Pension Fürmann: Unterschied zwischen den Versionen

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In der [[Belgradstraße]] 57 (heute Nr. 61) gab es von 1903 bis 1936 die '''Pension Fürmann'''. Sie war auch ein zentraler Ort der Schwabinger [[Bohème]].<ref>Dirk Heißerer: ''Wo die Geister wandern: Literarische Spaziergänge durch Schwabing.'' Verlag [[C.H. Beck]], 2017. ISBN 9783406702532 </ref> Der Schweizer Heinrich Fürmann (1870 — 1936) betrieb diese Pension gemeinsam mit seiner Frau Luise (Lulu) in einem umgebauten Pferdestall.<ref>[[Erich Mühsam]]: ''Tagebücher'' in Einzelheften. Heft 9: 1912, [[Verbrecher Verlag]], 2014. ISBN 9783957320476 (Online=Google Buch, BuchID=SA1_DAAAQBAJ </ref> Gäste blieben oft über ein Jahr, häufig wurden Mieten gestundet, Essen und Trinken kosteten fast nichts. Entsprechend zog die Pension Künstler aus aller Welt an, darunter laut [[René Prévot]] „behaarte Kulturträger des Balkans, blondgeschneckelte Nordlandmädchen und ausgeschlüpfte Provinzpennäler, die der lichte Schein der Kunststadt hoch und fern am Himmel des Lebens herbeigelockt hat“.<ref>''[https://www.literaturportal-bayern.de/themen?task=lpbtheme.default&id=166 Hotels, Gasthäuser, Pensionen]'' In: ''[[Literaturportal Bayern]]''</ref> Prévot hatte in der „für wochenlange Künstlerfaschings-Nächte und unzählige Tanzfeste“ bekannten Pension selbst einige Zeit gelebt,<ref>[[Ilse Macek]]: ''Ausgegrenzt, entrechtet, deportiert: Schwabing und Schwabinger Schicksale 1933 bis 1945.'' [[Volk Verlag]], 2008. ISBN 9783937200439 </ref>, zuvor hatte in seinem Zimmer [[Ricarda Huch]] gewohnt.<ref>René Prévot: ''Kleiner Schwarm für Schwabylon.'' [[Verlag Braun & Schneider]], München, 1954 }}</ref> Auch [[Stefan George]] wohnte dort.
In der [[Belgradstraße]] 57 (heute Nr. 61) gab es von 1903 bis [[1936]] die '''Pension Fürmann'''. Sie war auch ein zentraler Ort der Schwabinger [[Bohème]].<ref>Dirk Heißerer: ''Wo die Geister wandern: Literarische Spaziergänge durch Schwabing.'' Verlag [[C.H. Beck]], 2017. ISBN 9783406702532 </ref> Der Schweizer Heinrich Fürmann (1870 — 1936, auch Henry, apostrophiert als Papa F.) betrieb diese Pension gemeinsam mit seiner Frau Luise (Lulu) in einem umgebauten Pferdestall.<ref>[[Erich Mühsam]]: ''Tagebücher'' in Einzelheften. Heft 9: 1912, [[Verbrecher Verlag]], 2014. ISBN 9783957320476 (Online=Google Buch, BuchID=SA1_DAAAQBAJ </ref> Gäste blieben oft über ein Jahr, häufig wurden Mieten gestundet, Essen und Trinken kosteten fast nichts. Entsprechend zog die Pension Künstler aus aller Welt an, darunter laut [[René Prévot]] „behaarte Kulturträger des Balkans, blondgeschneckelte Nordlandmädchen und ausgeschlüpfte Provinzpennäler, die der lichte Schein der Kunststadt hoch und fern am Himmel des Lebens herbeigelockt hat“.<ref>''[https://www.literaturportal-bayern.de/themen?task=lpbtheme.default&id=166 Hotels, Gasthäuser, Pensionen]'' In: ''[[Literaturportal Bayern]]''</ref> Prévot hatte in der „für wochenlange Künstlerfaschings-Nächte und unzählige Tanzfeste“ bekannten Pension selbst einige Zeit gelebt,<ref>[[Ilse Macek]]: ''Ausgegrenzt, entrechtet, deportiert: Schwabing und Schwabinger Schicksale 1933 bis 1945.'' [[Volk Verlag]], 2008. ISBN 9783937200439 </ref>, zuvor hatte in seinem Zimmer [[Ricarda Huch]] gewohnt.<ref>René Prévot: ''Kleiner Schwarm für Schwabylon.'' [[Verlag Braun & Schneider]], München, 1954 }}</ref> Auch [[Stefan George]] wohnte dort.


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* Hermann Wilhelm: ''München und der Wilde Westen: Gelehrte und Abenteurer, Künstlerinnen und'' ... ([https://books.google.de/books?id=BhMrDwAAQBAJ&pg=PA177&lpg=PA177&dq=muenchen+Fürmann&source=bl&ots=U1l3nQCgCV&sig=ACfU3U1ed0ROV0Pa0Q-ArZveZsR56NH6aQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiNhOHBm6fnAhWMjqQKHXrzCbE4ChDoATACegQICRAB#v=onepage&q=muenchen%20Fürmann&f=false online, Leseprobe)]
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Version vom 28. Januar 2020, 23:19 Uhr

In der Belgradstraße 57 (heute Nr. 61) gab es von 1903 bis 1936 die Pension Fürmann. Sie war auch ein zentraler Ort der Schwabinger Bohème.[1] Der Schweizer Heinrich Fürmann (1870 — 1936, auch Henry, apostrophiert als Papa F.) betrieb diese Pension gemeinsam mit seiner Frau Luise (Lulu) in einem umgebauten Pferdestall.[2] Gäste blieben oft über ein Jahr, häufig wurden Mieten gestundet, Essen und Trinken kosteten fast nichts. Entsprechend zog die Pension Künstler aus aller Welt an, darunter laut René Prévot „behaarte Kulturträger des Balkans, blondgeschneckelte Nordlandmädchen und ausgeschlüpfte Provinzpennäler, die der lichte Schein der Kunststadt hoch und fern am Himmel des Lebens herbeigelockt hat“.[3] Prévot hatte in der „für wochenlange Künstlerfaschings-Nächte und unzählige Tanzfeste“ bekannten Pension selbst einige Zeit gelebt,[4], zuvor hatte in seinem Zimmer Ricarda Huch gewohnt.[5] Auch Stefan George wohnte dort.

Lit.belege
  • Hermann Wilhelm: München und der Wilde Westen: Gelehrte und Abenteurer, Künstlerinnen und ... (online, Leseprobe)

  1. Dirk Heißerer: Wo die Geister wandern: Literarische Spaziergänge durch Schwabing. Verlag C.H. Beck, 2017. ISBN 9783406702532
  2. Erich Mühsam: Tagebücher in Einzelheften. Heft 9: 1912, Verbrecher Verlag, 2014. ISBN 9783957320476 (Online=Google Buch, BuchID=SA1_DAAAQBAJ
  3. Hotels, Gasthäuser, Pensionen In: Literaturportal Bayern
  4. Ilse Macek: Ausgegrenzt, entrechtet, deportiert: Schwabing und Schwabinger Schicksale 1933 bis 1945. Volk Verlag, 2008. ISBN 9783937200439
  5. René Prévot: Kleiner Schwarm für Schwabylon. Verlag Braun & Schneider, München, 1954 }}


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