Atelier Josef Thorak
In Baldham im Osten Münchens errichtete zwischen 1938 und 1941 Albert Speer ein Staatsatelier für Joseph Thorak. Thorak war neben Arno Breker einer der prominenten Bildhauer des Nazi-Reiches. Von ihm stammten die Skulpturen des Olympiageländes in Berlin und die Plastiken des deutschen Pavillons auf der Weltausstellung 1937 in Paris.
Das Atelier besteht aus einem zentralen Baukörper mit einer Höhe von 16 Meter und einer Grundfläche von 700 m². An der Frontseite öffnen sich drei gewaltige Tore, die für Monumentalstatuen den Durchgang gewähren sollten.
Die drei anderen Seiten der Werkhalle sind von einem niedrigen Anbau umschlossen. In diesem Anbau liegt auch der sogenannte "Kapitulationssaal", in dem 1945 die Kapitulationsverhandlungen der Wehrmachtsoffizier-Heeresgruppe G geführt wurden.
Die Unterzeichnung der Kapitulation erfolgte dann in einem Gebäude der Hitlerjugend in Haar (heute von der Konradschule genutzt).
Im großen Park der Anlage befanden sich neben Unterkünfte für die Angestellten das Wohnhaus des Künstlers und Stallungen für die Pferde, die dem Künstler als Modelle dienten.