Die Trambahnhaltestelle Neuhausen an der Kreuzung beim Grünwaldpark.

Im Jahr 2014.

An der Nymphenburgerstraße, an Kreuzung mit der Waisenhausstraße, der Lachnerstraße und Ruffinistraße, befindet sich die unterirdische Bedürfnis-Anstalt an der Waisenhausstraße und darüber gestellter Straßenbahnstation. Errichtet im Jahr 1907 nach Planung Richard Schachner.

Die Trambahnhaltestelle Neuhausen.

Gebäude

Das Gebäude ist aus 30cm starken Ziegelsteinen in massivbauweise errichtet. Die Wände sind aussen verputzt. Das Dach war mit Biberschwänzen eingedeckt, darunter eine einfache "Pappunterlage". Die Innenwände der "Aborte" waren verputzt und erhielten einen Emailfarbenanstrich, oder glasierte Steine oder Platten in Elfenbeinfarbe lackiert. Die Böden waren mit Tonplatten ausgelegt. Anfangs waren die Räume mit Gas, später elektrisch beleuchtet. Die Belüftung geschah durch Wasser angetriebene Ventilatoren. Diese Wahl des Antriebs war an sehr kalten Wintertagen allerdings nicht möglich.

Bedürfnisanstalt

Die im Kellergeschoss eingerichtete Bedürfnisanstalt war für Männer und Frauen, und über zwei getrennt voneinander angelegte Treppenhäuser mit jeweils zwei Eingängen erreichbar. Jeweils drei Aborte für die Frauen, wobei es hier eine I und II Klasse gab. Eine dieser drei Abteilungen war der I-Klasse zugeordnet, und mit einem zusätzlichen Waschbecken, Handtüchern und speziellem Toilettenpapier ausgestattet. Die Eintrittspreise bewegten sich für das Jahr 1906 bei 10 Pf. Für die 1.Klasse, und 5 Pf. für die 2. Für die Abteilung der Männer gab es zwei einfache Aborte und einen extra Raum in dem sich das Pissuar befand. Die Zugangstüren der einzelnen Abtabteilungen war mit einem Schließmechanismus ausgestattet, der beim verriegeln eine Zähluhr in Gang setzte. Vereinzelt gab es in einigen Bedürfnisanstalten bereits Seifenspendeautomaten. Durch den Vorraum am Treppenhaus gelangte die "Wärterin" in einen eigenen Raum der mit Ofen und Tisch ausgestattet war, nochmals durch eine Türe getrennt konnte von hier aus ein weiteres Kammerl betreten werden, in dem sich die Materialien für Reinigung und Befüllung der WC's befanden. Einen weiteren Raum für Gerätschaften konnte der Trambahnfahrer über den Zugang durch den Pissort der Männer erreichen.

 
Im Jahr 1939 befand sich das Stationshaus noch auf einer Insel, der Straßenverkehr und die Trambahngleise umrundeten es damals noch.

Straßenbahnstationshaus

Der sichtbare Teil der Trambahnstatoinshaus beherbergt einen Warteraum, der durch einen offenen Vorraum erreicht werden konnte. Getrennt von allen anderen Zimmern des Gebäudes findet sich ein Laden, der von der Stadt vermietet wird. Daneben das Zimmer für den Stationsmeister.