Salzstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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Die durch die Gegend führende '''Salzstraße''' ist wahrscheinlich ein Grund, weshalb aus dem kleinen Ort die Großstadt [[München]] wurde.
Die durch die Gegend führende '''Salzstraße''' ist wahrscheinlich ein Grund, weshalb aus dem kleinen Ort die Großstadt [[München]] wurde. Salzstraße ist für München also eher die Sachbegriff für eine Straße auf der früher die Salzhandelswege verliefen (also im Mittelalter oder früher). Entscheidend war natürlich dabei oft die Frage, wie Bäche und Flüsse mit der feuchtigkeitsempfindlichen Last überquert werden konnten.


In [[Johanneskirchen]] trägt seit 1954 eine holprige Straße, die Johanneskirchen mit [[Dornach]] verbindet, zwischen [[Glücksburger Straße]] und dem [[Golfclub Riem]] diesen Namen. Tatsächlich ist dies ein Stück der historischen Salzstraße zwischen Reichenhall und Augsburg. Südlich setzt sie sich durch die [[Humboldtstraße]] fort. Nach Norden läuft sie in Richtung [[Föhringer Ring]].
In [[Johanneskirchen]] trägt seit 1954 eine holprige Straße, die Johanneskirchen mit [[Dornach]] verbindet, zwischen [[Glücksburger Straße]] und dem [[Golfclub Riem]] diesen Namen. Tatsächlich ist dies ein Stück der historischen Salzstraße zwischen Reichenhall und Augsburg. Südlich setzt sie sich durch die [[Humboldtstraße]] fort. Nach Norden läuft sie in Richtung [[Föhringer Ring]].
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Gebaut wurden Vorgänger dieser ältesten Straße der Region wahrscheinlich schon viel früher. Denn als ''Salzstraße'' wurden einfach auch Wege benutzt, die bereits von Römern zur Ausweitung ihres Herrschaftsgebiets gebaut wurden. So konnten sie in den eroberten Gebieten, z. B. Bayern auf diesen befestigten Wegen ihre Truppen und Fahrzeuge relativ schnell verlegen. Und noch nach Jahrhunderten gab es mit Ochsen- oder Pferdefuhrwekren dort ein besseres Vorankommen.
Gebaut wurden Vorgänger dieser ältesten Straße der Region wahrscheinlich schon viel früher. Denn als ''Salzstraße'' wurden einfach auch Wege benutzt, die bereits von Römern zur Ausweitung ihres Herrschaftsgebiets gebaut wurden. So konnten sie in den eroberten Gebieten, z. B. Bayern auf diesen befestigten Wegen ihre Truppen und Fahrzeuge relativ schnell verlegen. Und noch nach Jahrhunderten gab es mit Ochsen- oder Pferdefuhrwekren dort ein besseres Vorankommen.


==Zollstreit um die Salzbrücke==
Bis ins 16. Jahrhundert hinein lag der Salzhandel in der Hand privater Unternehmer, die für die Sicherheit der Händler sorgten. Der Salzhandel wurde mit der Einführung (also einer Form des Raubrittertums) des herzoglichen Salzmonopols, urkundlich seit 1587 bekannt, dann eine wichtige Einnahmequelle der bayerischen [[Herzog|Herzöge]]. Denn umgekehrt brachte der Zollstreit zwischen Herzog Heinrich dem Löwen und dem Freisinger Bischof Otto I. die Vernichtung der Föhringer Brücke um 1158 und damit die Verlegung der Salzstraße von Feldkirchen aus nach Südwesten, auf Haidhausen und die Münchner Brücke zu. Seither konnte Föhring nicht mehr von diesem Handel profitieren und blieb lange ein Bauerndorf, das letztlich von seinem früher kleinen Nachbarn München eingemeindet wurde.
Bis ins 16. Jahrhundert hinein lag der Salzhandel in der Hand privater Unternehmer, die für die Sicherheit der Händler sorgten. Der Salzhandel wurde mit der Einführung (also einer Form des Raubrittertums) des herzoglichen Salzmonopols, urkundlich seit 1587 bekannt, dann eine wichtige Einnahmequelle der bayerischen [[Herzog|Herzöge]]. Denn umgekehrt brachte der Zollstreit zwischen Herzog Heinrich dem Löwen und dem Freisinger Bischof Otto I. die Vernichtung der Föhringer Brücke um 1158 und damit die Verlegung der Salzstraße von Feldkirchen aus nach Südwesten, auf Haidhausen und die Münchner Brücke zu. Seither konnte Föhring nicht mehr von diesem Handel profitieren und blieb lange ein Bauerndorf, das letztlich von seinem früher kleinen Nachbarn München eingemeindet wurde.


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==Weblinks==
==Weblinks==
* [http://www.nordostkultur-muenchen.de/architektur/salzstrasse_historisch.htm Dazu bei nordostkultur-muenchen.de]
* [http://www.nordostkultur-muenchen.de/architektur/salzstrasse_historisch.htm Dazu bei nordostkultur-muenchen.de]
* [http://www.nordostkultur-muenchen.de/architektur/salzsenderweg.htm und zu den Fuhrunternehmern, ebenda]
==Literatur==
==Literatur==
* Hermann Vietzen: ''Der Münchner Salzhandel im Mittelalter.'' München, 1936.
* Hermann Vietzen: ''Der Münchner Salzhandel im Mittelalter.'' München, 1936.

Version vom 6. Dezember 2011, 17:30 Uhr

Die durch die Gegend führende Salzstraße ist wahrscheinlich ein Grund, weshalb aus dem kleinen Ort die Großstadt München wurde. Salzstraße ist für München also eher die Sachbegriff für eine Straße auf der früher die Salzhandelswege verliefen (also im Mittelalter oder früher). Entscheidend war natürlich dabei oft die Frage, wie Bäche und Flüsse mit der feuchtigkeitsempfindlichen Last überquert werden konnten.

In Johanneskirchen trägt seit 1954 eine holprige Straße, die Johanneskirchen mit Dornach verbindet, zwischen Glücksburger Straße und dem Golfclub Riem diesen Namen. Tatsächlich ist dies ein Stück der historischen Salzstraße zwischen Reichenhall und Augsburg. Südlich setzt sie sich durch die Humboldtstraße fort. Nach Norden läuft sie in Richtung Föhringer Ring.

Gebaut wurden Vorgänger dieser ältesten Straße der Region wahrscheinlich schon viel früher. Denn als Salzstraße wurden einfach auch Wege benutzt, die bereits von Römern zur Ausweitung ihres Herrschaftsgebiets gebaut wurden. So konnten sie in den eroberten Gebieten, z. B. Bayern auf diesen befestigten Wegen ihre Truppen und Fahrzeuge relativ schnell verlegen. Und noch nach Jahrhunderten gab es mit Ochsen- oder Pferdefuhrwekren dort ein besseres Vorankommen.

Zollstreit um die Salzbrücke

Bis ins 16. Jahrhundert hinein lag der Salzhandel in der Hand privater Unternehmer, die für die Sicherheit der Händler sorgten. Der Salzhandel wurde mit der Einführung (also einer Form des Raubrittertums) des herzoglichen Salzmonopols, urkundlich seit 1587 bekannt, dann eine wichtige Einnahmequelle der bayerischen Herzöge. Denn umgekehrt brachte der Zollstreit zwischen Herzog Heinrich dem Löwen und dem Freisinger Bischof Otto I. die Vernichtung der Föhringer Brücke um 1158 und damit die Verlegung der Salzstraße von Feldkirchen aus nach Südwesten, auf Haidhausen und die Münchner Brücke zu. Seither konnte Föhring nicht mehr von diesem Handel profitieren und blieb lange ein Bauerndorf, das letztlich von seinem früher kleinen Nachbarn München eingemeindet wurde.

Salzsenderweg

Siehe auch Näheres zum Salzsenderweg in Oberföhring, wo seit 1990 runde, den römischen Meilensteinen nachempfundene Säulen auf den Verlauf der ehemaligen Salzstraße hinweisen.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Hermann Vietzen: Der Münchner Salzhandel im Mittelalter. München, 1936.