Auguste Erhard

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Die älteste Bürgerin der Stadt im Jahr 2016, Auguste Erhard, wurde am 12. Januar 1906 geboren, sie wurde also 2016 110 Jahre alt. Sie stammte aus Trostberg. Damit war sie nicht nur die älteste Münchnerin, geboren in dem Jahr, als München die ersten Taxis und den ersten elektrischen Hendlgrill auf der Wiesn bekam. Sie war wohl auch die älteste Bayerin und die viertälteste Deutsche, wie ihre Pfarrei St. Michael in Perlach mitteilt. Sie war lange Zeit sportlich aktiv. Erst mit 90 gab sie den Ski-Langlauf auf. Mit 99 Jahren zog sie ins Caritas-Altenheim St. Michael in Perlach, wo sie sich körperlich und geistig in Bewegung hielt und zusammen mit ihrer Familie feiern durfte. Sie starb am 22. März 2016.

Was ist der demografische Wandel?

Rüstige Hochbetagte wie Auguste Erhard gibt es auch in München immer öfter. Aufgrund des demografischen Wandels erreichen immer mehr Münchnerinnen und Münchner ein sehr hohes Alter. Waren 1997 erst 93 Münchner (15 Männer und 78 Frauen) 100 Jahre oder älter, verzeichnete das Statistische Amt der Stadt 2007 schon 253 Münchner mit einem dreistelligen Alter und am Jahresende 2014 waren es bereits 331 Bürger (56 Männer und 275 Frauen).

Für Frau Erhard nahm sich Oberbürgermeister Reiter natürlich die Zeit für einen Geburtstagsbesuch. In der Regel überbringen die Stadträte die Glückwünsche aus dem Rathaus. 222 Münchner im Alter von 100 oder mehr Jahren erhielten 2015 die Glückwünsche nach vorheriger Absprache persönlich überbracht. Denn die Landeshauptstadt gratuliert ihren Bürgern erstmals zum 90. und dann wieder zum 95. Geburtstag. Sie bekommen per Post ein Geschenkpaket und ein Glückwunschschreiben, erläutert die Leiterin G. Schwaiger der zuständigen Protokollabteilung im Rathaus. Und wer den 100. Geburtstag erreicht, erhält dann zu diesem Termin und jedes weitere Jahr das Paket, einen Blumenstrauß und die Glückwünsche der Stadt, dann auch persönlich überbracht.

Und trotzdem sind diese sehr alten Personen eine Ausnahme auch in München. Der Mensch stirbt - im Durchschnitt, sagt die Statistik - in den fünf bis zehn Jahren vor und nach dem 85. Lebensjahr. Auch wenn es mehr werden, sind es nur wenige, die ein Alter über 95 Jahren erreichen. Und da nimmt die Angewiesenheit auf Unterstützung durch Dritte deutlich zu. Aber insgesamt sind von den über 66-jährigen Menschen vielleicht gerade mal 5 bis 7 Prozent ständig pflegebedürftig, konzentriert auf die Zeit vor dem Sterben. Viele sind noch bis zwei Jahre vor dem Tod aktiv und selbständig.

Auch die Zahl der jüngeren Alten nimmt zu

Insgesamt stieg die Zahl der Alters- und Ehejubilare von 2.623 im Jahr 2007 auf jetzt 3.776. Und sie wird weiter wachsen: Auch die jüngste Bevölkerungsprognose der Stadt geht davon aus, dass die Zahl der Hochbetagten weiter deutlich zunimmt. Jedoch auch die jüngeren Alten werden durch die heranrückenden geburtenstarken Jahrgänge mehr, bedingt durch die besseren Lebensbedingungen und die bessere medizinische Versorgung der Bevölkerung.

Die Stadt rechnet damit, dass die Zahl der über 75-Jährigen von 2013 bis 2030 um 30.000 auf fast 150.000 steigen wird.

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