Herbert Jensen

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Prof. Herbert Jensen (* 27. Oktober 1900 in Kiel; † 22. März 1968 in Braunschweig) war Architekt, von 1950 bis 1962 Stadtbaurat in Kiel und dort seit 1955 Honorarprofessor. 1961 erhielt Jensen von der Stadt Kiel Urlaub, um die Leitung der Arbeitsgemeinschaft Stadtentwicklungsplan München übernehmen zu können. In der Folgezeit entstand der Plan für die (erste) große Fußgängerzone von München auf der Achse vom Marienplatz zum Stachus, die am 30. Juni 1972 eröffnet wurde. Das Angebot, den Posten des Stadtbaurates von München zu übernehmen, lehnte er ab. Ihm zu Ehren wurde 1972 eine Gedenktafel am Karlstor unter den drei Bronzestatuetten der Stadtmusikanten, früher am Fischbrunnen, angebracht.

"Zuerst kommt der Fußgänger, betonte der Städteplaner oft. Beim Wiederaufbau Kiels hatte Jensen vorbildliche autofreie City-Zonen geschaffen; und auch im Stadtentwicklungsplan für das vom Verkehr erstickte Millionendorf München hatte er Pflastertreter-Areale durchgesetzt. Denn die Stadt -- für Jensen "Höhepunkt menschlicher Kulturleistung", aber im 19. Jahrhundert von "Versteinerung" und im 20. von "Auflösung" bedroht -- könne nur aus Fußgängerbereichen so gesehen werden, "wie sie ursprünglich gedacht wurde". Der erfolgreiche Planer, zuletzt Städtebau-Ordinarius an der TH Braunschweig, erlag während des Architekten-Wettbewerbs für die Dortmunder Universität am Preisrichter-Tisch einem Herzschlag." (DER SPIEGEL 14/1968 vom 1.4.1968)