Doppelbock

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Die Geschichte hin zum Stark-Bier - der Paulanersche Doppelbock:

Im Zuge der GegenreformationW (um Bayern wieder katholisch zu machen) holte der bayerische Kurfürst Maximilian I. Paulanermönche in sein Land. Sie gründeten 1627 in der Münchner Vorstadt Au das Kloster Neudeck ob der Au. Der Orden legte seinen Mitgliedern strenge Fastenregeln auf, unter anderem durfte während der Fastenzeit nur flüssige Nahrung konsumiert werden. Die Mönche kamen aus Italien und das Fasten fiel ihnen im klimatisch raueren Bayern schwer.

Zunächst behalf man sich mit dem ainpöckschen Bier aus dem Hofbräuhaus, das nicht unter die Fastenregeln fiel. Dieses starke Bier war sehr kalorienhaltig, zumal es im Gegensatz zu heute noch nicht filtriert wurde, und wirkte damit sättigend und kräftigend.

Es gelang den Paulanern, von Maximilian ein Privileg zum Brauen zu erhalten. Ab 1629 stellten sie ihr eigenes Bier her. Dabei hoben sie den Stammwürzegehalt nochmals an, so erhielten sie ein stärkeres und sättigenderes Bier als das „ainpöcksche“ (ein Bock) aus dem Hofbräuhaus. Der spätere Name Doppelbock geht darauf zurück.

Zur Ehre ihres Ordensgründers, dem heiligen Franz von Paola, wurde es alljährlich bis zum 2. April, seinem Todestag, gebraut und Herrenbier, des heiligen Franz Öl oder auch Sankt-Vaters-Bier genannt. Letztere Bezeichnung wandelte sich in den Begriff Salvator.

Den Paulanern war zwar das Brauen gestattet, ein Schankrecht hatten sie aber nicht. Trotzdem begannen sie bald, ihr starkes Frühjahrsbier im Garten und Keller des Klosters an die Bevölkerung auszuschenken. Von der Obrigkeit wurde dies geduldet, obwohl die Münchner Wirte und Brauer dagegen protestierten.

Die heutige Bekanntheit des Münchner Starkbiers geht auf den Frater Barnabas genannten Paulanermönch Valentin Stephan Still zurück. Er kam am 15. Februar 1750 in Fischbach bei Nittenau als Sohn des Braumeisters Georg Still zur Welt und erlernte selbst den Beruf des Braumeisters. Im Alter von 23 Jahren trat er als Laienbruder in das Paulanerkloster Amberg ein. Einige Jahre später wurde er der Braumeister der Paulaner in der Au.

Er führte ein, den bayerischen Kurfürsten Carl Theodor zum alljährlichen Anstich des Starkbiers am 2. April einzuladen und ihm den ersten Krug Bier auszuschenken. Im Gegenzug gestattete Carl Theodor den Paulanern am 26. Februar 1780 offiziell den öffentlichen Bierausschank. In der Säkularisation im Jahr 1800 wurde das Paulanerkloster enteignet und fiel an den Kurfürsten Maximilian IV. Joseph.

Franz Xaver Zacherl pachtete kurz darauf die Paulanerbrauerei, die damit zu der bürgerlichen Brauerei Paulaner wurde. Zacherl führte die Tradition des alljährlichen Starkbieranstichs fort und nach und nach entwickelte er sich zu einem gesellschaftlichen Ereignis, bei dem Prominente, bevorzugt Politiker, derbleckt, d.h. kabarettistisch aufs Korn genommen werden. Heute ist er als Starkbieranstich am Nockherberg bekannt. Nach und nach entwickelte dieser sich zu einem gesellschaftlichen Ereignis, bei dem Prominente, bevorzugt Politiker, derbleckt, d. h. kabarettistisch aufs Korn genommen werden. Heute ist er als Starkbieranstich am Nockherberg bekannt.

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