen Bauunternehmer. Bis [[1969]] zogen die letzten Mieter aus, und das Haus verfiel rapide. 1969 wurde vom Eigentümer eine Abrissgenehmigung für das nun stark sanierungsbedürftige Haus beantragt, um in Wirklichkeit ein Bürogebäude zu errichten. Der [[Stadtrat]] stimmte dagegen.
1939 erhielt [[Elisabeth Braun]] erstmals von der "Arisierungsstelle" die Aufforderung, ihr Haus zu verkaufen, wogegen sie sich bis zuletzt wehrte. Die Christin Elisabeth Braun wurde nach dem [[1._Deportationszug_aus_München|15. November 1941]] von der [[Gestapo|Gestapo und SS]] zusammen mit Tausenden anderer jüdischen Glaubens nach [[Kaunas]] (Litauen) in einem Zug abtransportiert und dort barbarisch ermordet. In ihrem Testament bestimmte Elisabeth Braun noch die [[Evangelisch-lutherische Kirche in Bayern|Evangelisch-Lutherische Landeskirche]] zur Alleinerbin. Diese verkaufte das Anwesen an einen Bauunternehmer. Bis [[1969]] zogen die letzten Mieter aus, und das Haus verfiel rapide. 1969 wurde vom Eigentümer eine Abrissgenehmigung für das nun stark sanierungsbedürftige Haus beantragt, um in Wirklichkeit ein Bürogebäude zu errichten. Der [[Stadtrat]] stimmte dagegen.
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