Mittlerer Isarkanal
Der Mittlere-Isar-Kanal verläuft parallel zum Mittellauf der Isar; er zweigt in Oberföhring rechts von der Isar ab und mündet nach etwa 65 Kilometern bei Landshut wieder in den Fluss. Am Kanal stehen sieben Wasserkraftwerke.
Geschichte
Usprünglich hatte Oskar von Miller die Idee zu diesem Kanal. Sie wurde aber zunächst nicht weiterverfolgt, bis das Bayerische Staatsministerium des Innern 1917 veranlasste, dass sich Banken und Industrieunternehmen zu der Mittlere Isar GmbH zusammenschlossen, um das Gefälle zwischen München und Landshut zur Gewinnung elektrischer Energie zu nutzen.
1918 wurde Theodor Rümelin als Direktor der Mittlere Isar GmbH beauftragt, den Kanal zu planen und projektieren. In dieser Planung wurde der Ismaninger Speichersee als Ausgleich für die unterschiedlichen Wasserstände der Isar angelegt. Zusätzlich sollte durch einen Abfanggraben das Grundwasser der Münchner Schotterebene abgesenkt werden und den Kanal speisen und vor dem Vereisen schützen. Die Probleme für die Isar durch die Absenkung ihres Wasserstandes hielt man damals für vertretbar. Die Planung Rümelings sah auch die Möglichkeit der Kanalnutzung für die Schifffahrt vor, konkrete Baumaßnahmen hierfür wurden aber nicht durchgeführt.
Von 1919 bis 1930 erfolgte der Bau mit der Wehranlage Oberföhring, dem Ismaninger Speichersee, den Kraftwerken Neufinsing, Aufkirchen, Eitting, Uppenborn 1 und Pfrombach. Für die Versorgung der elektrischen Baumaschinen wurde das Tivoli-Kraftwerk in München ausgebaut.
Von 1949 bis 1951 wurde mit dem Bau des Kraftwerks Uppenborn 2 unterhalb von Uppenborn 1 der Kanal nochmals verlängert.
Geplante Maßnahmen zur Verminderung der Einflüsse auf die Isar
Jahrzehnte lang fehlte durch die Ausleitung der Hauptwassermenge in den Kanal eine ausreichende Wassermenge im eigentlichen Bett der Isar. Als erster Schritt wurde die Restwasserabgabe an die Isar von 8 auf 15 Kubikmeter pro Sekunde (im Jahresmittel) erhöht. Folgende weitere Maßnahmen sind vorgesehen: *Uferrückbau
- Strömungslenkung und Strukturverbesserung
- Umbau von großen Querbauwerken (z.B. für Fischaufstiege)
- Anbindung von Seitengewässern (wie Schwabinger Bach, Garchinger Bach)
- Anlegen von Badeplätzen.
Ein Teil der Maßnahmen wurde bereits umgesetzt, bis 2022 sollen das Gesamtprojekt fertiggestellt sein.
Weblinks
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