Das Denkmal zu Ehren von Karl Friedrich Philipp Martius, dem ersten Direktor des Alten Botanischen Garten in München. Die Büste wurde durch den Bildhauer Erwin Kurz ausgeführt und am 10. Juni 1905 auf dem Areal des alten Botanischen Garten enthüllt. Alckens hat das Denkmal in seiner Übersicht,"Die Denkmäler und Gedenksteine" aus dem Jahr 1936 nicht aufgeführt. In seiner Neuauflage "München in Erz und Stein" aus dem Jahr 1973 erwähnt er ein Denkmal als nicht erhalten.

Martius-Denkmal

Zu sehen ist nun ein vermutlich nachentworfenes ( ? ) Denkmal in den Anlagen des neuen Botanischen Garten im Stadtteil Nymphenburg. Es zeigt eine auf ein Postament gestellte Büste, Martius darstellend, seitlich sind einige Palmblätter in Relief gearbeitet. Zur Enthüllung im Jahr 1905 waren Vertreter der Universitäten aus Montpellier, Washington und Upsala angereist, wie "Das Bayerland" in der Ausgabe 05 zu berichten weiß.

Karl Friedrich Philipp Martius, Brasilienreise, Werke

In verschiedenen Schreibweisen, wie Carl Friedrich Philipp von Martius, war er ein Naturforscher, der auch in München tätig war. Sein in der Botanik wiederkehrendes Autorenkürzel lautet „Mart.“. Er wurde am 17. April 1794 in Erlangen geboren und starb am 13. Dezember 1868 hier. Er war verheiratet und ein Sohn ist der Chemiker und spätere Agfa-Gründer Carl Alexander von Martius (1838–1920, Naphthalinfarbstoffe).

Er studierte Medizin in Erlangen und ließ sich danach von Franz von Paula Schrank am "Eleven-Institut" der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ab 1814 als Botaniker ausbilden. Dabei war er zunächst als Gehilfe beim neu gegründeten Botanischen Gartens tätig. Drei Jahre später, 1817, 23jährig, veröffentlichte der junge Arzt die „Flora cryptogamica Erlangensis“, eine Beschreibung der Pflanzenwelt in und um Erlangen. Von 1817 bis 1820 unternahm er im Auftrag von König Maximilian I. zusammen mit Johann Baptist von Spix eine Forschungsreise nach Brasilien und erkundete als einer der ersten Europäer den Amazonas. Er erforschte die tropische Pflanzenwelt und die Palmen. Daher wird Martius auch „Vater der Palmen“ genannt. Er beschrieb die Tupí, brasilianische Indianer.

1820 wurde Martius geadelt und zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Wissenschaften ernannt. 1832 wurde er Direktor des Botanischen Gartens und 1853 mit dem Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. U. a. nach Martius ist das Instituto Martius-Staden in São Paulo benannt, das sich der Erforschung der Geschichte der deutschen Einwanderung nach Brasilien und dem deutsch-brasilianischen Kulturaustausch widmet. Am Standort seines früheren Wohnhauses in der Barer Straße, südlich des Karolinenplatzes, heute einem Gebäude der Universität, wurde auf Initiative des Staates Brasilien eine zweisprachige Gedenktafel angebracht.

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