Lohe

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Als Lohe oder das Gebiet im Isar-Nebel, wird das ehemalige Undulations- oder Überschwemmungsbett der Isar abwärts von der Brudermühlbrücke im Stadteil Untergiesing genannt. Es liegt rechts der Isar (im krassen Gegensatz zur Kennzeichnung durch die ‘Flaucher-Fans‘, die den ehemaligen Wirt Jakob Flaucher, auf der nach ihm benannten, umschriebenen Insel links der Isar, wie mit einem ‘Schwabenstreich‘ nach Ludwig Uhland‘s ‘Schwäbischer Kunde‘, zur einen Hälfte hier links und zur anderen Hälfte nach rechts der Isar auseinander sinken und dann beiderseits der Isar liegen lassen).

Doch Wohngebiete im Isar-Nebel der Übergangszeiten, die in München zusammen schon mal ein halbes Jahr andauern können, gibt es hier mehrere, z. B. den Herzogpark. Er wurde um 1800 beginnend von dem Max-I.-Joseph-Wasserbau-Ingenieur und ersten durchgreifenden Isar-Regulierer, Carl Friedrich von Wiebeking (1762-1842), dem Überschwemmungsgebiet rechts der Isar, einer vormals undurchdringlichen Auenlandschaft mit zahlreichen Tümpeln, abgewonnen, woraus ein Spekulationsgebiet entstanden ist.

Der ‘Lohe-Stadtteil‘ Untergiesing ist seit 1868 ‘geteilt‘ durch die Aufschüttung des Bahndammes für die sog. Südring-Bahnstrecke vom Hauptbahnhof zum Ostbahnhof zwegens Überwindung der Steigung des Giesinger Bergs mit dem Material aus dem Einschnitt in den Berg, hinter dem jetzigen Kronepark. Die dazugehörige, 1870 gebaute Eisenbahnbrücke über die Isar, heißt, für viele heute unverständlich, nach dem zu erreichenden Österreichischen Grenzort ‘Braunauer Eisenbahnbrücke‘. Die Giesinger Bevölkerung hatte damals gegen die Teilung ihres Wohngebietes durch den Damm protestiert und versucht, die Bauarbeiten zu stoppen. Schließlich wurde der Kompromißvorschlag, mehrere Durchgänge in den Eisenbahndamm einzubauen, akzeptiert.

Die echte Nebel-Loch-Lohe in Untergiesing war also schon sehr viel früher als der Herzogpark bewohnt (wenn auch feucht), von arme Handwerkerleit.

"moderner" Brunnen vor Haus … (Tab.Nr. 52)
"alter" Brunnen vor Haus 11 (Tab.Nr. 53)

Der Herzogpark in ‘Unterbogenhausen‘ dagegen, von Siedlungsbeginn an, von eher "weniger arme" Leit. Das erkennt man noch heute daran, dass die Sackstrasse ‘Lohstraße‘, deren Anfang man jetzt von der Humboldtstraße stadtauswärts, rechts in die Pilgersheimerstraße einbiegend, gleich links geradeaus darauf zufahrend erreicht, von motorisierten Personen-Beförderungsmitteln so vollgeparkt ist, dass man, vorbei an den beiden äußerlich ungepflegten, innerlich aber "Städtischen" Trinkwasserbrunnen Nr. 52 und Nr. 53 der Baureferats-Liste, am Straßenschluß nicht mehr wenden, sondern nur sehr lange & ganz langsam rückwärts wieder herausrangieren kann.

Demgegenüber stehen die Limousinen im Herzogpark bereits oft in angeblich trockenen Tiefgaragen, obwohl beinahe schon unterhalb der Isar-Wasserfläche, jedenfalls aber -wie die U-Bahn-Röhren- im Grundwasser. Ausserdem gibt‘s im Herzogpark viele private Brunnen; gleich drei davon sind schon von der Strasse aus zu besichtigen; ihr Wasser wird über Umwälzpumpen mit weniger Wasserverbrauch in Fluss gehalten, spenden jedoch dann auch kein Trinkwasser mehr:

1.
Zunächst der übergrosse, z.T. von Kletterpflanzen überwucherte, Diana-Jugenstilbrunnen, der den Kufsteinplatz, im ehemaligen Isarauen-Jagdgebiet, dominiert, von Mathias Gasteiger, 1908. Man sieht ihn schon gleich beim Einbiegen in die Mauerkircherstrasse vor einer (nach Zerbombung des feudalen Palastes der Aktiengesellschaft-Herzogpark, die viele Grundstücke verkauft hat) nach dem Krieg errichteten und besseren Mietkasernen-Hauswand mit gleichförmigen Südbalkonen. Am Kufsteinplatz zweigt von der Mauerkircher- die Pienzenauerstraße ab. Und schon nahe der Isar verläuft der ‘Herr und Hund Spazierweg‘ von Thomas Mann, der ja das ehemalige Ambiente wie seinen Hund Bauschan eingehend beschrieben hat.
2.
Die Mauerkircherstraße recht lange weiterfahrend wird auf der linken Seite, Haus Nr. 171, der verblüffend naturalistische ‘Taubenbrunnen‘ erreicht und
3.
etwas weiter rechts, bei Haus Nr. 168, der Brunnen eines prächtig sein Rad schlagenden Pfaus, aus Bronze.

Siehe auch

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